Bayern-Coach Josep Guardiola stellte im Vergleich zum 5:0 gegen Pilsen auf zwei Positionen um: Der in der Champions League gesperrte Boateng kehrte für Contento in die Innenverteidigung zurück. Zudem begann Müller für Mandzukic im Sturmzentrum.
Auch Hertha-Coach Jos Luhukay stellte nach dem 1:0 gegen Mönchengladbach in der Vorwoche auf zwei Positionen um. Cigerci spielte für Kobiashvili, Nico Schulz ersetzte Allagui.
Die Berliner erwischten einen Traumstart. Mit dem zweiten Eckball der Partie ging die Hertha in Führung, weil Ramos im Strafraumzentrum unbedrängt hochsteigen konnte und maßgenau ins linke Toreck einköpfte (4.). Kurz darauf hatte Kroos eine gute Gelegenheit zum prompten Ausgleich, den Langkamp jedoch in letzter Sekunde vereitelte (6.). Doch ingesamt taten sich die Münchner ungewohnt schwer im Spiel nach vorne gegen eine sich gut verschiebende und lauffreudige Berliner Defensive.
Der 10. Spieltag
Und so wäre die Hertha, noch immer in der Anfangsphase, beinahe sogar mit 2:0 in Führung gegangen. Doch Ben-Hatira scheiterte mit einem listigen Heber an der Querlatte. Direkt danach wurde für Ramos, der den Abpraller bekommen hatte, links im Sechzehner der Winkel zu spitz (10.). Auf der Gegenseite dauerte bis zur 19. Minute, ehe Kroos mit einem wuchtigen Schuss die nächste Gelegenheit für den Rekordmeister hatte. Dabei zog sich der Nationalspieler allerdings eine Adduktorenblessur zu und musste wenig später gegen Götze ausgetauscht werden (24.). Noch bitterer für die Münchner: Zwei Minuten später konnte auch noch Robben (ebenfalls Probleme im Adduktorenbereich) nicht weitermachen, Mandzukic kam (26.).
Nur wenige Minuten später war der Angreifer sofort zur Stelle. Nach einer Freistoßflanke von rechts köpfte der Kroate am langen Pfosten aus kurzer Distanz ein - auch, weil Keeper Kraft sich bei der hohen Hereingabe verschätzte (30.). Bis zur Pause nahm der Druck der Münchner zu, die Hertha konnte sich kaum mehr befreien. Große Torgelegenheiten spielten die Bayern jedoch in dieser Phase nicht heraus.
Münchner Doppelschlag bringt die Vorentscheidung
Die Münchner jubeln mit "Doppelpacker" Mario Mandzukic. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel bot sich der Hertha früh eine Gelegenheit, erneut in Führung zu gehen. Doch Cigerci wurde nach schöner Ballstafette in letzter Sekunde noch von Schweinsteiger entscheidend gestört. Allerdings hätte es dazu gar nicht mehr kommen dürfen. Nach einem taktischen Foul an Ramos hätte Schweinsteiger unmittelbar vor der Situation eigentlich Gelb-Rot sehen müssen (47.). Stattdessen fiel das Tor kurz darauf auf der anderen Seite: Fast identisch wie beim 1:1 war es diesmal Schweinsteiger, der Mandzukic mit einer Freistoßflanke zum Kopfballtreffer bediente (51.).
Kurz darauf gelang gar noch das dritte Münchner Tor auf ähnliche Weise, diesmal allerdings aus dem Spiel heraus. Rafinha servierte von rechts für Götze, der gegen zwei Gegenspieler genau neben den rechten Pfosten gegen den Lauf von Kraft einköpfte (54.). Für einige Minuten schien es nach dem 3:1 des FCB, dass die Berliner in der Abwehr auseinanderbrechen könnten. Doch nach einer guten Chance von Cigerci gelang der Hertha in der 58. Minute der Anschlusstreffer. Über Nico Schulz und Ramos kam der Ball im Strafraum zu Ben-Hatira, der die Kugel aus der Luft aus kurzer Distanz trocken in die Maschen beförderte.
Und so blieb es spannend, weil die Bayern in der Abwehr immer wieder Lücken offenbarten. So auch in der 64. Minute, als Ramos vom Strafraum nur knapp verzog. Auf der Gegenseite waren es Ribery per Hackentrick (83.), der an Kraft scheiterte, sowie Schweinsteiger per Kopfballaufsetzer (84.), die Chancen auf das 4:2 vergaben. In der Nachspielzeit sorgte Ramos mit der letzten nennenswerten Szene des Spiels noch für einen Aufreger, weil der Kolumbianer im Laufduell mit Alaba am Strafraumrand zu Boden ging, doch Schiedsrichter Michael Weiner ließ weiterspielen (90.+2).
Die Bayern gastieren kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim, Hertha empfängt zeitgleich Schalke.