VfL-Coach Dieter Hecking reagierte auf die 1:2-Niederlage auf Schalke mit zwei personellen Wechsel - nur einer war erzwungen: Für Caligiuri (Rotsperre) begann Sechser Träsch, Arnold rückte dafür ins rechte Mittelfeld. Im Sturm stand Dost erstmals in dieser Saison in der Startelf, Olic erstmals nicht. Der Kroate, mit acht Toren bester Schütze seiner Mannschaft, musste zunächst auf die Bank.
Thomas Tuchel rotierte auf der Gegenseite einmal, weil er musste, und zweimal, weil er wollte. Für Kapitän Noveski, der beim 2:0 gegen Freiburg seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, lief Bungert zum ersten Mal 2013/14 von Beginn an auf - mit der Binde. Der Ex-Wolfsburger Koo (32 Ligaspiele, 0 Tore für den VfL) ersetzte indes Malli und feierte ebenso sein Startelf-Debüt für den FSV wie Koch, der Junior Diaz ersetzte und sogar erstmals überhaupt einen Anpfiff in der Bundesliga auf dem Rasen erlebte. Park verteidigte links, Koch spielte rechts in der Mittelfeld-Raute. Müller, der unter der Woche mit Knieproblemen kämpfte, blieb nur ein Bankplatz.
Moritz muss blutend ins Krankenhaus - De Bruyne beginnt präsent
Doch Tuchels Ideen waren schnell Makulatur: Luiz Gustavo traf Moritz mit dem Fuß am Kopf und sah Gelb (3.), der Mainzer musste mit blutdurchtränktem Verband ausgewechselt und ins Krankenhaus eingeliefert werden. Junior Diaz kam, rückte nach links hinten, Park eine Position nach vorn. In der Folge war es der VfL, der nach ausgeglichenem Beginn zunehmend die Kontrolle übernahm und in Person von Perisic den ersten gefährlichen Torschuss abgab. Karius parierte (17.).
De Bruyne zog, immer wieder unterstützt von Arnold, sehr präsent die Fäden im Mittelfeld. Weil die Mainzer aber vor allem in der Viererkette um Bungert sehr sicher standen und Dost kaum ins Spiel finden ließen, endeten die Bemühungen der "Wölfe" trotz Ballbesitz-Vorteil spätestens am Strafraum. So kam es, dass die Gäste in einer höhepunktarmen ersten Hälfte die besseren Chancen hatten: Erst verzog Koo einen Volleyschuss aus 14 Metern knapp (33.), dann schoss Pospech im Strafraum leichtfertig drüber, nachdem sich Benaglio in seine ursprüngliche Hereingabe geworfen hatte (36.).
Der 20. Spieltag
Dost mit zwei Scorerpunkten aus dem Nichts
Ohne Wechsel, dafür mit neuem Elan kam der VfL aus der Kabine. Das Führungstor fiel dennoch ein wenig aus dem Nichts: Perisic hatte links Platz, Dost erwischte seinen eigentlich verhungerten Steilpass vor Bell, der den Niederländer knapp innerhalb des Strafraums am Fuß traf. Rodriguez schickte Karius beim fälligen Elfmeter ins falsche Eck (59.). Und die Hausherren blieben am Drücker: Am Ende eines sehenswerten Angriffs über Rodriguez' Fuß und de Bruynes Brust fand Olics Pass Dost, der Junior Diaz ins Leere laufen ließ und perfekt vollstreckte (66.). Kurios: Der gerade eingewechselte Olic hatte sich bereits vor dem Elfmeter bereit gemacht, sollte wohl für Dost kommen. Wenige Minuten später hatte dieser plötzlich zwei Scorerpunkte.
Auch mit einem Doppelwechsel (Müller und Parker für Koch und den ziemlich unauffälligen Rückkehrer Koo, 71.) konnte Tuchel die sich anbahnende Niederlage nicht mehr abwenden (71.). Als Luiz Gustavo dann eine von Knoche verlängerte Rodriguez-Ecke zum 3:0 einköpfte (75.), war die endgültige Entscheidung gefallen. Letzte Highlights: Junior Malanda feierte sein Bundesliga-Debüt, Karius reagierte gegen Joker Schäfer klasse (84.).
Mit dem Elfmeter als Knotenlöser und einem leidenschaftlichen Auftritt im zweiten Durchgang verdienten sich die Wolfsburger gegen abbauende Mainzer die ersten Rückrundenpunkte. Platz vier bleibt in Reichweite.
Am Mittwoch (19 Uhr) reist der VfL zum DFB-Pokal-Viertelfinale nach Hoffenheim. In der Liga geht es am Sonntag (17.30 Uhr) bei Hertha BSC weiter - ohne Naldo, der seine fünfte Gelbe Karte sah. Das nächste Spiel der Mainzer, die nach drei Siegen am Stück erstmals wieder verloren, findet am Freitag (20.30 Uhr) statt, wenn Hannover 96 zu Gast ist.