HSV-Trainer Joe Zinnbauer wechselte gegenüber der 1:3-Niederlage beim FC Augsburg fünfmal: Diekmeier kehrte nach Gelb-Sperre zurück und spielte anstelle von Götz, während Cleber, Holtby, Jiracek und Lasogga für Westermann (Innenbandanriss), Behrami (muskuläre Probleme), Ostrzolek und Gouaida aufliefen.
FSV-Coach Kasper Hjulmand beließ es nach der 1:4-Schlappe auf Schalke lediglich bei zwei Änderungen, die allerdings mit einem Systemwechsel einhergingen: Auf dem Spielberichtsbogen tauchten die Namen Djuricic und Noveski auf - letzterer stand nach seinem Innenbandanriss im linken Knie erstmals in der Startelf. Taktisch bedeutete dies, dass sich die Nullfünfer von der Idee der Dreierkette gelöst hatten und wieder mit einer Viererreihe verteidigten.
Der 14. Spieltag
Wenn der tief im Abstiegssog steckende Tabellen-17. aus Hamburg auf einen seit fünf Spielen sieglosen 1. FSV Mainz 05 trifft, dann darf man kein Fußballspektakel erwarten. So war es dann auch in der Imtech-Arena zu Hamburg, die über weite Strecken ein recht zerfahrenes Duell ohne große Höhepunkte geboten bekam.
Taktisch sah es aus, dass der HSV mehr investierte, während sich die Rheinhessen aufs Kontern verlegten. In der Realität spielte sich das Geschehen vorwiegend im Mittelfeld ab, was neben einer durchaus robusten Gangart und zahlreichen daraus resultierenden Spielunterbrechungen auch einem niedrigen Tempo und immens vielen Fehlpässen geschuldet war.
In der ersten halben Stunde war praktisch nichts los, was sich danach aber änderte: Zuerst sorgte ausgerechnet der Ex-Mainzer Müller für einigen Wirbel, als er zuerst Torhüter Karius umkurvte und anschließend den im Weg stehenden Brosinski anschoss (31.). Weil der Offensivmann zuvor jedoch hauchzart im Abseits gestanden hatte, hätte ein Treffer ohnehin nicht gezählt.
Pechvogel Noveski - Mainzer enttäuschen auf ganzer Linie
Strahlende Hanseaten: Holtby und Cleber (re.) bejubeln das 1:0. picture alliance
Das sollte sich allerdings nicht als gravierend herausstellen, denn kurz darauf zappelte die Kugel doch noch im FSV-Netz: Bei einer Flanke bekam Noveski das Runde nicht entscheidend geklärt, über Umwege landete das Leder vor den Füßen von Cleber, der die rechte Klebe auspackte und auf 1:0 stellte (32.).
Das Tor änderte am Spielverlauf rein gar nichts. Hamburg war gegen enttäuschende Mainzer, die im gesamten ersten Durchgang keine einzige nennenswerte Torchance hatten, weiterhin bestimmend, ohne dabei spielerisch zu glänzen. Dennoch reichte das dem HSV, um sich mit dem knappen Vorsprung in die Kabine zu verabschieden.
Die zweite Hälfte begannen die Mainzer dann einen Tick offensiver, entscheidend durchsetzen konnten sich die Gäste trotzdem nicht. Und dann war da noch Noveski, dem nach 53 Minuten das nächste Missgeschick unterlief: Der Mazedonier und zugleich dienstälteste Mainzer stoppte eine Flanke von rechts mit dem Arm im eigenen Sechzehner. Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied auf Handelfmeter, den van der Vaart sicher verwandelte - 2:0 (54.).
Im Grunde war die Messe da schon gelesen, denn von den Mainzern kam trotz der Einwechslungen von Soto, Malli und Jairo auch in der Folge nichts. Der FSV enttäuschte auf ganzer Linie und konnte daher das Ruder gegen arbeitende, aber keineswegs restlos überzeugende Hamburger nicht mehr herumreißen. Am Ende reichte dem HSV eine durchschnittliche Leistung, um den Sieg über die Runden zu bringen.
Mühelos war dieser allerdings nicht, denn in der Schlussphase war Zittern angesagt: Zuerst köpfte Bell nach einer Ecke noch knapp links vorbei (87.), doch dann stand Okazaki - wieder nach einer Ecke - sträflich frei und markierte den Anschlusstreffer (89.). Die Nachspielzeit war dann spannend, denn urplötzlich packten die Gäste die Brechstange aus und strahlten dabei sogar Gefahr aus - mehr aber auch nicht.
Beide Mannschaften sind am kommenden Spieltag am Samstag gefordert: Der HSV reist dann zum SC Freiburg (15.30 Uhr), die Mainzer empfangen drei Stunden später den VfB Stuttgart.