Hannovers Coach Tayfun Korkut nahm im Vergleich zum 1:1 gegen den VfB Stuttgart gleich sechs personelle Wechsel vor. In der Abwehrkette begann Joao Pereira (nach Gelb-Rot-Sperre) für Sakai. Im defensiven Mittelfeld starteten Schmiedebach und Sané statt Andreasen und Gülselam (muskuläre Probleme). In der Offensive spielten Kiyotake und Bittencourt für 96-Kapitän Stindl (zwei Spiele Sperre ) sowie Prib. Im Sturmzentrum ersetzte Sobiech den Spanier Joselu.
Bayern-Trainer Josep Guardiola entschied sich nach dem 2:0-Pokalerfolg über Braunschweig zu drei Änderungen: Schweinsteiger, Ribery und Lewandowski rutschten aus der Startelf auf die Bank. Juan Bernat begann links im Mittelfeld ebenso neu wie Müller im Sturmzentrum. Badstuber bildete mit Boateng und Dante eine Dreierkette in der Defensive.
Von Beginn an zogen die Münchner ihr auf Ballbesitz angelegtes Spiel auf, trafen dabei allerdings auf Hannoveraner, die sich sehr präsent in den Zweikämpfen zeigten und die Angriffsbemühungen des Rekordmeisters spätestens am eigenen Strafraum durch gutes Stellungsspiel effektiv störten. Eigene Offensivaktionen gelangen den Hausherren zwar nur selten, doch immerhin drang 96 dabei ab und an sogar bis in den Strafraum des FCB vor.
Alaba fällt, Xabi Alonso nimmt genau Maß
Der 24. Spieltag
Weil aus dem Spiel heraus kaum etwas Konstruktives gelang, musste ein Freistoß herhalten, um Zieler erstmals zum Eingreifen zu zwingen: Der 96-Keeper lenkte Alabas tückischen Ball aber ohne große Mühe über die Querlatte (7.). Ansonsten blieben Strafraumszenen zunächst Mangelware - bis Hannover nach und nach entdeckte, dass die Münchner Hintermannschaft mit schnellen Vorstößen durchaus in Bedrängnis zu bringen ist: Zunächst verzog Briand per Kopf aus kurzer Distanz noch (19.), doch wenige Minuten später führte der Außenseiter: Briand setzte vor dem Strafraum Kiyotake in Szene, der gegen Dante viel Platz zum Abschluss hatte und flach ins linke Toreck einschob (25.).
Doch die Freude bei den Hannoveraner Fans währte nur kurz. Denn nur drei Minuten später sorgte Xabi Alonso mit einem direkten Freistoß über die Mauer hinweg für die schnelle Antwort (28.). Ein wenig Glück hatte der FCB allerdings beim Zustandekommen des Freistoßes: Denn Alaba sank nach harmlos anmutendem Duell mit Joao Pereira und Sané sehr leicht zu Boden.
Ausgleichsjubel: Die Münchner Spieler feiern Xabi Alonsos Freistoßtor. Getty Images
Kurz darauf reagierte Guardiola, nahm Dante - ohne erkennbare Verletzung beim Brasilianer - vom Feld und brachte mit Lewandowski einen weiteren Angreifer. Diese Maßnahme brachte zunächst allerdings keine Wirkung, denn die 96er ließen gegen die ein wenig ideenlos und statisch kombinierenden Gäste weiterhin wenig zu. Stattdessen bot sich Marcelo am Fünfmeterraum vor Neuer kurz vor der Halbzeit beinahe noch eine gute Chance, doch dem Brasilianer versprang der Ball bei der Annahme ein Stück zu weit (40.).
Müller vom Punkt und per Kopf
Nach dem Seitenwechsel startete Hannover kurzzeitig ungewohnt offensiv, ohne aber eine gute Gelegenheit herauszuarbeiten. Für den FC Bayern bot sich Lewandowski per Kopf die erste kleinere Gelegenheit (52.). Sechs Minuten später stand der Pole erneut im Mittelpunkt: Beim Versuch eines Kopfballs am Fünfmeterraum, bei dem Lewandowski den Kopf indes sehr tief hatte, wurde der Stürmer von Marcelo mit dem Fuß im Gesicht getroffen. Schiedsrichter Tobias Welz entschied dennoch auf Strafstoß (58.), den Müller souverän verwandelte (61.).
In der danach hitziger werdenden Partie mühten sich die Niedersachsen weitgehend vergeblich darum, wie ab und an in der ersten Spielhälfte gefährlich bis in den Strafraum der Oberbayern vordringen zu können. Eine scharfer Antritt von Ribery sorgte in der 72. Minute bereits für die Vorentscheidung. Müller gelang in der Strafraummitte unbedrängt per Kopf sein Doppelpack.
Die Schlussphase, in der Ya Konan unter großem Applaus zu seinem Hannover-Comeback kam, diktierte die Guardiola-Elf das Geschehen souverän. Bittencourt und Ribery lieferten sich noch ein Rempler-Duell und sahen dafür jeweils die Gelbe Karte (77., 82.).
Während Hannover am Sonntag (17.30 Uhr) nach Mönchengladbach reist, ist der FC Bayern bereits am Mittwoch (20.45 Uhr) in der Champions League gegen den ukrainischen Vertreter Schachtar Donezk gefordert. In der Bundesliga wartet danach am Samstag (15.30 Uhr) ein Auftritt bei Werder Bremen.