Bremen beginnt bärenstark
Bremens Coach Robin Dutt vertraute auf dieselbe Startelf, die zuletzt einen 2:1-Auswärtssieg in Hannover gefeiert hatte. Schalkes Trainer Jens Keller nahm nach dem 2:0-Heimerfolg gegen Hertha BSC einen personellen Wechsel vor: Boateng verdrängte Meyer auf die Bank.
Werder startete mutig in die Partie, verteidigte sehr hoch, störte den Spielaufbau der Knappen schon früh und ließ den Gegner nicht in den eigenen Strafraum kommen. Stattdessen agierte der SVW sogar spielbestimmend und suchte den Doppelsturm di Santo/Elia immer wieder mit Pässen in die Spitze. Die Hanseaten hatten die richtige taktische Mischung gefunden, denn Schalke fand in der Anfangsphase überhaupt nicht statt und kam überhaupt nicht in den gegnerischen Strafraum.
Di Santos Tunnel und Goretzkas Gewaltschuss
Der 29. Spieltag
In der 15. Minute gingen die Hausherren deshalb hochverdient in Führung: Junuzovic suchte Elia mit einem langen Ball im Sechzehner. Der Angreifer behauptete sich technisch sehenswert gegen Hoogland sowie Ayhan und spielte dann einen Zuckerpass ans Fünfmetereck zum durchgestarteten di Santo. Aus spitzem Winkel tunnelte der Stürmer Torwart Fährmann zum 1:0. Direkt nach dem Anstoß hätte di Santo beinahe nachgelegt, doch sein Schuss aus 14 Metern halblinker Position klatschte an den rechten Pfosten (17.).
In der Folge besetzten die Königsblauen die Positionen im Mittelfeld neu (Boateng auf die Sechs, Draxler auf die Zehn sowie Goretzka nach links) und entwickelten so mehr Offensivpower. Fortan begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Nach einer guten halben Stunde schlugen dann die Gäste zu: Obasi flankte von der rechten Strafraumkante nach innen, wo Prödels Kopfballabwehr genau vor die Füße von Goretzka flog. Dessen Gewaltschuss aus 15 Metern zentraler Position schlug unhaltbar im Tor ein (33.). Bremen war nun kurz ungeordnet und kassierte beinahe den Rückstand: Obasi scheiterte mit einem Alleingang an Wolf. Den Nachschuss von Goretzka kratzte Prödl gerade noch von der Linie (35.). Bis zum Halbzeitpfiff blieb die Begegnung unterhaltsam, temporeich und umkämpft.
Ansehnliche Neutralisation im Mittelfeld
Gewaltschuss: Schalkes Leon Goretzka (re.) bejubelt seinen Treffer zum 1:1 mit Roman Neustädter. Getty Images
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie ausgeglichen und kurzweilig. Zwar blieb es in den Strafräumen weitestgehend ruhig, dafür bekämpften sich beide Mannschaften mit viel Leidenschaft im Mittelfeld. Drangphasen wechselten sich immer wieder ab. Schalke hatte die beste Möglichkeit durch einen 20-Meter-Knaller von Huntelaar, den Wolf erst im Nachfassen entschärfte (49.). Werder verzeichnete hingegen Halbchancen durch Makiadi (53.) und Joker Gebre Selassie (59.).
In der Zwischenzeit musste Torschütze di Santo mit einer Verletzung am rechten Knöchel runter (56.). Fortan agierte Werder im 4-4-2-System mit einer flachen Vier statt einer Raute im Mittelfeld. Keller schickte mit Meyer eine frische Offensivkraft auf den Rasen (72.), um das Offensivspiel seiner Mannschaft für die Schlussphase noch einmal zu beleben. Dutt tat es ihm gleich und brachte wenig später Petersen (82.).
Bremer Powerplay
Diese Maßnahme sollte die Schlussminuten noch einmal beleben und entfachte ein Powerplay der Hanseaten: Fährmann rettete erst mit einer Fußabwehr gegen Junuzovic (83.). Das nächste Duell dieser beiden Akteure noch in der selben Minute, als Junuzovic aus 18 Metern eine Dampfwumme abfeuerte, doch Fährmann entschärfte mit einer spektakulären Parade. Garcia versuchte sein Glück aus 20 Metern, doch wieder war Fährmann zu Stelle, als er den abgefälschten Schuss noch um den Pfosten drehte (88.). So blieb es beim 1:1.
Am nächsten Samstag (15.30 Uhr) ist Bremen in Mainz zu Gast. Schalke ist bereits am Freitag (20.30) gegen Frankfurt gefordert.