Mainz-Coach Thomas Tuchel krempelte seine Startformation gegenüber dem 1:4 in München in der Vorwoche gehörig um. Im Tor begann Heinz Müller für Wetklo. Dazu mussten noch Bell, Baumgartlinger, Choupo-Moting und Geis auf die Bank. An ihrer Stelle begannen Park, Zimling, Soto und Okazaki. Torsten Lieberknecht nahm zwei Änderungen in seiner Startformation gegenüber dem 2:3 gegen Schalke vor: Henn und Washausen wurden durch Bicakcic und Theuerkauf ersetzt.
Es dauerte bei bestem Fußballwetter nicht lange, bis beide Mannschaften zur Sache kamen. Während sich die Gäste an der Mainzer Abwehr fest rannten, versuchten es die Hausherren mit langen Pässen und viel Laufarbeit in der Offensive. Dieses taktische Mittel zeitigte auch schnell Erfolg. Junior Diaz spielte einen idealen Steilpass über den halben Platz in den Lauf von Okazaki. Der war seinem Bewacher enteilt und lupfte die Kugel über Davari zum Führungstreffer in die Maschen (8.).
Der 10. Spieltag
Die frühe Führung spielte dem FSV natürlich in die Karten. Nach Ballverlusten zogen sich die Mainzer schnell zurück und bildeten eine kompakte Abwehr, die für die Eintracht meist ein unüberwindbares Hindernis darstellte. Auf der Gegenseite blieb die Tuchel-Elf mit Kontern stets brandgefährlich.
Die Hausherren mussten sich jedoch die Frage gefallen lassen, warum sie es trotz guter Möglichkeiten nicht schafften, frühzeitig die Führung zu erhöhen. Nicolai Müller (20.) und zwei Mal Okazaki (26. und 27.) brachten das Leder nicht im Eintracht-Kasten unter.
In der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs verloren die Mainzer ihre Linie ein wenig und holten die Gäste ins Spiel zurück. Diese hatten ihre besten Szenen bezeichnenderweise nach überflüssigen Mainzer Ballverlusten im Spielaufbau. Zunächst verlor Zimling in der 38. Minute den Ball im Mittelfeld und leitete damit den Eintracht-Konter ein. Bellarabis Abschluss landete allerdings am Außennetz (38.). Wenig später stand dieser erneut im Fokus. Noveski verlor den Ball an Bellarabi, der das Leder aber von der Strafraumgrenze über Heinz Müllers Gehäuse drosch (40.).
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten brachte Lieberknecht mit Kumbela für Ademi eine neue Sturmspitze. Thomas Tuchel gönnte dem zuletzt angeschlagenen Svensson eine Pause und wechselte Bell ein.
Das Spiel war nach Wiederbeginn arm an Höhepunkten. Beide Teams legten viel wert auf eine solide Defensive und ließen den jeweiligen Gegnern wenig Raum. Torchancen blieben Mangelware, zumal die Gäste auch bei Standardsituationen harmlos agierten.
Nach einer knappen Stunde hatten beide Trainer genug gesehen und stellten ihre Taktik grundlegend um. Tuchel brachte mit Geis für den Offensivspieler Parker einen Abräumer (59.) und Lieberknecht wechselte mit Oehrl die zweite Spitze ein (61.).
Die Braunschweiger durften im Mittelfeld kombinieren, doch wenn sie in die Nähe des Mainzer Strafraums kamen war meist Schluss mit lustig. Wie man es besser macht zeigten die Gastgeber: Ein tödlicher Konter führte über Pospech und Geis zu Nicolai Müller. Dieser bediente mit einem idealen Querpass Okazaki. Der Japaner musste den Ball aus kurzer Distanz nur noch zum 2:0 über die Linie drücken.
Auch nach dem zweiten Treffer blieben die Mainzer ihrer Taktik treu. Sie überließen den Gästen große Teile des Mittelfelds und machten vor dem Tor dicht. Die Braunschweiger fanden jedoch nicht die Mittel, um das solide Bollwerk ins Wanken zu bringen. Im Gegenteil: Erneut Okazaki hatte in der 76. Minute den dritten Treffer auf dem Fuß, scheiterte jedoch am glänzend reagierenden Davari.
Die Schlussviertelstunde verbrachten die Braunschweiger mit der Belagerung des Mainzer Strafraums. Dem Aufsteiger fehlten allerdings merklich die Mittel, die solide Abwehr ins Wackeln zu bringen. Die gefährlichste Szene entwickelte sich aus einem Rettungsversuch von Pospech in der 81. Minute. Heinz Müller rettete mit einem glänzenden Reflex gegen seinen eigenen Verteidiger.
Mainz gastiert am kommenden Sonntag um 15.30 Uhr in Augsburg. Eintracht Braunschweig empfängt davor am Samstag (15.30 Uhr) Bayer Leverkusen.