Hoffenheims Trainer Markus Gisdol vertraute der selben Startelf wie beim 3:2-Auswärtssieg in Leverkusen und verzichtete auf Personalwechsel. Mit Spielbeginn wurde bekanntgegeben, dass Roberto Firmino seinen Vertrag bis 2017 verlängert hatte. Hannover-Coach Tayfun Korkut nahm im Vergleich zur 0:3-Heimpleite gegen den BVB zwei Wechsel vor: Rudnevs (nach Sprunggelenksverletzung) kehrte ebenso wie Andreasen (nach abgesessener Gelbsperre) in die Startformation zurück. Prib und Sané nahmen dafür auf der Bank Platz.
Die Zuschauer in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena sahen eine unterhaltsame Anfangsviertelstunde, in welcher die Gastgeber die erste Chance besaßen: Salihovics Ablage donnerte Modeste etwas überhastet aus 15 Metern über den Kasten (6.). Von den Gästen war im Vorwärtsgang wenig zu sehen, bis sich Huszti auf der linken Seite aufmachte. Die etwas zu weite Hereingabe des Ungarn gelangte über Rudnevs und Stindl zu Andreasen, welcher rechts frei vor Grahl auftauchte und zur Hannoveraner Führung einschob (10.). Die Gastgeber zeigten sich allerdings nicht geschockt: Erst parierte Zieler einen Distanzschuss von Roberto Firmino (12.), ehe der 96-Keeper gegen Polanski chancenlos war: Von Sakais Hinterkopf prallte das Leder zum Deutsch-Polen, welcher mit einem platzierten Schuss ins rechte untere Eck für den Ausgleich sorgte (13.).
Durch den Treffer gewann das Spiel der Kraichgauer merklich an Sicherheit. Die Gisdol-Schützlinge verlagerten das Geschehen zusehends in die Hälfte der Gäste und kreierten gute Einschussmöglichkeiten: Erst touchierte Modestes Kopfball nach Salihovic-Ecke den Querbalken (16.), dann rauschte Rudys Schuss aus dem Rückraum knapp links am Hannoveraner Gehäuse vorbei (24.). Die Korkut-Truppe tat in dieser Phase zu wenig, um eigene Tormöglichkeiten zu kreieren. Die Niedersachsen konzentrierten sich weitgehend auf die Defensivarbeit. Weil die TSG im Mittelfeld zwar gefällig kombinierte, in Tornähe aber zu ungenau agierte, verflachte die Partie zusehends. Auch in der Schlussphase des ersten Abschnitts wollte sich das Geschehen nicht bessern. 1899 war weiterhin die etwas aktivere Mannschaft, blieb aber ebenso wie die Gäste im Angriffsspiel harmlos. Somit ging es mit einem leistungsgerechten Remis in die Kabinen.
Der 27. Spieltag
Ohne Personalwechsel begann der zweite Abschnitt, welcher zu Beginn nahtlos an die erste Halbzeit anknüpfte. Mit der ersten guten Gelegenheit ging 1899 aber sofort in Führung: Roberto Firminos Pass in die Schnittstelle fand den durchstartenden Modeste, welcher frei vor Zieler die Nerven behielt und das Leder in die Maschen schob (51.). Die Roten waren nun gefordert und mussten mehr in die Offensive investieren. Allerdings blieb Grahl weiterhin beschäftigungslos, wohingegen Zieler einen strammen Rudy-Versuch über den Querbalken bugsieren musste (56.) und zudem Glück hatte, dass Modestes Schuss am langen Pfosten vorbei strich (63.). Tayfun Korkut reagierte auf die harmlose Darbietung seiner Akteure und brachte Schlaudraff für den unauffälligen Bittencourt (65.). Kurz darauf wechselte auch Markus Gidsol zum ersten Mal und schickte Herdling für Salihovic auf den Rasen (69.).
Die letzten 20 Minuten brachen nun an. Bei den Gästen fehlte im Vorwärtsgang weiterhin jegliches Tempo, sodass sich die TSG die Führung mittlerweile verdient hatte. Zu allem Überfluss schickte Schiedsrichter Peter Sippel Schmiedebach mit glatt Rot vorzeitig vom Feld, nachdem der Mittelfeldkämpfer zuvor mit gestrecktem Bein in Modeste hinein gerauscht war (76.). Mit Ya Konan für Rudnevs (80.) wollten die Gäste noch einen Punkt retten. Weil sich die Niedersachsen aber keine Torchance mehr erarbeiten konnten, hatte die Hoffenheimer Hintermannschaft keine Problem, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Stattdessen sorgte Rudy in der Nachspielzeit noch für Ergebniskosmetik, als sein Distanzschuss aus rund 35 Metern den aus dem Tor geeilten Zieler überlistete (90.+3).
Nächsten Samstag (15.30 Uhr) treten die Hoffenheimer beim FC Bayern an. Tags darauf (17.30 Uhr) empfängt Hannover den SV Werder zum Nord-Duell.