Rotation lautete das Stichwort auf beiden Seiten. Beim VfB schickte Coach Bruno Labbadia im Vergleich zum 0:2 in Molde fünf neue Akteure auf den Rasen: Sakai, Maza, Boka, Holzhauser und Kvist spielten für den verletzten Kapitän Tasci, Rüdiger, Molinaro, Kuzmanovic und Hajnal. Ebenfalls fünf Wechsel gab es bei den Gästen aus Leverkusen nach dem 1:0-Erfolg in Trondheim: Das Duo Stefan Lewandowski/Sami Hyypiä brachte Toprak, Carvajal, Reinartz, Bellarabi und Kießling anstelle von Friedrich, Schwaab, Lars Bender, Junior Fernandes sowie Renato Augusto.
Selbst zehn Veränderungen auf beiden Seiten wirkten sich in der Anfangsphase nicht auf einen geordneten Spielfluss aus. Stuttgart und Leverkusen zeigten sich präzise im Kurzpassspiel und suchten schnell den Weg nach vorne. Beide Teams kamen vorzugsweise über die Außenbahnen, doch die Hereingaben von Harnik (7.), Sakai (8.) und Traoré (9.) auf der einen sowie Bellarabi (5.) und Carvajal (8.) auf der anderen Seite fanden ihr Ziel aber noch nicht.
Der 7. Spieltag
Ulreich legt für Kießling auf
Das änderte sich aber nach 13 Minuten, da Ulreich Bellarabis Flankenball unglücklich in die Füße von Kießling abwehrte und dem Nationalspieler so zu seinem dritten Saisontor verhalf. Der VfB zeigte sich verunsichert durch den Rückstand und der nächste Bayer-Angriff lief bereits. Allerdings schoss Schürrle Kießling den Ball genau in die Hacken und das Spielgerät lief plötzlich in die andere Richtung.
Dort brachte Bayer-Kapitän Rolfes Traoré im Sechzehner zu Fall und es gab Strafstoß für den VfB. Den Foulelfmeter verwandelte Ibisevic sicher mit einem halbhohen Schuss in die Mitte. Der Bosnier beendete damit die Torflaute der Schwaben, die bislang noch kein Heimtor erzielt hatten (18.).
Holzhauser traut sich nicht - Castro prüft Ulreich
Nach dem Ausgleich agierten die Rheinländer etwas defensiver. Die Hausherren hatten in der Folge mehr Ballbesitz, konnten den Leverkusener Riegel aber nur selten knacken. Bei einer guten Kontergelegenheit fehlte Holzhauser jedoch der nötige Eigensinn (30.). Auf der Gegenseite wurde es nach Castros Freistoß noch einmal gefährlich (35.), ehe es in die Kabinen ging.
Unverändert kehrten beide Mannschaften auf den Rasen zurück, auf dem die Leverkusener zunächst die größeren Chancen verbuchten. Zu drei Bellarabi-Schüssen (47., 51., 52.) gesellten sich ein Kießling-Abpraller (47.) sowie ein geblockter Versuch von Castro (51.). Die Werkself hatte die Möglichkeiten, das Tor aber gelang den Schwaben. Nach schöner Vorarbeit des starken Holzhauser grätschte Ibisevic das Spielgerät aus kurzer Distanz in die Maschen (55.).
Kießling kontert Ibisevic nach vier Minuten
Stuttgarter Jubeltraube: Der VfB feiert das 2:1, im Vordergrund kann es Daniel Carvajal nicht fassen. getty images
Nachdem der VfB in der ersten Hälfte nach sechs Minuten zurückgeschlagen hatte, bewies auch Bayer Comeback-Qualitäten und schlug vier Zeigerumdrehungen nach dem Rückstand zu. Nach einem Kadlec-Freistoß verharrte Ulreich auf der Linie, sodass Kießling – wie Ibisevic zuvor – einen Doppelpack schnürte (59.).
In der Folge schöpften beide Übungsleiter ihr Wechselkontingent etwas aus, unter anderem wurde Leverkusens Renato Augusto ein- und zwölf Minuten später verletzungsbedingt wieder ausgewechselt. Der Spielfluss brach in dieser Phase etwas ab, Chancen gab es kaum.
Bayer war in der Schlussphase dem Siegtreffer etwas näher, aber mehr als ein abgefälschter Bellarabi-Schuss (81.) sprang nicht mehr heraus.
Stuttgart tritt am Sonntag nach der Länderspielpause (17.30 Uhr) in Hamburg an. Leverkusen empfängt bereits einen Tag zuvor (15.30 Uhr) den FSV Mainz 05.