Bundesliga

Diego muss die Höchststrafe zahlen

Wolfsburg: Brasilianer wird am Freitag zurückerwartet

Diego muss die Höchststrafe zahlen

Versöhnung oder Trennung? In naher Zukunft werden Diego und Trainer Felix Magath das Gespräch suchen.

Versöhnung oder Trennung? In naher Zukunft werden Diego und Trainer Felix Magath das Gespräch suchen. imago

Vereinssprecher Gerd Voss wollte die Summe nicht kommentieren. Allerdings bestätigte der Klub, dass man zur Höchststrafe, die in einem solchen Fall möglich sei, gegriffen habe.

Am Freitag (18.00 Uhr) bestreitet Wolfsburg in Gifhorn ein Testspiel gegen den TuS Neudorf-Platendorf, der Klub erwartet den Brasilianer rechtzeitig aus dem Heimaturlaub zurück. "Freitagnachmittag muss er in der Kabine sein", sagte Voss und fügte hinzu: "Ich vermute, dass Diego heute in Brasilien in den Flieger steigt." Beim Trainingslager in Oeversee bei Flensburg soll es dann zu einem klärenden Vieraugengespräch zwischen Trainer Felix Magath und Diego kommen. Magath befindet sich derzeit noch im Urlaub in Costa Rica.

Spielersteckbrief Diego
Diego

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Interimstrainer Pierre Littbarski hatte den Spielmacher schon einmal im Februar übel abgestraft. Bei der 0:1-Niederlage in Hannover hatte er Patrick Helmes den Ball beim Elfmeter weggeschnappt, verschossen und somit Steve McClarens Entlassung besiegelt. Daraufhin musste er für ein Spiel auf der Tribüne Platz nehmen. Auch die sportlichen Leistungen des hoch veranlagten Regisseurs ließen zu wünschen übrig, die Wölfe mussten bis zum Schluss um den Klassenerhalt zittern. "Ich fühle mich schuldig, bin mitverantwortlich für das schlechte Ergebnis", erklärte er Ende April im Interview mit dem kicker.

Mit seinem unerlaubten Fernbleiben zum Saisonfinale - Magath hatte ihn für die Startelf nicht berücksichtigt - setzte Diego seinen Verfehlungen aber die Krone auf. "Das, was Diego vor dem Spiel in Hoffenheim gemacht hat, war ein vergleichsweise harter Vertragsverstoß und ist mit dem Begriff Arbeitsverweigerung zu beschreiben", sagte Voss.

Wir haben zwar die Potenz, einen solchen Konflikt auszutragen. Aber was machen Vereine, die weniger Möglichkeiten haben?

Vereinssprecher Gerd Voss zum "Fall Diego"

Gemeinsam mit dem DFB, der DFL und den anderen Bundesligavereinen will der VfL Wolfsburg das Missverhältnis zugunsten der Klubs ändern. "Das finanzielle Risiko, einen Spieler abzustrafen oder gar zu entlassen, ist einfach zu hoch. Wir haben zwar die Potenz, einen solchen Konflikt auszutragen. Aber was machen Vereine, die weniger Möglichkeiten haben?", fragte Voss. In Zukunft könnte einem "Arbeitsverweigerer" wie Diego somit mehr blühen als nur ein Monatsgehalt Strafe, das der hochbezahlten Profi sicher verschmerzen kann.