VfB-Trainer Alexander Zorniger wechselte im Vergleich zur 2:3-Niederlage beim Hamburger SV zweimal Personal: Für den gesperrten Klein rückte Schwaab auf die Rechtsverteidigerposition, zudem verdrängte Rückkehrer Dié Rupp auf die Bank.
SGE-Coach Armin Veh nahm zwei Änderungen gegenüber dem 1:1 gegen den FC Augsburg vor: Für Youngster Gerezgiher (Bauchmuskelzerrung) kam Stendera rein, außerdem spielte Chandler anstelle von Abraham (Bank). Russ rückte dadurch ins Abwehrzentrum, Hasebe ins defensive Mittelfeld.
Hlousek im Pech - Didavi im Glück
Die Partie begann behäbig, auch wenn die SGE gleiche eine erste Chance durch Stendera hatte, dessen Flachschuss Tyton parierte (2.). Doch abgesehen davon ließen beide Teams in der Anfangsphase keinen klaren Plan erkennen und wirkten konzeptlos. Doch die Dynamik im Spiel änderte sich schnell, nachdem Hlousek eine Flanke mit dem Oberschenkel unglücklich ins eigene Netz zur Frankfurter Führung lenkte (11.).
Der VfB wachte nun auf, reagierte entsprechend und erhöhte den Druck - und kam bevorzugt über die linke Seite, auf der Kostic für mächtig Wirbel sorgte. Eine Hereingabe des Serben erwischte Gentner nicht richtig, Harnik war am zweiten Pfosten davon überrascht (25.). Fünf Minuten später belohnte sich Stuttgart für die Überlegenheit, allerdings auf irreguläre Art und Weise: Nach einer Ecke täuschte Dié zweimal einen Distanzschuss an und zog unwiderstehlich in den Strafraum. Seine flache Hereingabe bugsierte am Didavi im Grätschen ins Tor. Doch der Mittelfeldspieler stand zum Zeitpunkt des Abspiels im Abseits (30.).
Der 3. Spieltag
Kurz darauf hätte Harnik nach Querpass von Kostic das 2:1 erzielen müssen, brachte aber tatsächlich das Kunststück fertig, die Kugel zwei Meter vor dem leeren Tor über die Latte zu bugsieren (34.). Ein unglaublicher Fehlschuss. Die SGE lauerte derweil auf Konter und wirkte nicht wirklich planvoll, schlug aber erneut aus dem Nichts eiskalt zu: Seferovic entwischte Schwaab in dessen Rücken und brachte den Ball vor das Tor, wo Castaignos das vollbrachte, was Harnik nicht zuvor nicht vermochte - den Ball über die Linie drücken - 1:2 (42.).
Zorniger reagierte zur Pause und brachte Werner für Harnik, während sein Gegenüber Veh verletzungsbedingt Chandler (Knie verdreht) und Russ (Oberschenkelprobleme) austauschen musste - Ignjovski und Abraham kamen ins Spiel. Der eingewechselte Werner prüfte Hradecky das erste Mal richtig und zwang diesen zu einer guten Parade (56.).
Tyton sieht Rot - Seferovic verwandelt Elfmeter sicher
Ansonsten standen die Hessen in der neuen Abwehrformation hinten sicherer, während der VfB bevorzugt mit hohen Flanken agierte, die fast immer bei Hradecky landeten. Im Gegenzug gab es dann einen doppelten Nackenschlag für die Schwaben: Castaignos wurde steil geschickt und vom herauseilenden Tyton von den Beinen geholt - Rot und Elfmeter waren die Folge. Vlachodimos kam für Didavi ins Spiel und musste als erste Amtshandlung den sicher verwandelten Strafstoß von Seferovic aus dem Netz holen (69.).
In Unterzahl war das Spiel gelaufen, es kam sogar noch schlimmer für Stuttgart: Kurz vor Schluss entblößten die Schwaben ihre Abwehr, Castaignos hatte zuviel Platz, verzögerte kurz und markierte per Flachschuss das 4:1 (87.). Damit beendeten die Hessen ihre Sieglosserie von zwölf Partien ohne Dreier in der Fremde, zuletzt hatten sie im November 2014 auf fremden Terrain gewonnen. Der VfB bleibt derweil ohne Punkt Tabellenletzter.
Nach der Länderspielpause geht es für Stuttgart Auswärts bei Hertha BSC am Samstag weiter (12.09., 15.30 Uhr). Frankfurt hat am gleichen Tag ein Heimspiel gegen 1. FC Köln (18.30 Uhr).