Bruma eiskalt
Leipzigs Coach Ralph Hasenhüttl tauschte nach der 1:2-Niederlage in Freiburg nur den Linksverteidiger: Klostermann erhielt den Vorzug vor Bernardo (Bank).
Hamburgs neuer Trainer Bernd Hollerbach veränderte bei seinem Debüt die Startelf gleich auf fünf Positionen: Im Vergleich zum 0:2 gegen Köln unter Vorgänger Markus Gisdol brachte Hollerbach Mathenia, van Drongelen, Walace, Sakai und Wood für Pollersbeck, Mavraj, Janjicic, Hahn (alle Bank) und Holtby (nicht im Kader).
Beide Trainer griffen nicht nur personell, sondern auch taktisch ein: RB kehrte zum 4-2-2-2-System zurück, der HSV formierte mit dem 3-4-2-1 eine völlig neue Grundordnung. Die Anfälligkeit in der Defensive der Hanseaten konnte das allerdings zunächst nicht kurieren. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung schalteten die Roten Bullen blitzschnell um. Sabitzers Flanke erreichte dann Bruma am zweiten Pfosten, der gegen die Laufrichtung von Mathenia und durch die Beine von Papadopoulos ins rechte Eck einköpfte (9.).
HSV effektiv: Ein Torschuss, ein Treffer
Ausgleich: Hamburgs Filip Kostic überholt Leipzigs Peter Gulacsi und trifft zum 1:1. imago
Im weiteren Verlauf bemühte sich Hamburg zwar um eine Antwort, kam aber kaum nach vorne. Leipzig setzte die Gäste schon früh unter Druck, sodass zahlreiche Fehlpässe und keinerlei Abschlüsse resultierten. Das wiederum spielte den Sachsen voll in die Karten, die auf ihr schnelles Umschaltspiel setzten. Nach einer verunglückten Abwehraktion von Papadopoulos hatte Augustin das 2:0 auf dem Fuß, schoss aber haarscharf rechts am Pfosten vorbei (16.).
Die Hausherren hatten eigentlich alles im Griff, doch aus dem Nichts glich der HSV plötzlich aus: Jung spitzelte die Kugel in den Lauf von Kostic, der frei vor Gulacsi auftauchte, den Torwart überlief und ins leere Tor zum 1:1 einschob (29.). Es war der einzige Torschuss der Hamburger in der ersten Hälfte. Danach stand vor allem die Defensive, die je nach Ballbesitz von einer Dreier- auf eine Fünferkette aufgestockt wurde, sicherer. RB verhedderte sich immer wieder im engmaschigen Abwehrnetz. Mit dem 1:1 ging es in die Pause.
Viel Mittelfeldgeplänkel
Bundesliga, 20. Spieltag
Nach Wiederbeginn blieb es in beiden Strafräumen lange ruhig. Hamburg kam ohnehin nur selten hinten raus und konzentrierte sich vielmehr voll aufs Verteidigen. Leipzig fand wiederum kein Durchkommen durch das hanseatische Bollwerk. Die einzige Möglichkeit kreierte Sabitzer, der Mathenia aus spitzem Winkel prüfte (55.). Mehr ergab sich nicht, sodass Hasenhüttl mit Keita eine frische Kraft fürs Mittelfeld einwechselte (58.).
Mehr Schwung brachte allerdings auch das nicht. Vielmehr verlor RB mit fortschreitender Spieldauer immer mehr den Zugriff. Beide Teams neutralisierten sich über weite Strecken im Mittelfeld. Regelmäßige Entlastungsangriffe des HSV nahmen erfolgreich den Druck vom Kessel. Bis zur nächsten nennenswerten Szene dauerte es bis zur 77. Minute: Ein Sabitzer-Freistoß aus spitzem Winkel rang Mathenia eine Parade ab.
Erster Punkt für Hollerbach
Ein Punkt zum Einstand: Der neue HSV-Trainer Bernd Hollerbach in Jubelpose. imago
Auch in der Schlussphase sprühte RasenBallsport nicht gerade vor Ideenreichtum. Den Sachsen fiel nichts ein, um die HSV-Defensive zu knacken. Vielmehr machte Hamburg mit Konterangriffen auf sich aufmerksam. Der quirlige Kostic scheiterte aber aus spitzem Winkel an Gulacsi (81.). Nach der nächsten Leerlaufphase blieb es schlussendlich beim 1:1. Hollerbach startete sein HSV-Engagement somit mit einem Punkt - dem ersten nach zuvor vier Niederlagen am Stück.
Leipzig ist nächste Woche am Samstagabend (18.30 Uhr) in Mönchengladbach gefordert. Hamburg erwartet tags darauf am Sonntag (18 Uhr) Hannover zum Nord-Derby.