Bayern-Coach Jupp Heynckes drehte gegenüber dem 4:2 gegen Bremen fünfmal am Personalkarussell: Für Javi Martinez (Magen-Darm-Virus) sowie Juan Bernat, James, Müller und Ribery (alle Bank) spielten Alaba, Tolisso, Vidal, Rudy und Coman.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann veränderte seine Startelf nach dem 1:4 gegen Leverkusen nur einmal: Uth kam für Szalai zum Zug.
Blitzstart der TSG
Nach Baumanns erster Prüfung gegen Alaba (1.) mündete Hoffenheims erster Angriff in einen von Kimmich an Gnabry verursachten Elfmeter. Die Bayern-Leihgabe trat selbst an, scheiterte an Ulreich, den Abpraller drückte Uth über die Linie (3.).
Gnabry legt nach
Die TSG attackierte früh, die erste Reihe störte den Rekordmeister bereits Mitte dessen eigener Hälfte oft effektiv, nach Ballgewinn suchte die Nagelsmann-Elf mutig den Weg nach vorne. Mit Konsequenzen: Nach Boatengs unzureichendem Klärungsversuch und Gnabrys trockenem Flachschuss aus 25 Metern zum 2:0 wurde die Herausforderung für den FC Bayern noch größer (12.).
Bayern-Zwischenspurt zum 2:2
Beim Comeback-Versuch tat sich die Heynckes-Elf gegen das laufintensive Spiel der Gäste zunächst weiterhin schwer, Lücken zu finden - der ballführende Akteur sah sich des Öfteren zwei Gegenspielern gegenüber. Mit einem links aufblühenden Coman nahm dann aber eine Aufholjagd Formen an: Der Franzose, von Kaderabek kaum zu kontrollieren, umdribbelte den Verteidiger und fand Tolisso, der an die Strafraumgrenze ablegte auf Kimmich. Dessen Flachschuss fälschte Lewandowski vor Baumann im Fünfer noch ab - 1:2, der Pole traf gegen seinen Lieblingstorwart damit zum 13. Mal im 14. Spiel (20.).
Fünf Minuten später fiel der Ausgleich. Zu leicht wurde es dem im Fünfer nach Robbens Ecke alleingelassenen Boateng gemacht, der den auf der Linie verharrenden Baumann per Kopf erneut überwand (25.).
Nach temporeichem Hin und Her beruhigte sich das Geschehen etwas. Bayern hatte das Kommando übernommen und hielt das Zepter in der Hand, wurde aber erst gegen Ende der ersten Hälfte wieder gefährlich (Alaba, 38., Vidal, 42., Lewandowski, 45.) - nach ereignisreichen 45 Minuten ging es mit 2:2 in die Kabine.
Bundesliga, 20. Spieltag
Akpoguma kam bei Hoffenheim mit Wiederanpfiff für den Gelb-vorbelasteten Bicakcic. Bayern hatte viel Ballbesitz, spielte sich langsam wieder auf Betriebstemperatur, ließ allerdings zunächst die letzte Zielstrebigkeit und Konsequenz im letzten Drittel vermissen.
Doppelschlag nach Anlaufzeit
Dies änderte sich mit einem sehenswerten Angriff. Der Rekordmeister befreite sich spielerisch aus der eigenen Abwehr. Der Ball wanderte über Tolisso und Rudy zu Lewandowski, der nach halblinks zu Coman lupfte. Der Franzose schoss aus neun Metern überlegt ins lange Eck ein (63.).
Das vierte Tor der Gastgeber ließ dann nicht lange auf sich warten: Baumann irrte nach Robbens Ecke im Fünfer herum, Vidal köpfte am zweiten Pfosten hoch aufs lange Eck, wo die Rettungsaktion eines Verteidigers zu spät kam - Referee Manuel Gräfe erhielt das Zeichen auf die Uhr, dass das Leder die Linie überschritten hatte (66.).
Bayerischer Verwaltungsmodus - Wagner trifft
Gegen 1899, das zu diesem Zeitpunkt schon viel Kraft gelassen und insgesamt bereits sieben Kilometer mehr in den Beinen hatte, ließ die Heynckes-Elf abgeklärt Ball und Gegner laufen und nichts mehr anbrennen. Joker Wagner traf gegen die Ex-Kollegen in der Schlussminute nach Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Rafinha in Mittelstürmermanier und ließ sich feiern. Es war der 5:2-Endstand, mit dem die Münchner ihre Negativserie gegen Hoffenheim (zuvor 0/1/2) beendeten und dem Titelgewinn früh in der Saison weiterhin Nahrung gaben.
Der FC Bayern tritt am nächsten Samstag (15.30 Uhr) in Mainz an. Hoffenheim reist erneut, zur gleichen Zeit steht das Gastspiel bei Hertha BSC auf dem Programm.