Freiburgs Co-Trainer Lars Voßler, der Christian Streich (kleiner Bandscheibenvorfall) an der Seitenlinie vertrat, vertraute der Elf, die bereits am Montag beim 5:3-Elfmeter-Krimi in Cottbus von Beginn an auf dem Feld gestanden hatte.
SGE-Coach Adi Hütter baute seine Anfangsformation nach der 1:2-Pokal-Schlappe beim SSV Ulm auf vier Positionen um: Hasebe (grippaler Infekt), Abraham (Oberschenkel), de Guzman und Jovic (beide Bank) wurden durch Ndicka, Tawatha, Fernandes (50. BL-Spiel und Kapitän) und Müller in einem 4-2-3-1 ersetzt.
Spielfreudige Freiburger, kaltschnäuzige Frankfurter
Durchaus spielbestimmend starteten die Hausherren in die Partie gegen den amtierenden Pokalsieger: Freiburg generierte schnell mehrere Abschlüsse und schoss SGE-Schlussmann Rönnow gleich warm. Auch die Ballbesitz- (61 Prozent) und Zweikampfquote (80 Prozent!) sprach in der Anfangsviertelstunde klar für die Breisgauer - doch das Führungstor erzielten die Gäste: Nach Hallers Hackenablage schloss Müller rechts im Strafraum platziert ab (10.).
Zwar waren die Statistikwerte auch nach wie vor ein Freund der Freiburger, so führten die Breisgauer beispielsweise mit 9:1 nach Torschüssen. Allerdings waren die Angriffe der Hausherren nur selten so gefährlich wie in der 22. Minute, als Petersen einen Gondorf-Freistoß aus fünf Metern neben das Tor setzte. Stattdessen hatte eine kompakte Frankfurter Defensive die Offensive der Freiburger gut im Griff.
Die SGE hätte sich kurz vor der Pause beinahe ein weiteres Mal kaltschnäuzig präsentiert, doch Gacinovic schlenzte die Kugel links im Strafraum rechts neben das Tor (38.). Vom Sport-Club kam hingegen bis zum Pausenpfiff nichts mehr.
Bundesliga, 1. Spieltag
Freiburger Chancenwucher
Ohne großes Abtasten begann der zweite Durchgang, indem für Frankfurt da Costa gleich zum Abschluss kam (46.). Auf der anderen Seite stand Niederlechner gleich mehrmals im Fokus: Erst schoss er nach toller Vorarbeit von Günter über das Tor (47.), wurde anschließend wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen (48.) und scheiterte zuletzt aus spitzem Winkel am aufmerksamen Rönnow (49.). Bei zwei Waldschmidt-Abschlüssen (55. und 60.) musste der Däne nicht eingreifen. Freiburg hatte sich ob des knappen Rückstandes noch nicht aufgegeben, musste sich aber langsam Gedanken über die eigene Chancenverwertung machen.
Frankfurt hingegen präsentierte sich kaum noch im Vorwärtsgang, zog sich stattdessen zurück. Dazu brachte Hütter mit Kostic einen konterstarken Außenstürmer (69.) und mit De Guzman einen defensivstarken Abräumer. Mit Erfolg: Wirklich gefährlich kam Freiburg Mitte der zweiten Hälfte nicht vor das gegnerische Tor.
Haller entscheidet die Partie
Freiburgs Joker Terrazzino (kam in der 69. Minute für Waldschmidt) brachte zwar noch einmal frischen Wind ins Offensivspiel und prüfte zudem Frankfurts Rönnow mit einem Aufsetzer-Freistoß (81.), danach jedoch spielte die Eintracht die Defensive der Breisgauer nach einem Einwurf aus und stellte in Person von Haller auf 2:0 (82.). Der Sport-Club steckte noch immer nicht auf und kam durch Frantz auch noch zwei Mal zum Abschluss (89. und 90.+4). Letztendlich aber gingen die drei Punkte nach Hessen, die nach zwei Pflichtspielniederlagen zumindest einen erfolgreichen Start in die Liga hinlegten.
Freiburg spielt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim. Frankfurt empfängt im Parallelspiel Werder Bremen.