Bundesliga

Heiko Herrlich soll der Retter werden

Bochum: Letztes Spiel für "Chef" Heinemann

Heiko Herrlich soll der Retter werden

Heiko Herrlich

Heiko Herrlich soll neuer Trainer beim VfL Bochum werden. imago

Die Bilanz ist durchwachsen für den "Dauer-Interimstrainer". Vier Bundesligaspiele erlebte Frank Heinemann nach der Entlassung Marcel Kollers vor fünf Wochen als Chef an der Seitenlinie. In diese Phase fielen das eminent wichtige 1:0 in Nürnberg, ein 1:1 gegen Wolfsburg, zuletzt ein 0:2 in Dortmund und nun das 1:4 gegen Bremen; dazu ein 0:3 im Pokal gegen Schalke. Jetzt tritt Heinemann wohl wieder ins zweite Glied zurück. Die Anzeichen verdichten sich, dass Heiko Herrlich (37) neuer Cheftrainer wird, auch wenn das die VfL-Offiziellen nicht bestätigten. Der neue Mann soll Mitte der Woche vorgestellt werden und am Sonntag in Frankfurt erstmals auf der Bochumer Bank sitzen.

Im Juni hätte Zweitligist Lautern den Ex-Profi (258 BL-Spiele, 75 Tore für Leverkusen, Gladbach und Dortmund, fünf A-Länderspiele) gerne verpflichtet, doch der DFB verweigerte dem U-19-Auswahltrainer die Freigabe; nun darf Herrlich offenbar das Bochumer Angebot annehmen. Seine Verpflichtung erklärt zumindest teilweise die lange Findungsphase beim VfL, denn bis Mitte Oktober hatte der frühere Stürmer die deutsche U 19 bei der ersten EM-Qualifikationsphase betreut und mit dem DFB-Nachwuchs die zweite Runde erreicht, die im Frühjahr beginnt.

Der neue Mann ist nach dem Mainzer Thomas Tuchel (36) und Markus Babbel (Stuttgart, ebenfalls 37) drittjüngster Trainer der Liga und tritt ein kniffliges Amt an. Vorgänger Marcel Koller sah sich immer wieder heftiger Kritik der Fans ausgesetzt, obwohl er die sportlichen Ziele erreichte. Versteht es Herrlich jedoch, neues Feuer in der Mannschaft zu entfachen, tritt seine Truppe leidenschaftlich und engagiert auf, dann hat er die erste Hürde schon genommen.

Oliver Bitter