Vielversprechender Start
Darmstadts Trainer Dirk Schuster vertraute auf dieselbe Startelf vom 1:1 in Wolfsburg . Stuttgarts Coach Jürgen Kramny tauschte nach dem 0:2 gegen Leverkusen dreimal Personal: Baumgartl, Kravets und Sunjic begannen für Klein, Werner (beide Bank) und Niedermeier (5. Gelbe).
Abtastphase? Fehlanzeige! Schon in den ersten Sekunden verbuchten beide Mannschaften eine Großchance zur Führung: Vrancic legte für Niemeyer zurück, der seinen Schuss aus zehn Metern etwas zu hoch ansetzte (1.). Auf der Gegenseite scheiterte Rupp frei vor Mathenia (3.). Nach diesem vielversprechenden Beginn aber verflachte das Spiel zusehends. Das Mittelfeld war hart umkämpft und für beide Teams nur schwer zu überwinden. Entsprechend blieb es in den Strafräumen ruhig.
Serey Diés fataler Fehler - VfB antwortet spät
Darmstadt agierte im 4-4-2-System mit Vrancic als hängender Spitze neben Sturmtank Wagner. Letzterer arbeitete sich in der Spitze immer wieder auf, war unbequemer Aktivposten und riss Lücken in den Abwehrverbund der Schwaben. Stuttgart spielte im 4-1-4-1, musste aber schon früh personell wechseln, weil sich Sunjic in einem Zweikampf mit Rajkovic verletzte und durch Klein ersetzt wurde (21.). Kurz darauf war es ein haarsträubender Rückpass von Serey Dié, der unfreiwillig Wagner auf die Reise schickte. Der Lilien-Torjäger blieb frei vor Tyton eiskalt und verwandelte zum 1:0 (26.).
In der Folge suchte der VfB verzweifelt eine Antwort gegen nun sehr tief stehende und leidenschaftlich verteidigende Hessen. Bei den Schwaben lief viel über links - Dreh- und Angelpunkt in der Offensive war Kostic, der unermüdlich antrieb. Kurz vor dem Pausenpfiff schlugen die Gäste dann gleich doppelt zu: Erst fand eine Kostic-Flanke Gentner am zweiten Pfosten, der per fulminanten Dropkick ausglich (45.). Dann war es erneut eine Kostic-Hereingabe, die Wandstürmer Kravets per Kopf für Rupp ablegte, der von der Strafraumgrenze per Aufsetzer ins rechte Eck zur 2:1-Führung traf (45.+1).
Der 28. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel kämpfte sich Darmstadt zurück in die Partie. Wagner prüfte Tyton aus kurzer Distanz, doch der Keeper rettete mit einem Reflex (49.). Kurz darauf aber klebte der polnische Torwart bei einer Freistoß-Flanke von Rausch auf der Linie, sodass Niemeyer aus vier Metern zum 2:2 einköpfen konnte (52.). Der SV 98 war mit diesem Spielstand offenbar zufrieden und zog sich fortan wieder mehr zurück, stand kompakt in der eigenen Hälfte und lauerte mit langen Bällen auf Konter.
Der VfB wollte dagegen den Sieg und spielte weiterhin Vorwärtsfußball. Mittlerweile versuchten die Schwaben über beide Außenbahnen durchzubrechen. Rupp wurde auf rechts vermehrt eingesetzt und avancierte zum zweiten Aktivposten neben Kostic. Allerdings schaffte es Stuttgart nicht, Durchschlagskraft zu entwickeln. Kramny wechselte offensiv, stellte auf ein 4-4-2 um und brachte mit Harnik einen zusätzlichen Stürmer (72.).
Darmstadt im doppelten Alu-Pech
In der Schlussphase klappten beide Mannschaften das Visier nach oben. Die deutlich besseren Möglichkeiten verzeichnete der SV 98: Wagner entfachte mit einem Distanzknaller neue Hoffnung (75.). Dann leierte ein Eckball die Nervenstränge aller Beteiligten aus: Caldirola köpfte an den Pfosten, den Abstauber von Niemeyer aus kurzer Distanz lenkte Tyon gerade noch an die Latte (84.). Den Schlussakkord spielten erneut die Lilien - Niemeyer visierte mit einem Kopfball den rechten Winkel an, doch Tyton kratzte die Kugel aus dem Kreuzeck (90.+1). Es blieb beim 2:2.
Darmstadt ist am nächsten Samstag (15.30 Uhr) beim Hamburger SV zu Gast. Stuttgart empfängt gleichzeitig Bayern München.