Schalkes Trainer Domenico Tedesco nahm nach dem 1:1 im Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach zwei personelle Veränderungen vor: Für Kehrer und Embolo (beide Bank) durften Stambouli und Burgstaller beginnen, zugleich stellte Tedesco wieder auf eine Dreierkette in der Abwehr um.
Augsburgs Coach Manuel Baum wechselte im Vergleich zum späten Remis gegen die Hertha ebenfalls zweimal: Opare und Danso vertraten Framberger und Heller (beide Bank) in der Startformation, sodass sich auch die Gäste mit drei zentralen Verteidigern formierten.
Durch die defensive Fünferkette sollte sich schnell herausstellen, wie diese Partie verlaufen würde, zunächst aber hätte es beinahe auf jeder Seite eingeschlagen: Erst hatte sich Burgstaller rechts im Strafraum durchgetankt und McKennie nach Flachpass kurz vor dem Tor bedient, doch der US-Boy rutschte unglücklich in den Ball, wodurch dieser nicht aufs Tor, sondern zur Seite rollte (4.).
Wenig später probierte es Gregoritsch auf der Gegenseite mit einem Freistoß aus gut 30 Metern direkt, den tückischen Aufsetzer konnte Fährmann nur prallen lassen. Im Nachsetzen befanden sich mehrere Augsburger im Abseits (7.). Danach verflachte das Geschehen fast gänzlich, der FCA agierte abwartend und zog sich tief zurück, Schalke tat sich sehr schwer und fand lange keine Mittel gegen die felsenfeste Abwehr der Fuggerstädter.
Di Santos Jubiläumshacke aus dem Nichts
Bundesliga, 16. Spieltag
Kurz vor der Pause jubelte S04 aus dem Nichts heraus: Harit hatte sich über rechts behauptet und bei seiner von Baier abgefälschten Hereingabe Glück, dass diese bei di Santo landete. Der Argentinier, der sein 100. Bundesliga-Spiel absolvierte, zog das Leder in Rücklage mit der rechten Hacke unter Hitz hindurch (44.). So stand zur Halbzeit eine durchaus schmeichelhafte Schalker Führung.
Und die wurde nach Wiederanpfiff gleich erhöht: Erst verpassten Oczipka und di Santo zwei Riesengelegenheiten (46.), aus der resultierenden Ecke schlug Schalke dann Kapital: Burgstaller stand nach Naldos Kopfball am zweiten Pfosten goldrichtig und hielt irgendwie noch seinen rechten Fuß rein (47.).
Augsburg erdrückt Schalke und kommt zurück - kurz
Der FCA ließ sich keineswegs hängen, sondern drängte umgehend auf den Anschluss. Erst vergaben Koo - gleich zweimal - (54.) und Finnbogason (57.) drei hundertprozentige Gelegenheiten, wenig später machte es Caiuby besser: Der Brasilianer stieg nach Max' Ecke am höchsten und nickte unbedrängt ein (64.). Die Baum-Elf wollte direkt nachlegen, drückte Schalke tief in die eigene Hälfte - und wurde belohnt. Oczipka war nach Nastasic-Bock zu spät gegen Gregoritsch dran, den per Videobeweis angeordneten Strafstoß verwandelte der Gefoulte selber (79.).
Schalke hatte zu passiv agiert, dann aber erneut das Überraschungsmoment auf seiner Seite: Gouweleeuw vertändelte gegen Harit vor dem eigenen Strafraum den Ball, der marokkanische Nationalspieler hatte freie Bahn, umkurvte FCA-Schlussmann Hitz - und wurde vom Schweizer gelegt. Caligiuri ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und schickte Hitz in die falsche Ecke (83.).
Matchwinner: Daniel Caligiuri verwandelte den entscheidenden Elfmeter zum 3:2 für Schalke. imago
Diesmal suchte Augsburg vergebens nach einer Antwort, gegen die Schlussoffensive hielt die königsblaue Abwehr dicht und sicherte den Knappen die drei Punkte sowie den damit verbundenen zweiten Platz. Die Gäste haben erneut den möglichen Sprung auf einen Champions-League-Platz verpasst.
Schalke beendet die Hinrunde am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt. Augsburg empfängt zur gleichen Zeit den SC Freiburg.