Bundesliga

Klare Ansprache von Babbel

VfB Stuttgart: "Keine Alibis" mehr

Klare Ansprache von Babbel

Markus Babbel

Findet als Verantwortlicher gleich klare Worte: VfB-Teamchef Markus Babbel. getty

"Jetzt kann sich keiner mehr hinter Alibis verstecken. Wir werden genau hinschauen", drohte Babbel nach der ersten gemeinsamen Trainingseinheit mit Coach Rainer Widmayer. Fünf schwere Partien in Europapokal und Bundesliga bleiben dem 51-maligen Nationalspieler Babbel bis zur Winterpause, um die Trendwende einzuleiten und sich als Dauerlösung zu etablieren. "Ich bin guten Mutes, dass wir aus dieser Geschichte herauskommen. Und wenn die Mannschaft Erfolg hat, sehe natürlich auch ich gut aus", meinte der 36-Jährige, dessen erste Prüfung schon am Donnerstag mit dem UEFA-Cup-Gruppenspiel bei Sampdoria Genua wartet.

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Auf dem Trainingsplatz gab zunächst Widmayer beim Warmlaufen das Tempo vor, während Babbel die Einheit zumeist aus der Distanz beobachtete. Widmayer zeigte sich nach eigener Aussage über sein Engagement "extrem überrascht". Für die Profis dürfte er bei seiner Arbeit wenig Mitleid haben. "Ich bin von Felix Magath geprägt. Man muss immer wieder an die Grenzen ran und auch darüber hinaus", versprach Widmayer seinen neuen Schützlingen ein verschärftes Trainings-Regime. Zuletzt war Widmayer Assistent von Krassimir Balakow in der Schweiz.

Training VfB Stuttgart

Gab das Tempo in Stuttgart vor: Trainer Rainer Widmayer.

Zwar besitzt der 41-Jährige im Gegensatz zu Babbel die für die Bundesliga erforderliche Lizenz als Fußballlehrer, den Takt aber gibt der neue Teamchef vor. "Ich kann relativ wertfrei herangehen", kündigte Babbel neue Chancen für die Spieler aus der zweiten Reihe an. "Wir wollen eine Truppe, die für den Verein alles gibt", sagte der gebürtige Münchner, der die zuletzt fehlende mannschaftliche Geschlossenheit bemängelte. "Wir wollen die Kopf-Blockade lösen und müssen wieder als Team auftreten", forderte Babbel, der mit dem FC Bayern und dem FC Liverpool Titel sammelte und zum Abschluss seiner aktiven Karriere vor eineinhalb Jahren noch einmal Meister mit dem VfB wurde.

VfB-Kapitän Thomas Hitzlsperger hofft nach dem Absturz auf Tabellenplatz elf und zuletzt fünf Bundesliga-Spielen ohne Sieg auf eine Initialzündung durch den Trainerwechsel: "Vielleicht bedarf es nur weniger Dinge, um uns wieder in die Erfolgsspur zu bringen." Allerdings wusste der Mittelfeldspieler genau um die Gründe für das Ende von Vehs 1017-tägiger Amtszeit. "Es war kein Selbstvertrauen mehr da. Wir waren gehemmt", befand der 26-Jährige mit Blick auf die zumeist enttäuschenden Leistungen dieser Saison. Eine "andere Gangart" sei erforderlich, fügte Hitzlsperger hinzu. Die scheint das Duo Babbel und Widmayer bereits eingeschlagen zu haben.