Bundesliga

Diego wird abgemahnt - Entschuldigung per SMS

Wolfsburg: Nach dem Eklat von Sinsheim

Diego wird abgemahnt - Entschuldigung per SMS

Das Tischtuch ist wohl zerschnitten: VfL-Coach Felix Magath (re.) und Diego.

Das Tischtuch ist wohl zerschnitten: VfL-Coach Felix Magath (re.) und Diego. imago

"Er hat den Raum verlassen, nachdem er festgestellt hatte, dass er nicht in der Anfangsformation stand", bestätigte Trainer Felix Magath, der zuletzt oft unzufrieden mit den Leistungen Diegos war, im TV-Sender Sky den ungewöhnlichen Vorfall. "Dass jemand die Sitzung verlassen hat, habe ich noch nicht erlebt."

Diego fehlte dann auch auf dem Spielberichtsbogen, so dass Felix Magath nur 17 statt der üblichen 18 Akteure zur Verfügung stehen werden. Ein Platz auf der Bank bleibt somit leer. In der Startelf stand dagegen Thomas Kahlenberg.

Wie geht es nun weiter mit dem Arbeitsverweigerer, der vor der Saison für 15,5 Millionen Euro von Juventus Turin gekommen war? "Wir werden sehen, welche rechtlichen Konsequenzen so etwas hat", hatte Magath am Samstag gesagt. "Das werden Anwälte entscheiden. Wir werden zusehen, dass wir diese Situation mit Hilfe von UEFA und FIFA richtig lösen. Alles ist denkbar." Nach dem lockeren Ausschwitzen am Sonntag sagte der Trainer zur Rückkehr des Regisseurs: "Er hat einen Vertrag und anscheinend gemerkt, dass man Pflichten erfüllen muss." Magath kündigte zudem an, dass sein Schützling eine Abmahnung erhalte und eine wohl fünfstellige Geldstrafe bezahlen muss. "Alles weitere müssen wir sehen", sagte Magath. Diego habe sich nicht bei ihm entschuldigt. "Er hat keine Erklärung für sein Verhalten abgegeben. Ich habe aber auch keine eingefordert", so Magath. Abwehrspieler Arne Friedrich gab an, dass sich Diego bei ihm "per SMS" entschuldigt habe.

Magath öffnete dem Brasilianer die Tür anschließend einen Spalt weit. "Ich arbeite mit jedem Spieler zusammen, der bereit ist, meinen Weg zu gehen", sagte der Trainer und Geschäftsführer Sport. Diego selbst blieb reserviert. "Das Wichtigste ist, dass wir die Klasse erhalten haben. Ich habe Vertrag in Wolfsburg. Wir müssen uns jetzt zusammensetzen und eine Lösung finden. Mehr kann ich jetzt nicht sagen."

Unter der Woche nur "B-Elf"

Bereits unter der Woche hatte sich abgezeichnet, dass der Regisseur bei 1899 Hoffenheim nicht zur Startelf zählen würde. Denn in Trainingsspielchen der Niedersachsen trug er ebenso wie Nationalverteidiger Friedrich das Leibchen der "B-Elf".

Zwar gelangen Diego in dieser Saison sechs Tore und acht Assists, doch von der Form und der Dominanz, die ihn bei Werder Bremen auszeichneten, war er weit entfernt. Anstatt mit Leistungen zu glänzen, fiel er durch unschöne Szenen wie überflüssige Fouls auf. Als er im Februar gegen die teaminternte Absprache verstieß, indem er statt Patrick Helmes zum Elfmeter antrat, wurde er vom damaligen Trainer Pierre Littbarski vorübergehend suspendiert.

Auch der nun in die Startelf gerückte Kahlenberg war für einige Zeit außen vor. Seine jetzige Nominierung für die Startelf kam überraschend, denn seinen letzten Einsatz von Beginn an hatte er am 29. Januar.