Leverkusens Trainer Peter Bosz nahm nach dem 0:0 beim FK Krasnodar in der Europa League nur eine personelle Änderung vor: Sven Bender, der in Krasnodar wegen einer Fußverletzung ausgewechselt werden musste, wurde in der Innenverteidigung von Dragovic vertreten.
Fortuna-Coach Friedhelm Funkel änderte seine Startelf nach dem 3:0-Sieg gegen Stuttgart hingegen viermal: Drobny, Hoffmann, Morales und Suttner ersetzten Rensing (Grippe), Ayhan, Stöger (beide gelbgesperrt) und Vizekapitän Bodzek (Faserriss in der Bauchmuskulatur).
In Leverkusen empfing das beste das drittbeste Rückrundenteam der Bundesliga. Dem mutigen Aufsteiger Fortuna, der nach einer Ecke die erste gute Chance durch Karaman hatte (3.), wurde von Anfang an einiges abverlangt, Bayer spielte nach der Abtastphase druckvoll und beinahe ausnahmslos nach vorne. Nachdem Havertz für die Werkself erstmals angeklopft hatte (11.), musste Bayer einen personellen Rückschlag verkraften: Bellarabi brach seine Aktion ohne Fremdeinwirkung ab, griff sich an den Schenkel und musste ausgewechselt werden - Alario kam für ihn in die Partie, in der die Hausherren durchweg über 80 Prozent Ballbesitz hatten (15.).
Havertz trifft, Suttner rettet
Bundesliga, 22. Spieltag
Der dem Spielverlauf entsprechende Führungstreffer gelang Bayer nach einem feinen Angriff über die rechte Seite: Alario legte rechts raus zu Volland, der von Suttner und Gießelmann kaum eingeengt wurde und eine halbhohe Flanke in den Fünfmeterraum schlug. Der einlaufende Havertz schob aus kurzer Distanz zum 1:0 ein (18.). Suttner hatte beinahe die passende Antwort parat, sein direkter Freistoß verfehlte das kurze Eck aber knapp (22.).
Auch ein ohnehin geschwächtes Düsseldorf musste verletzungsbedingt früh wechseln (27.), Zimmer hatte es in einer Abwehraktion - ebenfalls ohne Fremdeinwirkung - am Sprunggelenk erwischt. Die Gäste vertändelten über Karaman einen aussichtsreichen Konter (39.) und waren ansonsten bemüht, im Defensiv-Verbund mit den starken Leverkusener Offensivleuten Schritt zu halten. Volland hatte in der 44. Minute das 2:0 auf dem Fuß, Suttners Grätsche verhinderte den Einschlag in letzter Sekunde. Insgesamt spielten dominante Bosz-Mannen im ersten Abschnitt 518 Pässe - so viele wie kein anderes Team in der laufenden Bundesliga-Saison in einer Halbzeit.
Drobny glänzt, dann legt Bailey nach
Um Schadensbegrenzung war der Aufsteiger aber ganz und gar nicht bemüht, nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Düsseldorf wesentlich aktiver. Zunächst einmal musste aber F95-Keeper Drobny wenige Sekunden nach Wiederanpfiff einen strammen Volland-Schuss entschärfen (46.). Die Gäste indes kamen durch Gießelmann in eine gute Abschlussposition, die dieser mangels Präzision fahrlässig liegen ließ (49.). Fortuna muckte immer mal wieder auf, zu mehr als guten Ansätzen kam sie aber selten. Ihr Schlussmann Drobny, der Frank Mill als ältesten Bundesliga-Spieler der Vereinsgeschichte ablöste, parierte stark gegen Alario, der über Umwege zum Abschluss aus 13 Metern gekommen war (57.).
Eine Parade packte Drobny, Weiser hatte nach klugem Ballgewinn wuchtig abgezogen, auch neun Zeigerumdrehungen später aus. Der 39-Jährige wehrte die Kugel aber unfreiwillig vor die Füße von Bailey ab, der aus spitzem Winkel einschob - 2:0 (66.). Beinahe hätte der Gastgeber den Deckel gänzlich draufgemacht, Alario verzog nach feinem Brandt-Steilpass aber (68.). In der Folge plätscherte die Partie vor sich hin, F95 gelang kaum mehr etwas, die Werkself war nur halblebig bemüht, noch einmal nachzulegen. Kurz nach Alarios 20-Meter-Schuss war Schluss (88.). Während die Fortuna, weiterhin mit ordentlichem Polster auf die Abstiegsränge, im Tabellenmittelfeld hängen bleibt, springt Bayer von Europa-League-Platz sechs auf Europa-League-Platz fünf.
Leverkusen tritt am Sonntag in Dortmund an (18.00 Uhr). Düsseldorf empfängt am kommenden Samstag den 1. FC Nürnberg (18.30 Uhr).