Bundesliga

Hoeneß tritt gegen Rauball an

Spannende Konstellation im Ligaverband

Hoeneß tritt gegen Rauball an

Die Zeit des Nachdenkens scheint vorbei: Uli Hoeneß hat sich offenbar zur Kandidatur gegen Dr. Reinhard Rauball entschlossen.

Die Zeit des Nachdenkens scheint vorbei: Uli Hoeneß hat sich offenbar zur Kandidatur gegen Dr. Reinhard Rauball entschlossen. imago

Ein Szenario, das keineswegs überraschend kommt: Bereits im April hatte Hoeneß in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" seine Ambitionen auf das Amt öffentlich gemacht. "Ich beschäftige mich mit dem Thema", sagte der Ex-Manager der Bayern damals und fügte an: "Ich muss erst für mich entscheiden, ob ich das machen will - aber wenn, dann kandidiere ich nur für die Spitze." Seitdem hatte Hoeneß immer wieder bestätigt, dass er über eine Kandidatur für die DFL-Spitze nachdenke. Nun also hat er sich offensichtlich entschieden.

Rauball hat seit 2007 das Amt des Ligaverbands-Präsidenten inne. Er wurde damals einstimmig als Nachfolger des verstorbenen Werner Hackmann gewählt. Der Amtsinhaber ist laut DFB-Statuten gleichzeitig einer von zwei gleichberechtigten ersten DFB-Vizepräsidenten. Sollte Hoeneß in einer Kampfabstimmung also obsiegen, würde er im DFB zum starken Mann hinter Dr. Theo Zwanziger aufsteigen.

Schwierig einzuschätzen sind allerdings die Siegchancen des langjährigen Bayern-Managers. Der Rekordmeister war - insbesondere in Person von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge - immer ein Fürsprecher der Interessen der Top-Klubs der Liga und stellte mehr als einmal die bestehende Form der Zentralvermarktung und die Verteilung der Fernsehgelder in Frage. Hoeneß müsste also für seine Wahl wohl Vorbehalte insbesondere der Zweitligaklubs ausräumen. Auf der anderen Seite stehen die Erfolge von Hoeneß, der 1979 das Management bei den Bayern antrat und den Verein zu einer festen Größe im europäischen Spitzenfußball und zur unbestrittenen Nummer eins in Deutschland machte. Dem deutschen Fußball stehen interessante Wochen bevor.