Bundesliga

Magath setzt sich durch!

Schalke: Boss darf rund 30 Millionen Euro investieren

Magath setzt sich durch!

Felix Magath (FC Schalke 04)

Wichtiger interner Sieg im Kampf um mehr Investitionen: Felix Magath. imago

Jene Summe also, die er in seiner Premierensaison allein durch außerplanmäßige Erfolge (direkte Champions-League-Quali, höhere TV- und Sponsorengelder) mit seiner Truppe selbst eingespielt hat. Während Tönnies lange auf einem Sparkurs bestanden hatte, setzte sich Magaths stichhaltigere Argumentation jetzt durch: Nur mit entsprechenden Investitionen in die sportliche Substanz kann Schalke realistischerweise auf eine erneute Platzierung unter den Top drei der Liga sowie das Überstehen der Champions-League-Vorrunde hoffen. Und nur bei sportlichem Erfolg ist auch eine wirtschaftliche Stabilisierung möglich.

zum Thema

Eine Logik, der letztlich auch Tönnies folgte. Dass es sportlich keine Erfolgsgarantie gibt, ist allen Beteiligten bewusst, auch Magath. Ein existenzielles Risiko beinhalte die aktuelle Strategie jedoch keinesfalls. Denn: "Unser Kader verkörpert Werte, die auch dann Bestand hätten, wenn der Erfolg einmal ausbleibt. Ein Manuel Neuer würde ja beispielsweise seinen Transferwert nicht verlieren, auch wenn wir nur Achter würden." Oder Benedikt Höwedes (21), oder Jefferson Farfan (25) oder jene hochkarätigen Neuzugänge, die den Kader demnächst veredeln sollen.

Hoarau ist der Top-Kandidat für den Sturm

Auf welchen Positionen der größte Handlungsbedarf besteht, ist offenkundig. Auch wenn der Deal mit Raul (33) gelingen sollte, den Real Madrid gar vom Trainingsbetrieb suspendieren will, bleibt ein zentraler Stürmer auf der Wunschliste. Als Top-Kandidat gilt der Franzose Guillaume Hoarau (26), der 2008/09 mit Paris St. Germain Magaths Wolfsburger aus dem UEFA-Cup schoss. Der beidfüßig starke 1,92-Meter-Mann steht bei PSG bis 2013 unter Vertrag und dürfte mit gut zehn Millionen Euro Ablöse zu veranschlagen sein.

Guillaume Hoarau (Paris St. Germain)

Auf dem Schalker Wunschzettel ganz oben: Guillaume Hoarau von Paris St. Germain. imago

Ebenfalls unabdingbar für Magath: Ein echter Spielmacher. Magath will weg vom Hau-Ruck-Stil des Vorjahres, bei dem gerade ein Raul ohnehin nicht glänzen könnte. Alexander Baumjohann (23) wird der Sprung zumindest kurzfristig nicht zugetraut. Ein Thema bleibt daher Zvjezdan Misimovic (28, Vertrag in Wolfsburg bis 2013), der aber einen lukrativen Wechsel ins Ausland vorziehen könnte. Nachteil Misimovic: Sein Wiederverkaufswert wäre nach Vertragsende auf Schalke gering. Anders läge der Fall Ibrahim Afellay (24), nur noch bis 2011 an Eindhoven gebunden.

Kommt noch ein Linksverteidiger?

Bedarf entstehen könnte auch an einem (offensiv ausgerichteten) Linksverteidiger, zumal Sorgenkind Christian Pander (26, Muskelprobleme) am heutigen Donnerstag nicht mit ins Trainingslager nach Österreich reisen kann. Gleiches gilt für Rafinha (25, Muskelprobleme) und Tim Hoogland (25, Reizknie) Gehandelt wird als Linksverteidiger der Schweizer Nationalspieler Reto Ziegler (24, Sampdoria Genua, Vertrag bis 2011, einst HSV). Oder greift Magath nun mit aller Macht bei seinem ehemaligen Wolfsburger Musterschüler Marcel Schäfer (26, Vertrag bis 2013) an? Spannende Transfertage stehen jedenfalls bevor ...

Thiemo Müller