Wolfsburgs Coach Felix Magath krempelte die Startelf des VfL nach der 0:3-Pleite auf Schalke gehörig um: Josue, Schäfer, Diego und Lakic mussten allesamt auf der Bank Platz nehmen. Dafür übernahmen Kahlenberg, Hasani, Olic und Dost die jeweiligen Positionen. Christian Streich sah auf Seiten des SC Freiburg nach dem 3:0-Heimerfolg gegen Nürnberg am vergangenen Spieltag wenig Grund, seine Anfangsformation zu verändern. Lediglich der angeschlagene Kruse (Knöchelprobleme) wurde im Sturm von Freis vertreten, saß aber dennoch auf der Bank.
Der SC Freiburg begann die Partie mit viel Selbstbewusstsein und kombinierte sich von Beginn an in die gegnerische Hälfte. Dort war allerdings Schluss mit der Freiburger Herrlichkeit. Die Abwehr der "Wölfe" stand sicher und ließ keine Torchancen zu. Auf der Gegenseite zeigten die Magath-Schützlinge eindrucksvoll, dass mit Diego auch die Kreativität fehlte. Immer wieder wurden die Bälle hoch nach vorne geschlagen. Dort hatte die Freiburger Abwehr wenig Mühe zu klären.
Der 8. Spieltag
Es dauerte bis zur 18. Minute, ehe man die erste Möglichkeit des Spiels notieren konnte. Dost hatte im Strafraum aus der Drehung geflankt. Baumann war beim anschließenden Kopfball von Hasani jedoch auf dem Posten.
Wenig später tat sich für die Freiburger die Chance zur Führung auf. Auf der rechten Seite war Schmid Rodriguez enteilt und steuerte auf das Wolfsburger Tor zu. VfL-Keeper Benaglio kam aber rechtzeitig aus dem Kasten, verkürzte den Winkel und rettete per Fußabwehr (20.).
Damit hatten sich die Torchancen auch schon wieder erschöpft. Wolfsburg zeigte sich bei Ballbesitz immer wieder ideenlos und spielte uninspiriert nach vorne. Die Freiburger Abwehr war keineswegs gefordert und konnte relativ locker den Ball vom eigenen Tor entfernt halten.
Kurz vor der Pause verschlimmerten sich die Wolfsburger Probleme noch einmal deutlich. Fagner unterlief einen Steilpass auf Jendrisek, der sich mit dem Ball auf und davon machte. Naldo versuchte die Situation im letzten Moment noch mit einer riskanten Grätsche zu retten, kam aber zu spät. Der Brasilianer holte den Freiburger Stürmer von den Beinen und Schiedsrichter Robert Hartmann entschied sofort und zu Recht auf Strafstoß. Diesen verwandelte Caligiuri sicher zur Freiburger Halbzeitführung in die linke Ecke (40.).
Wolfsburg versuchte die letzten Minuten vor der Pause noch einmal für einen Gegenschlag zu nützen, doch die Freiburger Abwehr stand bei den immer noch hilflosen Angriffsversuchen des Heimteams sicher. Mit einem gellenden Pfeifkonzert wurden die "Wölfe" in die Pause verabschiedet.
Trotz des Mangels an Kreativität im Mittelfeld entschloß sich Felix Magath die zweite Hälfte mit unverändertem Personal zu beginnen.
Obwohl der Trainer seiner Startelf damit das Vertrauen ausgesprochen hatte, wirkten die Hausherren nervös und wackelig. Bereits in der 48. Minute hatten die Gäste die große Möglichkeit nachzulegen. Caligiuri ließ Fagner im Strafraum aussteigen und stand plötzlich frei vor Benaglio. Mit einer Weltklasse-Parade hielt der Schweizer Nationalkeeper sein Team im Spiel.
Danach versuchten die Hausherren endlich das Tempo zu erhöhen und über die Flügel zu spielen. Doch nicht nur, dass das Wolfsburger Spiel an Ideenlosigkeit krankte, auch die Präzision ließen die Hausherren im Angriff vermissen. Immer wieder segelten Bälle in Richtung Dost, der mit den wenigsten davon aber etwas anfangen konnte.
Anders die Gäste, die Mitte der zweiten Hälfte den Sack eigentlich hätten zu machen müssen. Zunächst nutzte Schmid eine Unaufmerksamkeit von Rodriguez, traf aber genauso nur die Latte (63.) wie wenig später Caligiuri, der fast einen Stellungsfehler der gesamten Abwehr genutzt hätte (65.).
Felix Magath brachte zu dieser Zeit drei frische Kräfte ins Spiel. Bezeichnenderweise sollten Schäfer, Träsch und Lakic die Kastanien aus dem Feuer holen. Diego schmorte weiterhin auf der Bank. Dies brachte dem Coach ein erneutes Pfeifkonzert ein.
In der Folgezeit mühten sich die "Wölfe" redlich, vor dem Freiburger Tor noch etwas zu Wege zu bringen. Trotz allem Engagement von Dost und Olic war Baumanns Gehäuse allerdings nicht in echter Gefahr. Ein Kopfball-Versuch von Olic, nachdem Kruse eine Ecke unglücklich verlängert hatte, ging aber knapp am Tor vorbei (73.).
Anders die Freiburger, die es mit schnellen Kontern immer wieder schafften, die Wolfsburger Abwehr in Schwierigkeiten zu bringen. Während in der 78. Minute Caligiuri aus zehn Metern noch an Benaglio scheiterte, machte es Kapitän Schuster in der 84. Minute besser. Gegen eine sich in Auflösung befindende VfL Abwehr hatte er alle Zeit der Welt, um von der Strafraumgrenze zum entscheidenden 0:2 einzuschieben.
Das Spiel war damit gelaufen. Olic versuchte es zwar noch einmal aus 16 Metern, beförderte aber auch diesen Schuss knapp an Baumanns Tor vorbei (88.). Ein letztes Pfeifkonzert verabschiedete das Heimteam daraufhin in die Kabine.
Wolfsburg reist nächstes Wochenende am Samstag (15.30 Uhr) nach Düsseldorf. Zeitgleich empfängt Freiburg den amtierenden Meister aus Dortmund.