96-Trainer Tayfun Korkut nahm nach dem 1:1 in Augsburg zwei personelle Umstellungen vor. Stindl fehlte aufgrund einer Gelbsperre. Dazu musste der zuletzt wackelige Marcelo auf der Bank Platz nehmen. Bittencourt und Hoffmann bekamen stattdessen das Vertrauen geschenkt. Auf der gegnerischen Seite wirbelte Leverkusens Coach Sami Hyypiä seine Startelf im Vergleich zum 0:1 gegen Mainz auf fünf Positionen durcheinander. Toprak und Reinartz fehlten gesperrt (5. Gelbe). Dafür kehrten Spahic und Castro wieder in die Formation zurück, nachdem sie letztes Wochenende ihre Sperren abgesessen hatten. Dazu durften Boenisch, Hegeler und Kießling von Beginn an auflaufen. Derdiyok, Sam und Bender (Muskelverhärtung) mussten weichen.
Referee Felix Zwayer sofort im Mittelpunkt
Beide Mannschaften verzichteten komplett auf die Abtastphase und legten sofort den Vorwärtsgang ein. Boenisch gab mit einem Schuss aus der zweiten Reihe einen ersten Warnschuss ab (2.). Im direkten Gegenzug brannte es lichterloh! Diouf zog von rechts in den Strafraum. Seine Hereingabe verpasste Rudnevs nur knapp (3.). Bei der anschließenden Ecke trat Schiedsrichter Felix Zwayer in den Mittelpunkt. Hilbert holte Schulz von den Beinen, als er das Leder klären wollte. Huszti trat zum fälligen Foulelfmeter an, scheiterte mit seinem wuchtigen Schuss aber am stark reagierenden Leno (5.).
Leverkusen schüttelte sich kurz und setzte sich über viel Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte fest. Abgesehen von einer gefährlichen Flanke von Son (11.) gelangen aber keine zwingenden Aktionen. Kurz darauf der Schock für 96: Diouf blieb nach einem Duell mit Wollscheid liegen und wurde sofort mit einer Schulterverletzung ausgewechselt (15.). Die Niedersachsen zogen sich nun deutlich zurück und überließen Bayer die Spielgestaltung. Damit hatte die Werkself ihre Probleme.
Der 24. Spieltag
Fehlerquote steigt - Tore fallen
Nach einer knappen halben Stunde war es dann aber soweit. Zieler wollte das Spiel schnell machen und warf die Kugel vor die Füße von Boenisch. Die Hereingabe des Außenverteidigers landete abgefälscht bei Castro, der wuchtig zur Führung einnetzte (28.). Die Korkut-Elf schüttelte sich kurz und nutzte ebenfalls einen Fehler des Gegners aus. Castro vertändelte das Spielgerät im Mittelfeld gegen Rudnevs. Der Lette sprintete ohne Gegenwehr in Richtung Strafraum und jagte den Ball sehenswert in den linken Winkel (33.). Den Rückenwind des Treffers konnte 96 aber nicht lange halten. Sie standen wieder tiefer und setzten durch schnelles Umschaltspiel gefährliche Nadelstiche. Nach einer Huszti-Flanke knallte Hoffmann das Leder volley an den Pfosten (45.+2).
Nach dem Seitenwechsel trauten sich die Hausherren mehr zu. Besonders Rudnevs sorgte durch aggressives Pressing dafür, dass Bayer kein kontrollierter Spielaufbau gelang. Nach einer guten Stunde zog sich die Korkut-Elf wieder etwas zurück, wodurch zahlreiche Zweikämpfe im Mittelfeld an der Tagesordnung waren. Strafraumszenen blieben absolute Mangelware, da auf beiden Seiten die Genauigkeit fehlte.
Hannover schöpft frischen Mut
Die letzte Viertelstunde brach an und das Publikum in der HDI Arena witterte, dass mehr als nur ein Remis möglich war. Die Stimmung schlug schnell auf die Akteure über, die viel Druck aufbauten und die Werkself einige Male in die Bredouille brachten. Schulz scheiterte per Kopf an Schlussmann Leno (78.) und kurz darauf am auf der Linie postierten Castro (85.). Die Hyypiä-Elf war in dieser Phase auf Ergebnisverwaltung bedacht und kam selbst gar nicht mehr gefährlich zum Abschluss. Am Ende mussten sie aber bei Leno bedanken, der glänzend gegen Rudnevs klärte und so den etwas glücklichen Punktgewinn festhielt (88.).
Am nächsten Samstag (15.30 Uhr) reisen die Hannoveraner zur Berliner Hertha. Im Topspiel (18.30 Uhr) hat Leverkusen anschließend Bayern München vor der Brust.