Wölfe-Coach Bruno Labbadia war nach dem 2:1-Auswärtserfolg bei Eintracht Frankfurt zu drei Änderungen in seiner Startelf gezwungen: William und Brooks (beide 5. Gelbe Karte) wurden durch Verhaegh und Uduokhai ersetzt. Zudem feierte Kapitän Guilavogui nach Riss des hinteren Kreuzbands sein Startelfcomeback. Auch Rexhbecaj, der sich im Abschlusstraining eine Blessur zuzog, fehlte im Kader.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann entschied sich nach dem 1:1 gegen Schalke zu zwei Wechseln: Hübner (erstes Saisonspiel nach langwierigen Spätfolgen einer Gehirnerschütterung) kehrte ebenso wie Schulz in die Anfangsformation zurück. Adams und Grillitsch nahmen auf der Bank Platz.
Traumtor Belfodil - Unglücksrabe Bicakcic
Die TSG erwischte einen Traumstart in die Partie: Nach einem schnörkellosen Angriff über Joelinton und Kramaric, der gefühlvoll nach rechts in den Strafraum flankte, traf Belfodil sehenswert volley ins linke Toreck (4.). Doch nach starken ersten Minuten übernahm schnell der VfL die Initiative, während den Hoffenheimern im Aufbau immer wieder Fehlpässe unterliefen. Arnold scheiterte mit der ersten VfL-Chance an Baumann (9.).
Bundesliga, 14. Spieltag
Nach rund 20 Minuten musste Wolfsburg zunächst noch zweimal bangen: Referee Felix Zwayer bemühte nach einem Handspiel von Uduokhai im Strafraum - Kaderabek hatte ihn aus kurzer Distanz am Unterarm getroffen - den Videobeweis. Der Unparteiische verzichtete indes auf einen Elfmeterpfiff. Kurz darauf schoss Joelinton aus guter Position über das Tor (23.).
Rund zehn Minuten später wurde es gegen immer stärke werdende Wolfsburger bitter für die TSG. Zunächst zog sich Demirbay nach Zusammenprall mit Mitspieler Belfodil eine Blessur am rechten Oberschenkel zu, spielte aber zunächst nach kurzer Behandlungspause weiter. Während dieser gelang dem VfL der Ausgleich - weil Bicakcic eine Ginczek-Flanke aus kurzer Distanz unglücklich ins eigene Tor lenkte (28.). Und es wurde noch schlimmer für Hoffenheim und den Abwehrspieler. In der 31. Minute zog der von Mehmedi wunderbar freigespielte Ginczek rechts im Strafraum ab, diesmal fälschte Bicakcic den Ball mit dem Rücken unglücklich über Baumann hinweg ins Tor - 2:1 für die Hausherren. Für Demirbay war dann noch vor der Halbzeit angeschlagen Schluss, Grillitsch kam ins Spiel (44.).
Kaderabek köpft, Kramaric vollstreckt
Nach der Pause legte der TSG-Coach personell sofort noch einmal nach und brachte Szalai für Defensivakteur Vogt. Wie schon zu Beginn hatte Hoffenheim früh eine gute Chance, diesmal zielte Kramaric vom Strafraumrand jedoch einen Tick vorbei (49.). In der Folge entwickelte sich zunächst eine zerfahrenere Begegnung als noch im ersten Abschnitt. Bei der TSG erschöpfte Nagelsmann mit der Hereinnahme von Nelson für Zuber früh sein Wechselkontingent (60.), auf der Gegenseite ging wenig später Mehmedi im Bereich der Adduktoren angeschlagen vom Feld, Brekalo kam ins Spiel (66.). Kurz zuvor hatte Gerhardt für Wolfsburg eine rare Konterchance durch zu langes Zögern selbst vereitelt, Weghorst anschließend über das Tor gezielt (62.).
Nach Nelsons Hereinnahme nahm der Druck der Kraichgauer stetig zu. Nach einem Kramaric-Freistoß, den Belfodil noch abfälschte, rettete Casteels noch geistesgegenwärtig (71.). Kurz darauf aber stand es 2:2: Nach der folgenden Ecke fand Joelinton am rechten Pfosten Kaderabek, der am rechten Pfosten nahe der Grasnarbe Richtung linkes Toreck köpfte, ehe Kramaric auf der Linie noch final vollstreckte. Danach war die TSG dem Sieg näher als der VfL. Belfodil zwang Casteels zu einer Parade (80.). Letztlich blieb es aber beim Remis.
Der VfL Wolfsburg ist am Freitag (20.30 Uhr) in Nürnberg zu Gast. Für Hoffenheim steht bereits am Mittwoch (21 Uhr) das Champions-League-Spiel bei Manchester City auf dem Programm. In der Liga erwartet die TSG anschließend am Samstag (15.30 Uhr) Borussia Mönchengladbach.