Leverkusens Trainer Sascha Lewandowski vertraute exakt auf die Startelf, die zuletzt beim 0:0 in Freiburg einen Punkt mitgenommen hatte.
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp musste im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen Nürnberg auf Stammkeeper Weidenfeller (Infekt) verzichten. Langerak hütete so das Tor, des Weiteren ersetzte Bender Kapitän Kehl, für den Hummels die Spielführerbinde übernahm.
Das Spitzenspiel ging rasant los. Schon Leverkusens erster Angriff brachte eine dicke Chance für Castro, dessen Heber frei vor Langerak zu hoch geriet (1.). Der BVB dagegen nutzte seine erste Möglichkeit sofort: Nach einem Zweikampf im Mittelfeld zwischen Reinartz und Gündogan lag der Ball frei. Lewandowski erfasste die Situation am schnellsten, steckte in die Spitze zu Reus durch, der frei vor Leno eiskalt per Lupfer vollendete (3.).
Die Werkself antwortete mit wütenden Attacken, wieder Castro verpasste diesmal den Abschluss, weil er sich den Ball selbst wegspitzelte (7.). Und wieder büßte Leverkusen sofort dafür: Diesmal steckte Götze am Strafraum für Lewandowski durch, den Leno von den Beinen holte - Elfmeter, den Blaszczykowski sicher verwandelte (9.).
Es war ein intensives und technisch anspruchsvolles Duell. Mit Vorteilen für die Borussia, die im Mittelfeld mehr Präsenz hatte, Bayer ein ums andere Mal den Ball klaute und defensiv zwar manchesmal gefordert war, aber nur selten in echte Bedrängnis geriet (Ausnahme: Kießlings Hechtkopfball, 14.).
Die offensive Ausrichtung behielten beide Teams bei. Leverkusen, weil es musste, Dortmund, weil es wollte. Die Klopp-Elf blieb durch ihr unglaublich schnelles Umschalten stets gefährlich. Bei den hartnäckig, aber oft unglücklich angreifenden Hausherren rackerte der meist auf sich alleine gestellte Kießling wie immer unermüdlich, hatte aber gegen Hummels und manchmal auch Santana einen schweren Stand, der gerade noch abblockte (25.).
Es war für längere Zeit die letzte Gelegenheit. Der Meister kreierte auf Grund fehlenden Abschlusses zunächst keine Chancen mehr, die Rheinländer führten nur noch einen Spielzug wirklich zu Ende, als Schürrle kurz vor dem Pausenpfiff knapp drüberschoss (44.).
Der 20. Spieltag
Mit Sam für Rolfes richtete Lewandowski sein Team mit Wiederanpfiff offensiver aus, Langerak musste gegen den Joker gleich parieren (47.). Bayer kam mit Wucht, der BVB geriet ins Schwimmen, tauchte aber zunächst nicht ab: Kießling scheiterte per Kopf am glänzend reagierenden Langerak, Schürrle schoss beim Nachsetzen den auf der Linie postierten Hummels an (51.) und wenig später aus 16 Metern knapp vorbei (52.).
Leverkusen blieb am Drücker, profitierte von ungewohnten Ballverlusten des wackligen Gegners. Und belohnte sich selbst: Kießling nahm den Ball am Strafraum mit der Brust an, hob das Leder elegant über Blaszczykowski und an Langerak vorbei zu Reinartz, der das Leder vor Hummels über die Linie stocherte - nur noch 1:2 (58.). Vier Minuten später war der Doppelschlag perfekt: Nach Castros Freistoß köpfte Boenisch in die Mitte, wo Reinartz im Luftduell mit Sven Bender in den rechten Winkel einnickte.
Die Borussia offenbarte immense Abwehrschwächen, die Werkself leistete sich aber auch einen Aussetzer: Nach zu kurzem Rückpass von Wollscheid scheiterte Götze an Leno, der Ball prallte an die Strafraumgrenze, wo Lewandowski heranrauschte und ins leere Tor einschob (63.).
Auf der Gegenseite vergab Lars Bender (66.), ehe Boenischs Einsatz gegen Lewandowski in den zweiten BVB-Elfmeter mündete. Diesmal aber blieb Leno gegen Blaszczykowski Sieger (70.).
Die Heimelf gab alles, drängte in der Schlussphase teils vehement auf den verdienten Ausgleich, der aber trotz Chancen von Hegeler (79.) und Schürrle (86.) nicht mehr fallen wollte.
Leverkusen hat am Samstag (15.30 Uhr) das rheinische Duell bei Borussia Mönchengladbach vor der Brust, Dortmund empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den Hamburger SV.