Eintracht-Trainer Armin Veh baute seine Startelf nach der unglücklichen 1:2-Niederlage gegen Wolfsburg in der Vorwoche kaum um. Lediglich der zuletzt Gelb-gesperrte Russ kam zurück und verdrängte Schröck auf die Bank. FSV-Coach Thomas Tuchel hatte im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen Augsburg zwei neue Gesichter in seiner Startelf: Der zuletzt angeschlagenen Noveski kam für Bungert zurück. Dafür musste der Trainer auf den verletzten Nicolai Müller verzichten (Kniereizung). Im Mittelfeld begann für ihn Zimling.
Auf beiden Seiten blieb in der Startphase des Spiels vieles Stückwerk. Die Partie war von vielen Unterbrechungen und Freistößen gekennzeichnet. Die Abwehrreihen hatten bei dem geringen Tempo der Partie wenig Mühe, die gegnerische Offensive zu kontrollieren.
Zwei harmlose Distanzschüsse von Djakpa auf der einen (4.) und Pospech auf der anderen Seite (16.) blieben dann auch die einzigen Torszenen der Eröffnungsphase. Die erste echte Torchance hatte in der 18. Minute Aigner, der eine Djakpa-Flanke aus gut fünf Metern an den rechten Pfosten köpfte.
Danach versuchte die Eintracht zwar das Tempo zu erhöhen und verlagerte das Spiel weiter nach vorne, doch den Aktionen fehlten Ideen und Präzision. Allerdings wirkten auch die Gäste bei ihren Kontern nicht gerade gut sortiert. Immer wieder liefen die Mainzer ins Abseits oder verloren leichte Bälle.
Der 29. Spieltag
Wenn es im ersten Durchgang überhaupt Chancen gab, dann hatten sie die Hausherren, wenn sie es schafften den Ball hoch in den Strafraum der Mainzer zu bringen. Dabei bewahrte Keeper Karius die Gäste mit einer Glanzparade vor dem Rückstand, als er eine Kopfball von Joselu nach Djakpa-Flanke von der Linie kratzte (35.). Dazu beförderte auch noch Madlung einen Barnetta-Freistoß knapp am FSV-Gehäuse vorbei (39.).
Erst in der 42. Minute hatten die Gäste ihre erste echte Möglichkeit. Einen Choupo-Moting-Kopfball fälschte Jung allerdings über die Torauslinie zur Ecke ab, so dass torlos die Seiten gewechselt wurden.
Hatten die Gäste im ersten Durchgang keine einzige Großchance, so legten die Mainzer sofort nach dem Wechsel vor. Choupo-Moting köpfte eine Pospech-Flanke auf das Eintracht Tor. Keeper Trapp war bereits geschlagen, doch Madlung kratzte den Ball artistisch von der Linie (46.).
Die Eintracht schüttelte sich daraufhin kurz und ging zum Angriff über. Ein erster Warnschuss von Aigner landete allerdings noch sicher in Karius' Armen (48.). Kurze Zeit später war aber die Führung für die Hausherren fällig: Barnetta hämmerte einen Freistoß aus 18 Metern an die Latte. Den Abpraller bekamen die Mainzer nicht unter Kontrolle, so dass auf der rechten Seite Jung zum Flanken kam. Diesen Ball brachte Joselu mit dem Kopf und einigem Glück im Tor unter. Karius war noch dran, konnte den Einschlag aber um Zentimeter nicht verhindern (52.).
Im Anschluss an die Führung der Hausherren wurde die Partie der Nachbarstädte zusehends hitziger. Schiedsrichter Wolfgang Stark unterband allerdings aufkommende Härten mit drei schnellen Gelben Karten gegen Moritz, Flum und Bell und beruhigte die Partie wieder.
Die Mainzer intensivierten in der Folgezeit ihre Offensivbemühungen, hatten gegen die solide Defensive der Hausherren allerdings ihre Probleme. Trotz allem Aufwand, den die Tuchel-Elf betrieb, wollten sich keine echten Torchancen einstellen. Im Gegenteil: die Frankfurter brachten den Ball noch einmal im Tor unter. Allerdings wurde Aigner bei seinem Abstauber nach Barnetta-Freistoß zu Recht wegen Abseits zurück gepfiffen (73.).
Mit drei offensiven Wechseln, Parker, Malli und Polter warf Tuchel in die Partie, versuchten es die Gäste in der Schlussphase noch einmal, konnten sich aber trotz aller Offensivkraft keine echte Torchance erspielen. Anders die Eintracht: Mit einem Bilderbuchkonter entschieden die Hausherren die Partie. Jung bediente in der 85. Minute Aigner mit einem Steilpass. Dieser behielt die Übersicht und legte flach in die Mitte zum eingewechselten Meier ab. Der Frankfurter setzte sich gegen Bell durch und ließ mit seinem Direktschuss Karius keine Chance.
Erst in der Nachspielzeit kamen die Gäste noch einmal gefährlich auf. Geis donnerte einen Freistoß an den linken Pfosten (90. + 1.), und Trapp musste bei einem Polter-Kopfball noch einmal eingreifen (90.+3.). Am Ergebnis änderte dies aber nichts mehr.
Nächsten Freitag (20.30 Uhr) spielt die Eintracht auf Schalke, Mainz empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Werder Bremen.