Salihovics Strafstoß sitzt
Hannovers Trainer Mirko Slomka konnte nach dem 0:1 in Dortmund wieder auf Stürmer Diouf zurückgreifen und stellte diesen für Prib (Bank) in die Startelf. Hoffenheims Coach Markus Gisdol musste im Vergleich zum 1:2 gegen Leverkusen auf die verletzten Toljan und Volland verzichten und brachte dafür Rudy und Herdling. Taktisch stellte Hoffenheim auf ein 4-1-2-1-2-System um.
Die heimstarken Niedersachsen legten gleich los wie die Feuerwehr und drängten aggressiv nach vorne. Nach nur wenigen Sekunden verzeichnete Huszti die erste Großchance, zielte aber drüber (1.). Diouf traf wenig später aus spitzem Winkel das Außennetz (7.). Danach rückte Schiedsrichter Tobias Stieler für eine lange Zeit in den Vordergrund. Auslöser war ein Elfmeterpfiff bei Schulz' Einsatz gegen Modeste, den der Unparteiische als Foul wertete und auf den Punkt zeigte (9.). Die 96er vermuteten eine Konzessionsentscheidung aufgrund des Phantomtors gegen die Kraichgauer am vergangenen Spieltag und beschwerten sich lautstark. Dabei sah Diouf die Gelbe Karte. Salihovic war das egal und donnerte das Spielgerät zentral unter die Latte zum 1:0 (10.).
Früh Gelb-Rot: Diouf schreibt Geschichte
Hoffenheims Sehad Salihovic (li.) versenkt den Elfmeter zum 1:0 gegen Hannovers Ron-Robert Zieler (re.). picture alliance
Die Gemüter wurden kurz darauf erneut bis zum Siedepunkt erhitzt: Diouf hob im gegnerischen Strafraum im Zweikampf mit Süle ab. Schiedsrichter Stieler präsentierte ihm daraufhin die Ampelkarte (12.) - es war die früheste Gelb-Rote Karte der Bundesliga-Geschichte. Fortan wurde jedes Foul von den Hannoveranern vehement diskutiert. Stieler erlebte einen turbulenten Nachmittag und zeigte insgesamt fünf Gelbe Karten im ersten Durchgang.
In dieser hitzigen Atmosphäre vergaßen die Hausherren kurz die Ordnung in der Defensive. 1899 bestrafte das sofort: Beck flankte vom rechten Flügel auf den Elfmeterpunkt, wo Herdling völlig ungedeckt stand und zum 2:0 ins linke Eck einköpfte (18.). Bis zum Pausenpfiff verzeichneten die Gäste weitere Torchancen nach einem Salihovic-Freistoß (28.) sowie nach einem einem Schuss von Roberto Firmino vom linken Fünfmetereck, den Zieler mit einem starken Reflex entschärfte (35.). Fortan verwaltete die TSG den Vorsprung und Hannover suchte die Flucht in die Offensive. Die beste Möglichkeit verzeichnete Stindl, der an einer Casteels-Parade scheiterte (45.+2).
Sané köpft den Anschluss
Der 10. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste sofort die Chance zu erhöhen: Roberto Firmino zog aus 14 Metern rechter Position ab. Sein Flachschuss strich aber knapp am linken Pfosten vorbei (46.). Fortan drückte Hannover und startete immer wieder Angriffe. Sané belohnte diese Bemühungen schließlich, als er einen Freistoß des eingewechselten Bittencourt vom Elfmeterpunkt mit einem Aufsetzer präzise ins linke Eck köpfte (56.).
Nun hatten die Niedersachsen Blut geleckt und attackierten selbstbewusst. Genau in dieser Drangphase setzte 1899 aber den "Todesstoß": Polanski eroberte den Ball im Mittelfeld gegen Andreasen und bediente Roberto Firmino mit einem Sahnepass. Der Brasilianer tauchte frei vor Zieler auf und traf aus zehn Metern mit einem Flachschuss ins linke Eck (62.).
Roberto Firmino schnürt den Doppelpack
Doch damit nicht genug: Zwei Zeigerumdrehungen später schickte Joker Schipplock Roberto Firmino an die Strafraumgrenze. Der 22-Jährige setzte sich in einem grenzwertigen Zweikampf mit Marcelo durch und schob dann zum 4:1 ein (64.). Der Hannoveraner hatte entsprechend Diskussionsbedarf und beschwerte sich lauthals beim Referee, der ihn wegen Schiedsrichterbeleidigung mit glatt Rot vom Platz stellte (64.).
Die Würfel waren nun aufgrund des Ergebnisses und aufgrund der doppelten Unterzahl Hannovers gefallen. Die TSG schaltete ein zwei Gänge zurück und verwaltete das Ergebnis. So plätscherte die Partie ereignislos zu Ende.
Für Hannover geht es nächste Woche Sonntag (17.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Werder Bremen weiter. Hoffenheim ist bereits am Samstag (15.30 Uhr) gefordert und empfängt dann den FC Bayern München.