Bundesliga

Hoeneß wirbt mit großen Versprechen

Wahlkampf gegen Rauball ist voll entfacht

Hoeneß wirbt mit großen Versprechen

Neuerdings ein Freund der "Kleinen"? Uli Hoeneß betreibt Wahlkampf.

Neuerdings ein Freund der "Kleinen"? Uli Hoeneß betreibt Wahlkampf. picture alliance

Gelassen reagierte der amtierende Ligaverbandspräsident Reinhard Rauball: "Ich bin Demokrat genug, diese Kandidatur zur Kenntnis zu nehmen. Meine Entscheidung zu kandidieren, bleibt davon unberührt."

Hoeneß hat derweil einen "Zweikampf mit Stil" gegen Rauball angekündigt und in der Bild am Sonntag gleichmal Werbung in eigener Sache betrieben. "Wenn ich gewählt werde, wird es allen besser gehen. Vor allem die 2. Liga würde von mir sehr stark profitieren, weil ich dazu beitragen würde, dass mehr Geld akquiriert wird. Dann kann man den Kleinen mehr Geld geben, ohne es den Großen wegzunehmen", sagte Hoeneß.

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Jurist Rauball gibt sich trotz der namhaften Konkurrenz zuversichtlich und spürt nach eigenen Angaben die Rückendeckung der Vereine. Viele Klubs hätten ihn gebeten, die Arbeit der vergangenen drei Jahre fortzusetzen. Der Grund dafür liegt für Rauball offenbar auf der Hand. "Die Liga steht sehr gut da", sagte der 63-Jährige.

Aber der Präsident von Borussia Dortmund will auch "die Themen der Zukunft anpacken". Schwerpunkte von Rauballs Wahlprogramm sind neben der Steigerung der TV-Erlöse eine stärkere Präsenz der Liga bei FIFA und UEFA sowie ein verbesserter Dialog mit Fans, der Politik und der Gesellschaft.

Hoeneß indes muss im vierwöchigen Wahlkampf auch Überzeugungsarbeit leisten. Sein Verhältnis zur DFL war in der Vergangenheit oft äußerst angespannt. "Wir bei Bayern haben auch damit spekuliert, niemanden mehr zur DFL hinzuschicken. Aber dann haben wir gesagt: Nein, das wäre nicht gut für die Liga, auch für Bayern nicht. Deswegen habe ich gesagt: Gut, wenn ich dort antrete, dann sollte ich ganz oben antreten", sagte Hoeneß über seine Beweggründe und bescheinigte Rauball gleichzeitig, einen "ordentlichen Job" gemacht zu haben.

Dass es überhaupt zum Machtkampf der beiden Alphatiere kommt, hat nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung auch mit dem Demokratieverständnis von Rauball zu tun. Hoeneß soll angeblich bereit gewesen sein, nur als Vize-Präsident zu kandidieren. Doch das wollte Rauball wohl nicht. In diesem Fall hätte der Dortmunder Rechtsanwalt seinen vertrauten zweiten Mann, Peter Peters (Schalke 04), opfern müssen.

Die Entscheidung um die Bundesliga-Herrschaft fällt am 18. August im Rahmen der Vollversammlung der 36 Klubs der 1. und 2. Liga in Berlin.