Bremens Trainer Florian Kohfeldt schickte exakt dieselbe Elf wie beim späten 2:1-Auswärtssieg in Frankfurt auf den Rasen. Das hieß auch: Keeper Pavlenka wurde nach seiner beim letzten Bundesligaspiel erlittenen Gehirnerschütterung rechtzeitig fit.
Club-Coach Michael Köllner baute seine Startformation im Vergleich zum 1:1 gegen den 1. FSV Mainz 05 lediglich auf einer Position um: Anstelle von Palacios begann Sommer-Neuzugang Matheus Pereira (Leihgabe von Sporting Lissabon), der seine Bundesliga-Premiere feierte.
Margreitter rettet
Vom Start weg nahm Bremen das Heft des Handelns in die Hand, die Hausherren bestachen direkt durch viel Ballbesitz - und die Kugel lief richtig gut. Es dauerte allerdings eine ganze Viertelstunde, ehe Werder mal gefährlich wurde: Osako legte im richtigen Moment auf Kruse, dessen Schuss in allerletzter Sekunde von Margreitter entscheidend abgefälscht wurde (15.). Bei den Gästen wirbelte speziell Matheus Pereira auf seiner rechten Seite, doch Chancen wollten dabei nicht herausspringen.
Vom Innenpfosten ins Tor
Nach einer kleinen Drangphase übernahm wieder der SVW die Kontrolle, auch Harnik wurde allerdings von Margreitter gestoppt (21.). Kurz darauf war es dann doch passiert: Klaassen bediente Eggestein, der das Leder unbedrängt aus 18 Metern halbrechter Position an den Innenpfosten nagelte - 1:0 (26.). In der Folge rang der FCN etwas nach Luft, Kruse verpasste es, mit einem Linksschuss nachzulegen (30.). Weil die Hausherren anschließend in den Verwaltungsmodus schalteten, blieb es zur Pause beim 1:0.
Video-Referee nimmt das 1:1 zurück
Bundesliga, 3. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel überließen die Hausherren dem Club mehr Ball und Raum, doch der FCN wusste zunächst erneut zu wenig damit anzufangen. So gehörte die erste Chance nach der Pause doch wieder Werder: Harnik fand Eggestein, dessen Linksschuss allerdings sein Ziel verfehlte (55.). Wenig später stand es plötzlich 1:1, doch Petraks Duseltor im Getümmel wurde zurückgenommen, weil bei der vorherigen Szene Ishak im Abseits gestanden hatte - der Video-Assistent musste mithelfen (59.).
Rashica und Sahin kommen
In der letzten halben Stunde begannen die Wechselspiele: Köllner brachte Löwen und Misidjan (Bundesliga-Premiere), Kohfeldt antwortete mit Rashica und Sahin (Debüt für Werder). Eine Viertelstunde vor Schluss war es dann auch der Neuzugang von Borussia Dortmund, der Osako auf die Reise schickte. Bredlow hatte allerdings aufgepasst und schnappte sich das Leder im richtigen Moment (75.).
Löwen verpasst noch das 1:1
Kurz darauf schnupperte Joker Löwen am Ausgleichstor, sein Rechtsschuss zischte aber hauchzart am zweiten Pfosten vorbei (78.). In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften, sodass dem FCN nur noch ein Lucky Punch helfen konnte. Und der sollte folgen: In der zweiten Minute der Nachspielzeit leitete Behrens die Kugel im richtigen Moment auf Misidjan weiter, der das Spielgerät im kurzen Eck unterbrachte. Für ihn war es das fast perfekte Debüt, das Sekunden später mit einem durchaus leistungsgerechten 1:1 endete. Trotzdem stellte Kohfeldt einen alten Rekord ein: Unter ihm ist der SVW nun 14 Heimspiele in Folge ungeschlagen, das war zuvor nur Kult-Coach Otto Rehhagel gelungen (1981, auch 14 Partien).
Für Werder geht es am nächsten Samstag (15.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg weiter. Der Club hat zur gleichen Zeit Hannover 96 zu Gast.