Freiburgs Trainer Christian Streich tauschte nach dem 4:3-Sieg im Auswärtsspiel beim 1. FC Köln zweimal Personal: Der nach muskulären Problemen wieder einsatzbereite Söyüncü rückte für den verletzten Lienhart (Teilriss des Außenbands am rechten Knie) in die Startelf, zudem begann Kleindienst anstelle von Schuster (Bank).
Zwei Neue brachte auch Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking gegenüber dem 1:1 gegen Schalke 04 : Der 18-jährige Oxford gab sein Startelfdebüt für die Borussia, da Rechtsverteidiger Elvedi gesperrt fehlte (5. Gelbe Karte). Im Sturm gab Hecking Drmic den Vorzug gegenüber Raffael, der auf der Bank Platz nahm.
Die Freiburger hatten mit der Borussia ihren Lieblingsgegner zu Gast: Der SC verlor keines seiner vorherigen neun Heimspiele gegen Gladbach. Eine solche Heimserie hatte der SCF zuvor nur von 1999 bis 2011 gegen Wolfsburg gehabt, eine längere noch nie.
Der Spielplan hatte dem SC nur einen Tag zwischen den beiden Partien gewährt. Dementsprechend ging es darum, den Schwung aus dem Köln-Spiel mitzunehmen und etwaige Kräftemängel mit Emotionalität wettzumachen. Und das gelang den Freiburgern: Von Beginn an spielte die Heimelf mutig nach vorne, Ravets Distanzschuss markierte die erste Torannäherung (12.). Kurz darauf setzte Kleindienst noch einen drauf und visierte das rechte obere Tordreieck an - Latte (15.)!
Petersen aus seiner neuen Lieblingsdistanz
Von Gladbach kam offensiv wenig bis nichts, zumeist war schon Mitte der Freiburger Hälfte Endstation für Stindl & Co. Ganz anders der SC: Nach einem langen Ball in den Gäste-Strafraum traf Vestergaard Petersen am Fuß, der zu Boden ging. Schiedsrichter Deniz Aytekin übersah die Szene zunächst, wurde aber eine Minute später vom Video-Assistenten auf das Foulspiel hingewiesen. Elfmeter für Freiburg - und Petersen machte dort weiter, wo er in Köln aufgehört hatte: Er traf vom Punkt (20.).
Mit der Führung im Rücken wurden die Breisgauer noch sicherer und blieben dominant. Kleindienst (27.), Günter (39.) und noch einmal Kleindienst (45.+1) hatten weitere Möglichkeiten für die Streich-Elf. Auf der Gegenseite versuchte sich Stindl aus 20 Metern, das war es aber auch schon an gefährlichen Szenen der Gäste im ersten Durchgang (38.).
Bundesliga, 16. Spieltag
Nur einen Zähler hatten die Gladbacher aus den vorherigen sieben Auswärtsspielen in Freiburg mitgenommen. Und auch der Beginn des zweiten Abschnitts lieferte keine Anhaltspunkte, dass sich auf der Ertragsseite etwas ändern sollte. Freiburg startete viel wacher und hatte nach Petersens ansatzlosem Distanzschuss ein weiteres Mal Aluminiumpech (46.). Nur wenige Sekunden später musste Sommer sich strecken, um Kleindiensts Kopfball noch über den Querbalken zu lenken (47.). Von Gladbach war nichts zu sehen. Im Gegenteil: Auch Haberer durfte aus 17 Metern schießen, scheiterte jedoch an Sommer (53.).
Proaktive Freiburger Defensivarbeit
Hecking reagierte auf den müden Auftritt seiner Elf und brachte Raffael und Cuisance, zudem stellte er das System auf eine Dreierkette um. Freiburg brauchte zunächst einige Minuten, um mit dem veränderten System zurechtzukommen. Chancen von Raffael (69.) und Ginter (77.) resultierten aus dem kurzen Gladbacher Offensiv-Flackern, das kurz darauf wieder erlosch. Denn die Heimelf stellte sich besser auf den Gegner ein und verteidigte aktiv. So hielt der Sport-Club die Fohlen erfolgreich vom eigenen Tor fern.
Kath (84.) und Koch (87.) verzeichneten weitere Chancen für Freiburg, das geschickt und leidenschaftlich verteidigte. Einmal wurde es allerdings doch noch kritisch im SC-Strafraum: Bobadilla spielte den Ball von rechts herein, wo Wendt zwei Schritte zum Ausgleich fehlten (90.). Dann war Schluss.
Freiburg tritt zum Hinrunden-Abschluss am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg an. Mönchengladbach empfängt am Vortag (20.30 Uhr) den Hamburger SV.