Hertha-Coach Otto Rehhagel vertraute derselben Startelf wie beim 0:0 in Mönchengladbach und nahm keine personellen Veränderungen vor.
Freiburgs Trainer Christian Streich musste nach dem 2:2 gegen Nürnberg auf seine Mittelfeldzentrale verzichten: Makiadi fehlte Gelb-gesperrt (5.)., Schuster zog sich einen Mittelgesichtsbruch zu und fiel verletzt aus. Dafür rückten Flum und Dembelé in die Mannschaft.
Dembelé trifft die Latte - Hubnik ins eigene Tor
Beide Teams starteten vorsichtig in die von Rehhagel titulierte "Entscheidungsschlacht" um den Klassenerhalt und tasteten sich in der Anfangsphase ab. Ehe die Berliner richtig ins Spiel fanden, sorgte ein kurioser Treffer für den frühen Rückstand: Dembelé flankte von rechts in den Strafraum, wo Hubnik klären wollte. Der Ball rutschte dem Innenverteidiger aber über den Fuß und schlug erst an den Innenpfosten und dann im Tor ein (7.).
Hertha reagierte sichtlich geschockt auf das Gegentor und musste sich einige Minuten sammeln. Das spielte wiederum den Breisgauern in die Karten: Die Gäste verteidigten hoch und übten so Druck auf die verunsicherten Hauptstädter aus. Zudem setzte man immer wieder Nadelstiche nach vorne. Dembelé spielte an der Strafraumgrenze einen Doppelpass mit Freis, zog aus 14 Metern ab und traf die Latte (18.).
Herthas Spielaufbau wirkte schleppend und behäbig. Die Hausherren suchten immer wieder den Weg durch die Mitte. Gerade dort standen die Gäste aber besonders kompakt und ließen nichts zu. So verliefen sämtliche Angriffszüge der Hauptstädter im Nichts. Freiburg wirkte dagegen frischer, frecher und leichtfüßiger. Nach einem Steilpass von Sorg tauchte Schmid frei vor Kraft auf, scheiterte aus spitzem Winkel aber an einer Fußabwehr des Hertha-Keepers (30.).
Bis zur Halbzeitpause passierte nur noch wenig in den Strafräumen. Berlin ließ Kreativität und schnelle Kombinationen vermissen. Der SCF zog sich mehr und mehr zurück und wartete ab. So plätscherte die Partie vor sich hin. Hertha BSC gab keinen einzigen Schuss auf den von Baumann gehüteten Kasten ab.
Baumann-Abstoß leitet die Entscheidung ein
Der 30. Spieltag
Rehhagel reagierte und brachte mit Lasogga einen weiteren Stürmer für die zweite Halbzeit. Der Sturmtank wurde vermehrt mit hohen Bällen gesucht, konnte diese aber nicht verteilen, weil seine Teamkollegen entweder nicht nachrückten, oder sich Sturmpartner Ramos immer wieder ins Mittelfeld fallen ließ, um Bälle zu erobern.
Immerhin übernahmen die Hauptstädter jetzt die Spielkontrolle und konnten den Druck gegen immer passiver agierende Freiburger erhöhen. Ben-Hatiras Aufsetzer aus 20 Metern (57.) und Lasoggas Distanzknaller aus 30 Metern (64.) waren erste Annäherungsversuche an das SC-Tor. Baumann hielt aber sicher. Die beste Berliner Chance hatte kurz darauf erneut Lasogga, der sich mit einer schnellen Bewegung von seinem Gegenspieler löste und aus 17 Metern haarscharf am Kasten vorbei schoss (65.).
Gerade in dieser Drangphase leistete sich die Hertha einen spielentscheidenden Patzer: Dembelé verlängerte einen Baumann-Abstoß in den Lauf von Freis, der sich den Ball erst spielend leicht an Hubnik vorbeilegte, daraufhin den herausgeeilten Kraft umdribbelte und schließlich zum 2:0 ins leere Tor einschob (67.).
Ausgerechnet Hubnik rüttelt Berlin wach
In der Schlussphase zogen sich die Freiburger in die eigene Hälfte zurück und verwalteten das Ergebnis. Das sollte sich schnell rächen: Raffael zog aus 20 Metern ab. Diagne fälschte den Schuss steil nach oben ab. Ausgerechnet Hubnik reagierte am schnellsten und beförderte den Ball über den zögerlich herausgelaufenen Baumann hinweg ins Tor (81.). Der Anschlusstreffer aus dem Nichts wirkte als Initialzündung für die Berliner. Keine Minute später schaufelte Lasogga eine Lell-Flanke aus kurzer Distanz am Tor vorbei (82.). Lasogga hatte nach einer Ebert-Flanke freies Schussfeld, zielte aus 16 Metern aber in die Arme von Baumann (90.). Am Ende waren die Hauptstädter aber zu spät aufgewacht.
Für Hertha BSC geht es am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Leverkusen weiter. Freiburg hat tags darauf (Sonntag, 17.30 Uhr) ein Heimspiel gegen Hoffenheim.