Kölns Trainer Peter Stöger reagierte auf die 0:5-Niederlage in Dortmund , die aufgrund des zwischenzeitlichen 0:2 für Diskussionen und beinahe zu einer offiziellen Beschwerde geführt hatte , mit vier personellen Wechseln: Klünter, Jorge Meré, Risse (jeweils auf der Bank) und Jannes Horn (nicht im Kader) wurden durch Sörensen, Maroh (erster Pflichtspieleinsatz 2017/18), Rausch und Zoller ersetzt.
Frankfurts Trainer Niko Kovac tauschte im Vergleich zum 1:2 gegen Augsburg , der bereits zweiten Heimniederlage in dieser Saison, dreimal durch: Tawatha, Fernandes und Rebic (erster Startelfeinsatz seit seiner schnellen Rückkehr von Florenz ) rückten für Salcedo (nicht im Kader), Willems und de Guzman (beide Bank) ins Team.
Lautstarke Diskussionen und ein eiskalter Haller
Von Beginn an sah man den beiden Teams ihre Probleme an: Der "Effzeh" wirkte nach der Niederlagenserie und den null Punkten auf dem Konto verunsichert, während die SGE (nur zwei Tore bis dato) nach vorne zu wenig Durchschlagskraft entwickelte. Wie es fast zu erwarten war, entwickelte sich ein zerfahrenes, umkämpftes und von Fouls durchzogenes Duell.
Das lag auch daran, dass die Eintracht in der 21. Minute einen strittigen Elfmeter zugesprochen bekam: Zunächst spielte hier Maroh einen katastrophalen Rückpass in den Lauf von Gacinovic, der frei vor Kölns Torwart Horn auftauchte und schließlich zu Fall kam. Horn war für eine Rettungstat rigoros nach vorne gerauscht, hatte dann auch den Ball mit dem rechten Fuß gespielt. Allerdings war die Kugel weiter Richtung Tor gekullert - und Gacinovic konnte nach dem klaren Kontakt des FC-Keepers nicht mehr weiterlaufen. Das führte zu Diskussionen am Seitenrand und der Forderung nach dem Videobeweis - doch dieser wurde wohl nicht herbeigezogen, weil eine klare Revision offenbar nicht möglich war. Frankfurts Stürmer Haller war das alles relativ egal - der 23-Jährige verwandelte souverän, indem er kurz vor dem eigentlichen Abschluss verzögerte (22.).
Bundesliga, 5. Spieltag
Elfmeter hier, Elfmeter dort?
Das war aber noch längst nicht alles in Abschnitt eins: Ein klares Ziehen von Heintz gegen Haller im Kölner Strafraum wurde im Laufe der ersten 45 Minuten ebenfalls nicht geahndet wie ein Sprung von Falette in Bittencourts Rücken (33.). In beiden Fällen griff der Videoschiedsrichter im Übrigen nicht ein.
Gespielt wurde zwischenzeitlich auch: Gacinovic prüfte Horn mit einem wuchtigen Knaller (25.), Zoller schoss aus kurzer Distanz wie spitzem Winkel Hasebe kurz vor der Torlinie ab (27.) - und Hradecky war mit einer Beinparade gegen Cordoba zur Stelle (42.).
Frankfurt spielerisch besser drauf
Für den zweiten Abschnitt brachte FC-Coach Stöger mit Risse neuen Schwung - mehr als ein Abschluss von Osako in der 49. Minute sprang aber nicht heraus. Auf der anderen Seite zeigte sich die Eintracht, die mit besserem Passspiel und cleverer Zweikampfführung sowie Ballbehauptung bestach, hier deutlich gefälliger: Haller näherte sich zweimal ordentlich an (51.), nach einem Fehler im eigenen Strafraum verzog zudem Gacinovic (63.). Auffällig außerdem im Spiel der Hessen: Boateng ließ sich mit dem Ball am Fuß reihenweise nicht aus der Fassung bringen, ließ auch mal mehrere Gegenspieler lockerleicht aussteigen und verlieh dem Spiel der Eintracht somit Ruhe.
Osako lässt die beste Möglichkeit liegen
Betretene Mienen: Kölns Manager Jörg Schmadtke (links) und Peter Stöger sind nach der fünften Bundesliga-Niederlage bedient. imago
Den Rheinländern war derweil Hektik anzumerken, sie wollten unbedingt den Ausgleich und verkrampften dabei. Annäherungen wie die von Jojic (65. und 66.) oder von Bittencourt (70.) entsprangen eher dem Zufall. Wie auch in der 79. Minute, als Osako unfreiwillig an den Ball kam, seinen Volley aus bester Lage aber übers Tor schoss. Letztlich blieb es beim 0:1 aus Sicht der Domstädter.
Bundesliga-Schlusslicht Köln gastiert nach der fünften Pleite im fünften Anlauf am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) in Hannover. Das auswärtsstarke Frankfurt (bereits sieben Punkte) spielt am Samstag (15.30 Uhr) in Leipzig.