Beim VfL endgültig angekommen: Heiko Herrlich hat einen Vertrag bis 2012 unterschrieben. picture alliance
"Es hat eine offizielle Kontaktaufnahme von Thomas Ernst mit Wolfgang Niersbach in diesem Fall gegeben", berichtete DFB-Mediendirektor Harald Stenger der Deutschen Presse-Agentur dpa am Dienstag über das Gespräch zwischen dem VfL-Sportvorstand und dem DFB-Generalsekretär. Bei den Bochumern hielt man sich zunächst noch bedeckt. "Wir geben derzeit keine Wasserstandsmeldungen ab", sagte Ernst. Am Dienstagabend meldete der Klub dann die Freigabe des DFB für den 37-Jährigen.
Herrlich wurde noch am Dienstag in Bochum vorgestellt. Er hat beim Tabellen-Vorletzten einen Vertrag bis 2012 unterschreiben. Am Mittwochmorgen wird er das Training der Bochumer erstmals leiten. Zur Einigung kam es nach einem Gespräch zwischen dem VfL-Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Altegoer und DFB-Präsident Theo Zwanziger. Herrlich ist nun voller Tatendrang: "Im Fußball ist es wie in der Natur: Starke Tiere fressen schwache Tiere schnell weg. Laut Tabelle gehören wir gerade zu den schwachen Tieren, und ich werde nicht gerne gebissen", so der Stürmer, der das Bild weitermalte: "Wir werden zusehen, dass wir bald zu den starken Tieren gehören und schon am Sonntag in Frankfurt zurückbeißen."
Unterstützung durch Metaxas - Heinemann außen vor
Am Sonntag in Frankfurt wird Herrlich erstmals auf der Bochumer Bank sitzen. Er ist nach dem Mainzer Thomas Tuchel (36) und Markus Babbel (Stuttgart, ebenfalls 37) drittjüngster Trainer der Liga. "Er kommt von außen, er bringt frischen Wind. Er hat völlig klare Vorstellungen, was er machen will", sagte Ernst. Überraschenderweise brachte Herrlich seinen eigenen Co-Trainer mit, der in der Branche bisher nicht allzu bekannt ist. Iraklis Metaxas war zuletzt Stützpunktkoordinator beim DFB für den Bereich Mittelrhein. Für Urgestein Frank Heinemann ist hingegen kein Platz mehr im Profibereich. Ernst erklärte, man werde eine andere Aufgabe in der "Familie" für ihn finden.
Zum Thema
Im Juni hätte Zweitligist Lautern den Ex-Profi (258 BL-Spiele, 75 Tore für Leverkusen, Gladbach und Dortmund, fünf A-Länderspiele) gerne verpflichtet, doch der DFB verweigerte dem U-19-Auswahltrainer die Freigabe; nun darf Herrlich das Bochumer Angebot annehmen. Seine Verpflichtung erklärt zumindest teilweise die lange Findungsphase beim VfL, denn bis Mitte Oktober hatte der frühere Stürmer die deutsche U 19 bei der ersten EM-Qualifikationsphase betreut und mit dem DFB-Nachwuchs die zweite Runde erreicht, die im Frühjahr beginnt.
