Augsburgs Trainer Jos Luhukay vertraute ebenso derselben Elf, die beim FC Bayern München nur 1:2 verloren hatte, wie VfB-Coach Bruno Labbadia die Startaufstellung vom 4:1-Erfolg gegen Mainz 05 unangetastet ließ.
Nachdem Augsburgs Serie von zuvor sechs Spielen in Folge ohne Niederlage in München gerissen war, sollte nun auch der VfB erstmals seit dem 22. Spieltag wieder als Verlierer vom Feld gehen. Ein nicht ganz unmögliches Unterfangen. Denn nach druckvollem Beginn seitens der Gastgeber brachte Ulreich Ndjeng im Strafraum zu Fall. Die Konsequzenz? Elfmeter! Rafael trat an und verwandelte sicher links unten (6.).
Und die Gastgeber blieben dran, banden den VfB durch frühes Pressing bisweilen tief in der eigenen Hälfte. Den Stuttgartern gelang in dieser Phase dagegen kaum ein durchdachter Angriff. Sollte es einmal schnell und direkt nach vorne gehen, verhinderten leichte Abspielfehler jeglichen Spielfluss.
Ein einziges Mal brachte Sakai mit einem überlegten Zuspiel Hajnal in Position, der gegen Jentzsch wiederum einen Eckball herausholte. Der Ungar brachte das Leder selbst auf den Elfmeterpunkt, wo Tasci Hosogai übersprang und per Kopf den zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden Ausgleich markierte (24.).
Ein Treffer wie Gift für das Augsburger Spiel. Die Gastgeber traten nun nicht mehr so aggressiv auf, kamen immer seltener in die Zweikämpfe, kurz: verloren ihre spielerische Linie. Stuttgart dagegen spielte zwar weiterhin selten zielstrebig nach vorne, drehte die Partie dank Hajnals Geistesblitz nach gut einer halben Stunde aber endgültig: Der Ungar passte aus dem Zentrum heraus perfekt in den Lauf von Harnik, der den Ball stark mitnahm und frei vor Jentzsch eiskalt zum 2:1-Pausenstand einschob (34.).
Der 30. Spieltag
Halbzeit. Alles auf null. So oder so ähnlich muss es Jos Luhukay seinem Team vermittelt haben. Denn mit Wiederbeginn fand auch der FCA zurück zu alter Dominanz. Immer bereit, den berühmten Meter mehr zu gehen, nahmen die Fuggerstädter Stuttgart jeglichen Offensivgeist und hätten nach einer Stunde sogar den Ausgleich markieren können, wäre der zur Pause für Boka gekommene Molinaro nur einen Schritt später dran gewesen und hätte Ndjeng damit nicht am Torschuss gehindert (60.).
Die Labbadia-Elf sorgte indes kaum noch für Entlastung, verteidigte die knappe Führung aber dank Augsburgs Abschlussschwäche. Kamen sie einmal in aussichtsreiche Schussposition, entschieden sich die Gastgeber entweder für einen weiteren Querpass oder es fehlten die entscheidenden Zentimeter. So auch beim Distanzschuss des eingewechselten Callsen-Bracker, der nur knapp links am Tor vorbeistrich (72.).
In der Schlussphase mussten die Augsburger dann aber ihrem hohen Aufwand Tribut zollen. Insbesondere in den letzten zehn Minuten gelang es dem VfB zusehends, das Geschehen vom eigenen Tor fernzuhalten. Mehr noch. Nach Gentners Zuspiel ließ sich Ibisevic auch von Sankohs Hartnäckigkeit nicht beirren und vollendete trocken zum 3:1-Endstand (84.).
Der FC Augsburg tritt am kommenden Samstag in Wolfsburg an, Stuttgart spielt bereits am Freitag gegen Werder Bremen.