FCB-Coach Jupp Heynckes vertraute nach dem 2:0-Sieg in Gelsenkirchen auf die gesundeten van Buyten und Gomez sowie auf Tymoshchuk. Luiz Gustavo, Boateng und Petersen mussten sich dafür ebenso mit einem Platz auf der Bank begnügen wie Robben, der nach seiner Schambeinentzündung wieder fit war.
Leverkusens Trainer Robin Dutt plagten im Vergleich zur 1:4-Derbyschmach gegen den 1. FC Köln einige Personalsorgen. Ballack (Grippe), Schwaab (Knieverletzung) und Schürrle (Rot-Sperre) standen nicht zur Verfügung und wurden durch Sam, Ligadebütant da Costa und Castro ersetzt. Außerdem stürmte Kießling für Derdiyok.
Der 7. Spieltag
Die Bayern zeigten vom Fleck weg, wer Herr im Hause ist und schnürten teils ängstlich wirkende Leverkusener gleich in deren Hälfte ein. Die Münchner waren kämpferisch besser, spielten direkter nach vorne und lagen nach nur fünf Minuten bereits in Führung: da Costa griff Ribery nicht entschieden an, dieser drang in den Sechzehner und schob quer. In der Mitte setzte sich Müller gegen Toprak durch und drückte das Leder in die Maschen.
Danach ging es im selben Takt weiter. Bayer passiv und zu zaghaft, Bayern mit Macht und weiteren aussichtsreichen Szenen durch Gomez (7.) und Müller (9.). Zwei Minuten später folgte die erste nennenswerte Aktion der "Werkself", Kießling kam an Neuer aber nicht vorbei. Mehr als ein Strohfeuer war das allerdings nicht, zu dominant trat der FCB in der ersten Hälfte auf. Logische Folge: Das 2:0 durch van Buyten, der einen Freistoß aus 22 Metern fulminant ins linke Eck zimmerte (19.).
Van Buyten macht den Sack zu - Robben feiert Comeback
Standprobleme: Leverkusens Renato Augusto hat gegen Schweinsteiger (re.) das Nachsehen. Getty Images
Leverkusen schien völlig von der Rolle, kam kaum einmal in die gegnerische Hälfte, geschweige denn in den gegnerischen Strafraum. Es war also ein ziemlich einseitiges Duell, in dem der Rekordmeister bis zur Pause durchaus noch höher hätte führen können. Weil aber Gomez (31.), Kroos (34.) und Ribery (40.) kein Abschlussglück hatten, blieb es beim 2:0-Pausenstand.
Wer gehofft hatte, bei Bayer würde es nach dem Seitenwechsel eine Leistungsexplosion geben, der wurde bitter enttäuscht. Es zeigte sich dasselbe Bild wie zuvor. Bayern klar am Drücker, Leverkusen mit sich selbst beschäftigt. Allerdings übertrieben es die Münchner jetzt ein wenig mit der Schönspielerei und trugen ihre Angriffe nicht mehr mit der nötigen Konsequenz vor.
Die Begegnung plätscherte demnach lange Zeit ereignislos vor sich hin. Der Stimmung auf den Tribünen tat das keinen Abbruch, der FCB kontrollierte ja weiterhin Ball und Gegner. Ab der 70. Minuten legten die Hausherren wieder einen Gang zu und prompt kamen sie zu Einschussgelegenheiten: Der eingewechselte Luiz Gustavo schoss aber rechts vorbei (70.), während van Buytens Kopfball knapp drüber segelte (72.). Kurz darauf brachte Heynckes Robben ins Spiel, der unter tosendem Applaus den Platz betrat.
Besonders auffällig war der Niederländer in der Folge aber nicht mehr, dafür waren zunächst andere verantwortlich. Schweinsteigers Freistoß ging knapp vorbei (78.), Ribery wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen (80.), ehe Müller im Eins-gegen-Eins gegen Leno einen Schritt zu spät kam (87.). Letztlich war es dann doch Robben, der den Schlusspunkt setzte: Der Ausnahmekönner wurde von Schweinsteiger sehenswert bedient und ließ dann Leno aus sechs Metern mit einem Lupfer ins lange Eck keine Chance (90.) - der 3:0-Endstand.
Die Bayern sind kommende Woche zuerst am Dienstag in der heimischen Allianz-Arena in der Champions League gegen Manchester City gefordert und dann in der Liga am darauffolgenden in Hoffenheim (15.30 Uhr). Zur gleich Zeit hat Leverkusen den VfL Wolfsburg zu Gast.