Hamburgs Trainer Bruno Labbadia baute seine Startelf nach dem 2:1 in Mainz , dem zugleich zweiten Dreier in Serie, auf zwei Positionen um: Stieber und Holtby begannen für die verletzten Müller (Knochenödem am Sprunggelenk) und Ilicevic (Muskelquetschung). Der Ex-Schalker sollte hinter Sturmtank Lasogga den Ideengeber im HSV-Offensivspiel geben.
Freiburgs Coach Christian Streich reagierte im Gegensatz zu seinem Gegenüber nach dem 1:2 gegen Paderborn auf ganzen fünf Stellen: Mujdza, Günter, Mitrovic, Klaus und Guedé starteten anstelle von Riether, Schuster, Petersen (alle auf der Bank), Sorg (Schambeinentzündung) und Frantz (Oberschenkelprobleme).
Freiburg findet immer besser ins Spiel
Die zahlreichen Veränderungen in der Breisgauer Startelf sollten nach zuletzt vier sieglosen Partien fruchten. Zwar brauchten die Gäste anfangs etwas, um ins Spiel zu kommen, doch der offensivwillige HSV brachte zunächst nicht mehr als zwei Distanzschüsse von Stieber und Lasogga zustande (2. und 14.). Beide wurden sicher von Bürki gehalten.
Das erste SCF-Zeichen setzte Mehmedi, dessen Schuss nach schöner Passstafette aus elf Metern abgeblockt wurde (8.). Es folgte die bis dato größte Chance der Partie: Ein abgefälschter Darida-Ball landete am Fünfmeterraum beim komplett freien Klaus, der allerdings an einer bärenstarke Parade von Adler scheiterte (18.).
Der 32. Spieltag
Bürki lässt die Augen reiben - Bestrafer Mehmedi
Die Highlight-Minuten des ersten Durchgangs brachen nun an. Angefangen bei Stieber: Ostrzoleks scharfe und flache Flanke von links landete im Rückraum bei Stieber, der direkt abschloss. Der Schuss wurde vor dem bereits hechtenden Bürki von Mitrovics Brust abgefälscht - und dennoch bekam der SCF-Schlussmann noch den Fuß heran und parierte sensationell (24.). Eine Zeigerumdrehung später wurden die Rothosen für die ausgelassene Chance bestraft: Guedé verlängerte einen Abschlag von Bürki in den Lauf von Mehmedi. Der Schweizer fackelte im Strafraum nicht lange und nagelte den Ball zum 1:0 unter die Querlatte (25.). Es war das 2500. Bundesliga-Gegentor für den Bundesliga-Dino - mehr Treffer hat kein anderer Klub in der Geschichte dieser Liga gefangen.
Mehmedi gegen Adler
Aus den Katakomben kamen beide Mannschaften unverändert - sowohl personell als auch spielerisch. Bedeutete: Dem HSV fiel im Angriff wenig ein, der Sportclub wirkte gefälliger und erarbeitete sich zwei erste Chancen. Mehmedi scheiterte zweimal kurz hintereinander an guten Paraden von Adler (49.). Wenig später musste auch Darida nach seinem Flachschuss anerkennen, dass der ehemalige Nationaltorhüter einen guten Tag erwischt hatte (53.).
Strittig wurde es noch kurz vor der Pause, als der weiterhin mit langen Bällen operierende HSV in einer guten Druckphase einen Elfmeter verlangte: Klaus traf Stieber im Sechzehner am linken Fuß, doch Referee Knut Kircher ließ weiterlaufen (41.).
Jubelsturm nach dem späten 1:1 - Gojko Kacar freut sich. Getty Images
Für ein erstes eigenes Ausrufezeichen mussten die Rothosen dagegen bis in Minute 54 warten, ehe Holtby einen Schuss knapp rechts am Gehäuse von Bürki vorbeizog. Ansonsten änderte sich nichts - auch mit Joker Jansen, der für den wenig auffälligen Holtby kam: Freiburg war das bessere Team - vor allem dank des offensive Pressings. Djourou & Co. wurden zu überstürzten und ungenauen Pässe gezwungen.
Djourou rettet gegen Petersen - Kacar sticht
In der Schlussphase drückte der HSV aber noch einmal auf die Tube und generierte vor allem über den agilen Kacar einige ordentliche Vorstöße - darunter ein gefährlicher Distanzschuss (72.). Ein Gegenmittel gegen diesen Druck kannte Sportclub-Coach Streich, der zwischen der 75. und 78. dreimal wechselte und so wertvolle Sekunden von der Uhr nahm. Seine Rechnung ging aber nicht auf: Zwar rettete Djourou in höchster Not vor Joker Petersen (79.), doch Kacar war nach einer Ecke und nach einer weiteren Klassetat von Bürki zur Stelle und drückte den Ball zum 1:1-Endstand über die Linie.
Ein Remis, das keinem der beiden Teams wirklich weiterhilft. Dafür bleibt der Abstiegskampf aber umso spannender - und geht für Hamburg am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart weiter. Freiburg empfängt zeitgleich Bayern München. An jenem 33. Spieltag finden wie am 34. sowieso immer alle Partien zeitgleich statt.