Bundesliga

Hoeneß: "Mit Meyer die Klasse halten"

Berlin: 61-Jähriger erhält Vertrag bis zum Saisonende - Einigung mit Gladbach bereits erfolgt

Hoeneß: "Mit Meyer die Klasse halten"

Doch nochmal Trainer: Hans Meyer wird neuer Hertha-Coach.

Doch nochmal Trainer: Hans Meyer wird neuer Hertha-Coach. Kicker

Somit wurde zum Abschluss gebracht, was sich bereits seit einigen Tagen angebahnt hatte - und das in einer wie erwartet sehr launigen Pressekonferenz.

Die Sache hatte am Samstag Fahrt aufgenommen, als die Berliner Tagespresse mehr oder minder bereits Vollzug meldete. So habe Hertha-Manager Dieter Hoeneß Meyer bereits am vergangenen Freitag in Frankfurt/Main "äußerst hartnäckig" (Meyer) überredet, ins Trainergeschäft zurückzukehren. Dieser war im März diesen Jahres nach rund dreieinhalb Jahren als Coach von Borussia Mönchengladbach zurückgetreten. Seitdem war er als Chef-Scout der "Fohlen" sowie als Experte beim Fernsehen tätig.


"Ich bin so wie der Mittelstürmer, der fünf Meter vor dem Tor den Ball bekommt und in Gedanken schon sein Trikot beim Jubeln auszieht. So sehe ich Euch mich beim Klassenerhalt schon auf Händen durch das Brandenburger Tor tragen.“

Hans Meyer bei der Präsentation in Berlin


“Eine Einigung kommt in den nächsten Tagen zu Stande“, hieß es noch am Sonntag in der Berliner Morgenpost. Mit dem DSF einigte sich Meyer über ein Aussetzen des Vertrags bis zum Ende der Saison. Inzwischen kamen die Herthaner auch "auf freundschaftliche Art und Weise" (Hoeneß) mit Mönchengladbach über die Auflösung der nach wie vor bestehenden Vertragsverhältnisse zwischen der Borussia und Meyer überein. Eine Ablöse wird demnach in Richtung Gladbach überwiesen. Im Gespräch ist ein Betrag im Bereich von einer Million Euro.


Rangnick: Berlin bleibt heißes Thema

Kommentar von Steffen Rohr: Hans Meyer ist eine gute Wahl


Meyers Engagement bei der Hertha BSC wird auf ein halbes Jahr beschränkt, um den Verein Zeit zu geben, eine zukunftsfähige Lösung zu finden. Nach Hoeneß sei das einzige Ziel, "mit Hans Meyer die Klasse zu halten." Zehn Minuten nach Saisonschluss will der 61-Jährige dann "wieder bei seinen Rosen in Bad Hersfeld sein" (Meyer über Meyer).

Meyer selbst hatte bereits am Samstag die Verhandlungen bestätigt, kommentierte die Medienberichte über einen möglichen Vollzug aber in seiner bekannt süffisanten Art: “Dass ich Gespräche mit der Hertha führe, ist nichts Neues. Dass meine Verpflichtung aber von wem auch immer als perfekt vermeldet wird, ist ein unglaublicher Vorschuss auf etwas, was sein könnte, aber nicht zwangsläufig sein muss. Jetzt müsste ich mir eigentlich erst recht den Spaß machen und absagen.“

Den Spaß abzusagen macht sich Meyer nun also nicht. Seiner scheinbar abgeschlossenen Trainerlaufbahn ("Ich werde nie mehr Trainer sein, selbst wenn Real Madrid anfragen würde.") wird noch ein weiteres (letztes?) Kapitel hinzugefügt. Zunächst will er sich ein genaues Bild vom Team machen, "sehen, was in den Köpfen der Spieler vorgeht".

Der bisherige Interimstrainer Andreas Thom wird Hans Meyer assistieren. Herthas Profis nahmen die Kunde von der bevorstehenden Installierung Meyers positiv auf. "Eine gute Entscheidung" sagte Pal Dardai. "Ich hoffe, er kann etwas bewegen." Ohne die Mannschaft wird es nicht gehen.