Freiburgs Trainer Christian Streich verzichtete nach dem viel diskutierten 0:2 auf Schalke auf Veränderungen in seiner Startelf. Da Angreifer Petersen nach dem Entscheid des DFB-Bundesgerichts spielberichtigt war, spielte auch er von Beginn an .
VfL-Coach Labbadia veränderte seine Mannschaft nach der Nullnummer bei Hertha BSC dreimal: Bruma (grippaler Infekt), Guilavogui (Gelb-Rot-Sperre) und Osimhen (nicht im Kader) wurden durch Jackel, der sein Bundesliga-Debüt gab, Didavi und Malli ersetzt.
Blitzstart: Didavi trifft früh
Bei besten Rahmenbedingungen - die Sonne schien, das Stadion war ausverkauft - erwischte Wolfsburg den besseren Start und ging nach nicht einmal zwei Minuten in Führung. Der Sport-Club verteidigte an der eigenen Strafraumkante zu leichtfertig, Gulde klärte den Ball unzureichend vor die Füße von Didavi, der Schwolow mit einem platzierten Linksschuss keine Chance ließ (2.). Die Gäste spielten in den Folgeminuten mit entsprechendem Selbstvertrauen, den Breisgauern war der Schock ob des frühen Rückstands dagegen anzumerken. Die Streich-Elf leistete sich einige Zuspiel- und Stellungsfehler.
Besser wurde es erst nach rund 15 Minuten. Freiburg gelang es, die Partie zunächst offener zu gestalten und schließlich die Spielkontrolle zu übernehmen. Die Gastgeber verzeichneten nun konstant zwischen 60 und 70 Prozent Ballbesitz, im Angriffsdrittel fehlte es ihnen aber an der entscheidenden Präzision. Gefährlich wurde es so fast ausschließlich nach Standardsituation. Die beste Chance ließ Gulde liegen, der nach einer Ecke knapp am rechten Pfosten vorbeiköpfte (20.). Weitere zwingende Torabschlüsse waren ansonsten ebenso eine Rarität wie auf der Gegenseite. Wolfsburg trat offensiv so gut wie gar nicht mehr in Erscheinung.
Zähe Partie - Freiburg zu kopflos
Bundesliga, 29. Spieltag
Nach der Pause entwickelte sich eine zähe, von vielen Fouls unterbrochene Partie. Nach einer Ecke bot sich Camacho die erste Chance (50.), auf Freiburger Seite fehlten Sierro bei einer Direktabnahme ein, zwei Meter (57.). Mit dem zerfahrenen Spielverlauf konnte der VfL besser umgehen, Malli (55., 67.) und Arnold (57., 66.) sorgten für vielversprechende Torannäherungen.
Freiburg mühte sich, hatte aber weiterhin große Probleme im Übergang ins Angriffsdrittel. Im von den Wölfen abgeriegelten Zentrum mangelte es an Freilaufverhalten, der Weg über die Außen führte angesichts von zahlreichen Flanken, die keinen Abnehmer fanden, ebenfalls zu nichts.
Didavi zum Zweiten - Petersen scheitert vom Punkt
In der 83. Minute schlug Wolfsburg ein zweites Mal zu. Der eingewechselte Origi narrte Söyüncü und legte für Didavi auf, der mit seinem zweiten Streich auf 2:0 für die Wölfe stellte. Turbulent wurde es dann zu Beginn der siebenminütigen (!) Nachspielzeit. Nach einem Handspiel von Knoche, der den Ball an den ausgestreckten Arm bekam, griff der Videoschiedsrichter ein. Stegemann machte sich an der Seitenlinie selbst ein Bild und entschied auf Strafstoß. Petersen trat an, scheiterte jedoch an Casteels (90.+4), weshalb es beim 0:2 aus Freiburger Sicht blieb.
Für Freiburg, das nun der Abstiegszone wieder näher kommt, geht es am nächsten Montag (20.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05 weiter. Wolfsburg ist bereits wieder am Freitag (20.30 Uhr) zu Hause gegen den FC Augsburg in der Pflicht.