Nach dem 1:3 beim FC Bayern setzte Domenico Tedesco bei S04 gleich auf fünf Änderungen: Statt Caligiuri (5. Gelbe Karte), Bruma, Rudy, Bentaleb und Konoplyanka (alle Bank) begannen Mascarell, Nastasic, Harit, Matondo (Startelfdebüt) und Uth.
Auf der anderen Seite wechselte SCF-Coach Christian Streich gegenüber dem 3:3 gegen Wolfsburg zweimal: Abrashi und Höler ersetzten Koch und Niederlechner.
Auf einem frischverlegten neuen Rasen ging es Schalke gleich einmal bestimmend an. Nach gerade einmal einer Minute marschierte Uth im Tempogegenzug in die gegnerische Hälfte und prüfte Schwolow mit einem gefährlichen Distanzschuss. Freiburg baute in der Regel ruhig und gemächlich auf und suchte dann nach Lücken in den Schalker Ketten. Haberer probierte es, wie zuvor schon Uth, mit einem Schuss aus größerer Entfernung (5.).
Anschließend verflachte das spielerische Niveau leicht bis mittelstark und es entwickelte sich - vor allem für die Schalker - eine echte Geduldsprobe. Denn die Freiburger standen defensiv sehr diszipliniert, machten die Räume eng und strahlten phasenweise Mal einen Hauch von Kontergefahr aus. Dennoch blieben sowohl Schwolow als auch Fährmann nahezu beschäftigungslos.
Viel zu tun für Schiedsrichter Willenborg
Ein Abrashi-Foul an Harit war nach etwas mehr als einer halben Stunde ein erster Aufreger in der Schalker Arena. Der Albaner sah zu Recht die Gelbe Karte (31.). Nach dem fälligen Freistoß rissen dann plötzlich sämtliche Schalker Spieler die Arme in die Höhe, denn sie hatten ein Handspiel Küblers bemerkt. Im Kölner Videoraum überprüfte man die Aktion des Freiburgers und gab Schiedsrichter Frank Willenborg die Entscheidung mit auf den Weg, keinen Handelfmeter zu geben (34.).
Acht Minuten später stand erneut der Unparteiische im Fokus: Nach einem harten Zweikampf zwischen Serdar und Frantz zückte Willenborg wegen groben Foulspiels die Rote Karte gegen den Schalker. Die Knappen mussten folglich in Unterzahl in die Halbzeit.
Bundesliga, 22. Spieltag
Freiburg in Überzahl spielbestimmend - Lienharts "Kunststück"
Mit zwei frischen Kräften (Waldschmidt für Höler und Gondorf für den offenbar angeschlagenen Frantz) schickten sich die Breisgauer an, gleich ein erstes Ausrufungszeichen im zweiten Durchgang zu setzen. Der Sekunden zuvor eingewechselte Gondorf prüfte per Kopf Fährmann, der seinen Klub vor dem Rückstand bewahrte (46.).
Dem vielversprechenden Auftakt in den zweiten Durchgang folgte einmal mehr eine Leerlaufphase von knapp 15 Minuten. Erst nach einer guten Stunde überwog dann wieder das Freiburger Vorhaben, in Überzahl die Partie nun zu bestimmen. Fährmann musste gegen Petersen und Grifo doppelt eingreifen (62.), doch dabei sollte es nicht bleiben: Nach einem Dreierpack an Freiburger Ecken verpasste Lienhart aus etwa einem Meter die Gästeführung, da er Waldschmidts Hereingabe über (!) das Tor köpfte (71.).
In der Schlussviertelstunde ging es dann noch einmal heiß her. Und einmal mehr im Mittelpunkt: der Referee. Schiedsrichter Willenborg zeigte in der 81. Minute zunächst auf den Elfmeterpunkt, da er ein Handspiel vom Schalker Mascarell ahndete. Jedoch nahm er nach Rücksprache mit Köln sowie dem Selbststudium der Bilder den Strafstoß zurück. Danach kassierte der Freiburger Günter noch zweimal unglücklich Gelb, sodass er kurz vor dem Abpfiff mit Gelb-Rot vorzeitig vom Feld musste (90.+2).
Der FC Schalke bekommt am Mittwoch Besuch von Manchester City im Champions-League-Achtelfinale. In der Bundesliga ist am Samstag in Mainz (15.30 Uhr) zu Gast. Zur selben Zeit empfängt Freiburg den FC Augsburg.