Werder-Coach Thomas Schaaf stellte seine Elf nach der unglücklichen 2:3-Niederlage in Hannover, als Huszti in letzter Sekunde zum Sieg getroffen hatte, auf zwei Positionen um. In der Innenverteidigung kehrte der wiedergenesene Prödl nach muskulären Problemen zurück. Ebenfalls wieder dabei war dessen Landsmann Junuzovic. Das österreichische Duo verdrängte Lukimya und Bargfrede. Beim VfB Stuttgart nahm Trainer Bruno Labbadia im Vergleich zum 2:2 gegen Steaua Bukarest in der Europa-League drei Änderungen vor. Kapitän Tasci (zuletzt Oberschenkelprobleme) spielte für Niedermeier im Abwehrzentrum. Außerdem begannen Okazaki sowie der Ex-Bremer Harnik anstelle von Hajnal und dem Rot-gesperrten Ibisevic.
Es war ein munterer Auftakt im Bremer Weserstadion. Werder startete zielgerichtet nach vorne und hatte schon kurz nach dem Anpfiff eine erste Mini-Chance. Ulreichs Unsicherheit beim Herauslaufen konnte Petersen aber nicht nutzen (2.). Die Schaaf-Elf gab weiterhin den Ton an, lud Stuttgart aber immer wieder mit Fehlern im Aufbau zu guten Kontermöglichkeiten ein. Harnik und Torun ließen erste Gelegenheiten liegen.
Der 4. Spieltag
Werder ließ sich davon aber nicht beirren, spielte weiterhin offensiven Fußball und ging wenig später in Führung. Nach einem Stuttgarter Ballverlust schalteten die Hanseaten blitzartig um und gingen nach de Bruynes Linksschuss mit 1:0 in Front (23.). Das Tor des Belgiers war Bremens 100. Heimspieltor gegen die Schwaben. Der VfB blieb aber trotz des Rückstands nach wie vor im Spiel und hätte kurz darauf sogar fast den Ausgleich erzielt. Bei Gentners Hereingabe köpfte Okazaki freistehend aus kurzer Distanz ans Außennetz.
Im direkten Gegenzug klingelte es erneut im Stuttgarter Kasten. Nachdem Petersen gut nachgesetzt und sich das Leder zurückerkämpft hatte, musste Junuzovic aus fünf Metern nur noch seinen linken Fuß hinhalten - 2:0 Bremen (34.). In einer stürmischen Schlussphase verpasste Petersen frei vor Ulreich das 3:0 (44.), auf der gegenüberliegenden Seite wurde Toruns Schuss im letzten Moment geblockt (45.).
Traoré bringt frischen Wind - Werder wackelt
VfB-Coach Labbadia wechselte zur Pause und brachte Traoré für Torun. Doch die erste Möglichkeit nach dem Wiederbeginn hatte Werder in Person von Arnautovic (47.). Drei Minuten später machte sich die Hereinnahme von Traroé bereits bezahlt. Eine Flanke von Stuttgarts Nummer 16 nutzte Harnik per Kopf zum 1:2 (50.)
Aufbruchstimmung: Martin Harnik (li.) hat es nach seinem Anschlusstreffer eilig. picture alliance
Werder wirkte nach dem Anschlusstreffer der Schwaben geschockt und wackelte gewaltig. Auch weil der VfB mit frühem Pressing störte. Stuttgart dagegen erspielte sich eine gute Möglichkeit nach der anderen. Der Japaner Okazaki war gleich zweimal in der Mitte des Geschehens (56. und 60.), konnte aber beide Chancen nicht nutzen. Auch Harnik verpasste seinen zweiten Treffer (69.).
Als der Stuttgarter Druck etwas nachließ und auch Werder inzwischen zu weiteren Möglichkeiten kam (de Bruyne, Arnautovic), griff Labbadia letztmals in die Trickkiste und brachte neben Molinaro auch noch Niedermeier. Letzterer legte mit seinem ersten Ballkontakt nach einer Ecke auch gleich für Cacau auf - 2:2 (81.).
In den Schlussminuten konnte sich keiner mehr einen Vorteil herausspielen, dafür wurde es ruppig. Bargfrede und Sokratis sahen Gelb, Harnik Gelb-Rot (88.) und Lukimya keine 120 Sekunden nach seiner Einwechslung glatt Rot (90. +1).
Die Bremer reisen am Mittwoch (20 Uhr) nach Freiburg. Der VfB Stuttgart empfängt zeitgleich die TSG Hoffenheim.