Eiskalte Dusche für Königsblau
Bayern-Coach Pep Guardiola brachte im Vergleich zum 4:0-Auswärtserfolg in Hannover viermal Personal: Torwart Neuer kehrte für Starke zwischen die Pfosten zurück, außerdem begannen Dante, Kroos und Robben für Boateng, Lahm und Müller. Schalkes Trainer Jens Keller veränderte seine Startelf nach der 1:6-Klatsche gegen Real Madrid in der Champions League auf zwei Positionen: Goretzka und Papadopoulos durften für Felipe Santana und Meyer ran.
Die Münchner legten von Anpfiff weg los, spielten druckvoll nach vorne und gingen gleich mit dem ersten Torschuss in Führung: Alaba feuerte einen 30-Meter-Freistoß aus halbrechter Position direkt aufs Tor. In der Mauer sprang Neustädter nach oben und veränderte die Flugkurve des Balles so, dass Keeper Fährmann nur noch hinterherschauen konnte, als die Kugel hinter ihm einschlug (3.).
Fortan ließen die Bayern aber nicht nach, sondern zeigten sich bis in die Haarspitzen motiviert und drängten auf den zweiten Treffer. Schalke agierte wie das Kaninchen vor der Schlange, igelte sich teilweise im eigenen Drittel ein und lief nur hinterher. Die Münchner starteten ihr gefürchtetes Passspiel, hatten über 80 Prozent Ballbesitz und lauerten auf Lücken. Eine solche bot sich Mandzukic nach einem schlimmen Ballverlust von Goretzka in der Vorwärtsbewegung: Der Kroate setzte Robben in Szene, der frei vor Fährmann zum 2:0 ins Tor chippte (15.).
Bayern zaubert - Schalke läuft nur hinterher
Der 23. Spieltag
Trotz der souveränen Führung stand der FCB weiterhin auf dem Gaspedal, gab keinen Ball verloren, stand unglaublich hoch und verlagerte das Spiel komplett in die gegnerische Hälfte. Feine Kombinationen und ein indiskutables Abwehrverhalten der Gelsenkirchener sorgten schnell für weitere Torerfolge: Alaba flankte vor dem linken Strafraumeck auf den zweiten Pfosten, wo Mandzukic zum 3:0 einköpfte (24.). Rafinha setzte einmal mehr Robben in Szene. Der Flügelflitzer dribbelte von rechts nach innen und vollstreckte eiskalt zum 4:0 (28.).
Satt waren die Bayern aber längst noch nicht und zeigten phasenweise wahrhaftigen Zauberfußball. Kroos (31.), Robben (33.), Mandzukic (38., 40.) und Dante (41.) hätten die Gäste beinahe noch mehr blamiert, brachten ihre Großchancen aber nicht im Tor unter. Kurz vor dem Halbzeitpfiff sendeten die Knappen dann doch ein kleines Lebenszeichen, entlasteten mit einer kurzen Drangphase und zwangen den Ex-Schalker Neuer durch Fuchs (43.), Matip (44.) und Höwedes (44.) zu drei Paraden. Danach ging es in die Pause.
Ein Eigentor, Rot und zum dritten Mal Robben
Mario Mandzukic (li.) trifft per Kopf zum 3:0. picture alliance
Nach dem Seitenwechsel ließen es die Münchner dann aber deutlich ruhiger angehen, schalteten zwei Gänge zurück und verwalteten das Ergebnis mit viel Ballgeschiebe im Mittelfeld. So konnten die Knappen entlasten, und hielt die Kugel auch mal in der gegnerischen Hälfte. Wirklich gefährlich wurden die Königsblauen aber nicht. Stattdessen sorgte ein Ex-Schalker für den Ehrentreffer: Farfan trat einen Eckball von rechts nach innen, wo Rafinha in Stürmer-Manier ins eigene Tor traf (64.).
Nun wirkten die Hausherren wieder wacher und agierten zwingender nach vorne. Prompt resultierten daraus Torchancen durch Mandzukic (66.), Schweinsteiger (67.), Götze und Thiago (beide 68.), die jeweils am starken Fährmann scheiterten. Der finale Genickbruch für die Gäste resultierte aus einem fatalen Rückpass von Boateng, den Mandzukic abfing. Der Kroate drang daraufhin in den Strafraum ein und wurde von Papadopoulos gefoult (75.), woraufhin sich der Grieche die Rote Karte wegen einer Notbremse abholte (76.). Zum fälligen Strafstoß trat Robben an, der den Elfmeter präzise in den linken Winkel schweißte (77.) - sein dritter Treffer an diesem Abend.
In der Schlussphase stellten sich die Gelsenkirchener folgerichtig wieder defensiv hinten rein und überließen den Münchnern die Kontrolle. Der FCB erarbeitete sich zwar noch Chancen durch Kroos (81.) und Mandzukic (85.) - beließ es dann aber beim 5:1.
Bayern ist nächste Woche am Samstag (15.30 Uhr) in Wolfsburg gefordert. Zeitgleich genießt Schalke 04 Heimrecht gegen Hoffenheim.