Unzählige Fehler
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp gönnte nach der 0:3-Niederlage in der Champions League gegen Real Madrid Durm (Bank) eine Verschnaufpause und brachte dafür Lewandowski. Außerdem vertrat Torwart Langerak den angeschlagenen Weidenfeller (Armprellung) zwischen den Pfosten. Auch Wolfsburgs Coach Dieter Hecking war im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Frankfurt zu einem Wechsel gezwungen: Knoche spielte für den verletzten Innenverteidiger Klose (Kapseleinriss im Sprunggelenk).
Die Partie startete überraschend fehlerbelastet. Beide Mannschaften spielten viele Fehlpässe und leisteten sich leichtsinnige Ballverluste. Die Passquote war in der Anfangsphase mit knapp über 50 Prozent entsprechend miserabel. Zu Torchancen sollte es dennoch kommen - auf beiden Seiten resultierend aus individuellen Fehlern: Reus' abgefälschter Schuss aus spitzem Winkel wurde gerade noch von Grün um den Pfosten gedreht (8.). Kurz darauf flankte Perisic von rechts auf den ersten Pfosten, wo Olic aus nur drei Metern über das Tor schoss (10.).
Doppelter Lattenknaller: Olic erst erfolgreich, dann kurios
Der 29. Spieltag
Auch in der Folge kam nur selten so etwas wie Spielfluss auf. Beide Mannschaften neutralisierten sich im Mittelfeld und kamen nur selten durch. Hin und wieder kombinierte der BVB mit Direktpässen nach vorne, kam dann aber nicht zum Abschluss. Der VfL zog bevorzugt über die Flügel nach vorne, ließ aber in Person von de Bruyne eine vielversprechende Möglichkeit liegen (24.).
Ansonsten war nach wie vor viel Verschnitt dabei. Vor allem die Borussia erlaubte sich reihenweise Fehler und lud die Gäste so zu Konterangriffen ein. Wolfsburg, das sich mehr und mehr ein Übergewicht erarbeitete, schlug dann in der 34. Minute zu: Junior Malanda köpfte eine Rodriguez-Flanke aufs Tor, die Langerak nach vorne abklatschen ließ. Dort stand Olic goldrichtig und staubte aus vier Metern zum 1:0 ab (34.). Auch nach dem Rückstand kam von der Borussia zu wenig - der BVB biss sich an gut geordneten Gästen immer wieder die Zähne aus. Kurz vor dem Pausenpfiff ließen die Wölfe dann den nächsten Hochkaräter liegen: De Bruyne flankte flach von rechts auf den zweiten Pfosten, wo Olic angerauscht kam und den Ball aus vier Metern an die Unterkante der Latte feuerte. Von dort sprang die Kugel zurück auf Olics Fuß und erneut an den Querbalken (40.)!
Geburtstagskind Grün greift daneben
Dortmunds Lukasz Piszczek (oben) im Zweikampf mit Wolfsburgs Junior Malanda (unten). imago
In der Halbzeit vollzog Klopp einen Doppelwechsel und brachte Durm sowie Jojic (46.). Diese Maßnahme zeigte Wirkung, denn der BVB agierte fortan entschlossener und druckvoller nach vorne. Der Ausgleich fiel dann recht rasch nach einem Standard: Reus zirkelte eine Ecke an die Fünfmetergrenze, wo Geburtstagskind Grün verbeisegelte und Knoche das Kopfballduell mit Lewandowski verlor. Der Pole lenkte die Kugel mit dem Hinterkopf zum 1:1 ins Tor (51.).
Auch in der Folge blieb die Borussia spielbestimmend. Wolfsburg hielt aber gut dagegen und startete selbst punktuelle Angriffe. Perisic (59.) und Olic (64.) verzeichneten gute Möglichkeiten. Auf der anderen Seite hatten die Hausherren Chancen durch Jojic (66.) und Mkhitaryan, der aus zehn Metern knapp am rechten Pfosten vorbeischoss (70.). Der mittlerweile nicht unverdiente Führungstreffer fiel dann erneut begünstigt durch den Wolfsburger Schlussmann: Grün hatte eine Durm-Flanke eigentlich schon gefangen, prallte bei der Landung aber mit Mitspieler Knoche zusammen und ließ die Kugel fallen. Reus bedankte sich und schob zum 2:1 ein (77.).
Wolfsburg startet Schlussoffensive
In der Schlussphase drehte der VfL noch einmal auf: De Bruyne (83., 84.), der mittlerweile eingewechselte Caligiuri (86.) sowie Perisic (88.) verzeichneten Chancen im Minutentakt. Die Borussia gab die Führung aber nicht mehr aus der Hand.
Dortmund ist schon wieder am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im Viertelfinal-Rückspiel der Königsklasse gegen Real Madrid im Einsatz. In der Bundesliga geht es am Samstag (18.30 Uhr) zum Topspiel zum FC Bayern. Am selben Tag aber schon um 15.30 Uhr ist Wolfsburg zu Hause gegen Nürnberg gefordert.