Wolfsburgs Trainer Felix Magath konnte nach dem blutleeren 0:0 in Augsburg wieder auf Sturmtank Dost zurückgreifen (Adduktorenprobleme) und stellte ihn für Vieirinha in die Startelf.
Fürths Coach Mike Büskens überraschte mit zwei personellen Wechseln im Vergleich zur 0:2-Heimniederlage gegen Schalke : Petsos durfte für Pekovic im defensiven Mittelfeld beginnen und Angreifer Azemi ersetzte den bislang einzigen Torschützen Klaus.
Fürth beginnt stark - Benaglio rettet
Einen deutlichen Sieg hatte sich der VfL für diese Partie als Ziel gesetzt. Den Spielbeginn hatte sich Magath aber definitiv anders vorgestellt. Nicht seine Mannschaft, sondern die Fürther machten vom Anpfiff weg Druck und traten spielbestimmend auf. Die Wölfe agierten zunächst sehr passiv und kamen nur durch Konter nach vorne. Immerhin stand die Verteidigung der Autostädter solide und machte es den Gästen schwer.
Trotzdem fand vor allem Azemi immer wieder Schlupflöcher, machte die Bälle vorne fest und behauptete das Leder mit seinem wuchtigen Körper. Die Hausherren hätten sich nicht über einen Elfmeter beschweren dürfen, als der Stürmer von Rodriguez und Pogatetz in die Zange genommen wurde (7.). Schiedsrichter Markus Schmidt ließ aber weiterlaufen. Die erste Torchance verzeichneten die Fürther dann wenig später, als Sararer nach einem Sahnepass von Fürstner frei vor Benaglio auftauchte. Aus spitzem Winkel scheiterte der Flügelflitzer aber an einer Parade des Schweizer Nationaltorwarts (17.).
Pogatetz trifft ins eigene, Olic ins gegnerische Tor
Der 4. Spieltag
Wolfsburg schmeckte das aggressive Pressing der Kleeblättler überhaupt nicht. Zudem wurde der für die Kreativität verantwortliche Diego von Petsos an die Kette genommen und konnte sich kaum entfalten. Schäfer setzte ein erstes Ausrufezeichen und scheiterte mit einem Schuss vom linken Strafraumeck an Grün (24.). Die SpVgg blieb ansonsten spielbestimmend, griffig und dominant. Nach einem Grün-Abschlag zeigte die VfL-Defensive Auflösungserscheinungen und Abstimmungsprobleme. Azemi wollte von der Strafraumgrenze aus einköpfen und profierte von einem Missverständnis zwischen Benaglio und Pogatetz. Am Ende sprang der Ball an Pogatetz' Schulter und kullerte von da aus ins Tor (27.).
Die Franken drängten auf den zweiten Treffer. Sararer scheiterte aus kurzer Distanz an Benaglio (35.). Das sollte sich rächen. Kurz vor der Halbzeit kam Wolfsburg wie aus dem Nichts zum Ausgleich: Nach einem langen Ball von Naldo legte Dost im Sechzehner per Kopf zu Kahlenberg ab, der aus acht Metern die Latte traf. Die Kugel sprang zurück ins Feld, wo Olic am schnellsten reagierte und zum 1:1 einköpfte (42.).
Wolfsburg drückt - Sararer trifft den Pfosten
Abnutzungskampf: Wolfburg und Fürth (hier: Ivica Olic und Heinrich Schmidtgal) schenkten sich nichts. picture alliance
Zur Halbzeitpause wechselte ein sichtlich unzufriedener Magath gleich zweimal und schickte Knoche und Vieirinha für Kjaer und Schäfer aufs Feld. Der zweite Durchgang startete dennoch nicht so schwungvoll wie der Erste aufgehört hatte. Beide Teams rieben sich in vielen Mittelfeld-Duellen auf. Nun störte auch der VfL den Fürther Aufbau schon früh. Torraumszenen wurden zur Mangelware.
Mit fortschreitender Spieldauer kippte die Partie zu Gunsten der Wölfe, die nun das Heft klar in die Hand nahmen. Fürth sag sich in die Defensive gedrängt und sorgte kaum noch für Entlastung. Kahlenberg hatte in dieser Phase zwei gute Möglichkeiten, als er jeweils nach einer Fagner-Flanke genau auf Grün köpfte (65., 69.).
Fürth konzentrierte sich ausschließlich aufs Verteidigen. Wolfsburg hatte nun viel Ballbesitz, konnte das aber nur selten in Tormöglichkeiten umwandeln. Der Aufsteiger kam erst in der Schlussphase wieder nach vorne. Sararer setzte das letzte Ausrufezeichen und donnerte das Spielgerät aus 25 Metern frech an den Pfosten (83.).
Wolfsburg spielt am Dienstagabend (20 Uhr) bei den Münchner Bayern. Greuther Fürth empfängt zeitgleich Fortuna Düsseldorf.
"Wölfe auch gegen Aufsteiger Fürth unter ihren Möglichkeiten" - der Spielbericht unseres DB-Schülerreporters Lukas Harbaum