Bundesliga

Großkreutz: "Unser Titel-Hunger ist noch lange nicht gestillt"

Dortmund: Marathonmann im kicker-Interview

Großkreutz: "Unser Titel-Hunger ist noch lange nicht gestillt"

Heiß auf die neue Saison - und neue Titel: Kevin Großkreutz.

Heiß auf die neue Saison - und neue Titel: Kevin Großkreutz. imago

Erst am nächsten Mittwoch steigt Meister Dortmund als letzter Verein in die Vorbereitung ein. "Von mir aus", sagt Großkreutz, "könnten wir schon längst wieder loslegen. Ich muss mich nicht länger erholen oder meine Akkus aufladen."

Anders als die Kollegen Hummels, Götze und Schmelzer fehlte Großkreutz bei den drei Länderspielen am Saisonende, was er "mit einiger Enttäuschung", aber auch als Hinweis aufnahm, konstanter zu werden und intensiv an seinen Schwächen zu arbeiten. 32-mal gehörte er im Meisterjahr zur Startelf (acht Tore, sieben Assists).

Spielersteckbrief Großkreutz
Großkreutz

Großkreutz Kevin

kicker: Herr Großkreutz, nach der stärksten Saison Ihrer Karriere: Wo ist denn noch Luft nach oben?

Kevin Großkreutz: Da gibt es noch viel zu verbessern, beim Kopfball zum Beispiel, oder die Ballbehandlung mit dem linken Fuß.

Tippen Sie die neue Saison durch!

kicker: Neue Konkurrenz ist da, nach der Verpflichtung von Ivan Perisic (22), der vom FC Brügge kommt . Wer setzt sich durch?

Großkreutz: Kampflos werde ich meinen Platz sicher nicht räumen. Ich habe schließlich zwei Jahre auf hohem Niveau gespielt und mich kontinuierlich verbessert. Außerdem habe ich mich schon auf mehreren Positionen bewiesen und bin flexibel, auch wenn meine ideale Rolle sicher vorne links ist.

kicker: In der Europa League ist der BVB trotz starker Vorstellungen in der Gruppenphase ausgeschieden. Fehlt der Mannschaft die internationale Erfahrung?

Großkreutz: Das sehe ich ganz anders. Wir haben auch auf diesem Niveau sehr gut mitgehalten, haben zum Beispiel Sevilla mit zehn Mann an die Wand gespielt . Nur die Ergebnisse stimmten nicht.

Ich bin überzeugt davon, dass er es in Madrid packt und es allen zeigt.

Großkreutz über seinen Kumpel Nuri Sahin

kicker: Sie sind gebürtiger Dortmunder und eingefleischter BVB-Fan. Nimmt sich Dortmund nun Schalke als Vorbild?

Großkreutz: Schalke als Vorbild? Wieso das denn?

kicker: Weil Schalke das Halbfinale der Champions League erreichte.

Großkreutz: Gemach, wir wollen erst mal die Gruppenspiele überstehen und genießen. Und dann hätte ich noch einen Traum.

kicker: Welchen?

Großkreutz: Dass wir in einer späteren Runde auf meinen alten Kumpel Nuri Sahin und Real treffen. Das wäre ideal. Ich bin überzeugt davon, dass er es in Madrid packt und es allen zeigt.

kicker: Zeigt es Dortmund auch allen Konkurrenten noch mal?

Großkreutz: Da machen wir uns keinen Kopf. Ich gehe davon aus, dass zum Beispiel Hamburg, Bremen oder der VfB Stuttgart nicht noch mal so ein mäßiges Jahr spielen, mit den Bayern ist sowieso zu rechnen. Aber klar ist auch: Unser Hunger nach Titeln ist noch lange nicht gestillt. Interview: Oliver Bitter