Timo Gebhart und das Sprunggelenk. Eine in dieser Saison nicht enden wollende Leidensgeschichte. Das Drama begann beim 3:5 im letzten Hinrundenspiel der Schwaben gegen Bayern München (3:5). Der Mittelfeldspieler zog sich dabei einen Außenbandriss im Sprunggelenk zu. Er wurde operiert und musste eine rund dreiwöchige Zwangspause einlegen, nutzte die Winter-Vorbereitung aber konsequent aus und wurde zum Auftakt der Rückrunde gegen den 1. FSV Mainz 05 (1:0) eingewechselt.
Anfang Februar dann aber der Rückschlag. An der gleichen Stelle rissen im Training erneut die Bänder. Dieses Mal entschied sich die medizinische Abteilung gegen einen Eingriff, stattdessen spielte Gebhart mit einer Schiene. Erst nach Saisonende sollte dann der Gang unter das Messer erfolgen.
Doch der Plan ging nicht auf. Immer wieder musste Gebhart wegen kürzer treten, meistens reichte es nur zu Einwechslungen. Nun wurden die Schmerzen zu groß, eine Operation ist unausweichlich. "Das hat keinen Zweck mehr. Es ist immer schlimmer geworden", sagte Labbadia am Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Spiel beim 1. FC Köln. Noch in den kommenden Tagen wird sich Gebhart dem Eingriff unterziehen, die Saison ist aber definitiv für ihn gelaufen.
Dabei war Gebhart trotz aller Widrigkeiten ein Spieler, der im taumelnden VfB-Kollektiv noch positive Signale setzen konnte. Besonders seine sechs Vorlagen unterstreichen seinen Wert in der Offensive. Insgesamt bestritt der im Winter 2008/09 von 1860 München gekommene Mittelfeldspieler bisher 64 Bundesligaspiele (vier Tore) für den VfB.
Gentner, Cacau und Hajnal rücken ins Team
Für Gebhart wird aller Voraussicht nach Christian Gentner in die Startelf rücken. Der Ex-Wolfsburger hat seine Qualitäten aber eher im defensiven Bereich.
Auch Cacau wird ein Comeback in der Startelf feiern. Der Nationalspieler läuft für den gelbgesperrten Pogrebnyak auf, teilte Labbadia mit. Ein Entscheidung, die etwas überrascht, muss sich doch auch der gebürtige Brasilianer nach der Saison wegen seiner "weichen Leiste" einer Operation unterziehen. Doch auf seine Dienste will Labbadia bis dato nicht verzichten.
"Er hat jetzt drei Wochen mit Einschränkungen mittrainiert. Und gegen Köln hat er immer gut ausgesehen", so der Coach: "Seine Qualitäten sind für uns aber wichtig: er hält die Bälle, strahlt Torgefahr aus und ist läuferisch stark." Für Nachwuchsspieler Schipplock sowie für den Österreicher Harnik bleibt nur ein Platz auf der Bank.
Fast noch wichtiger ist aber die Rückkehr von Tamas Hajnal, der seine Muskelprobleme überwunden hat und in Köln wieder Regie führen wird. "Er ist in unserer Situation das, was wir brauchen", erklärte Labbadia. "Er fordert die Bälle. Und er ist freier im Kopf als die Spieler, die von Anfang an dabei waren."