Bremens Coach Thomas Schaaf tauschte nach dem 2:2 in Freiburg, dem vierten sieglosen Spiel in Folge, zweimal. Top-Torjäger Pizarro, der 15 der 33 Bremer Saisontreffer bis zum Spiel gegen die TSG erzielt hatte, fehlte Gelb-gesperrt und wurde durch Arnautovic ersetzt. Bargfrede kehrte dagegen nach abgesessener Gelb-Sperre ins Team zurück und spielte für Trybull.
In Hoffenheim musste Holger Stanislawski nach der 0:1-Pokalpleite gegen die SpVgg Greuther Fürth seine Koffer packen. Der zuletzt in Berlin geschasste Markus Babbel übernahm das Ruder bei der TSG und bot bei seinem Debüt gleich vier Neue in der Startelf auf: Salihovic und Babel fehlten gesperrt (5. Gelbe Karte) und wurden durch Weis und Lakic ersetzt. Zudem begannen Vukcevic und Rudy für Mlapa und Musona.
Babbel und die TSG erwischten einen Traumstart: Konnte Wiese einen tückischen, weil flatternden Distanzschuss von Beck noch zum Eckball abwehren (3.), musste der Werder-Keeper Sekunden später hinter sich greifen. Vestergaard köpfte nach der Rudy-Ecke von rechts unbedrängt ins linke Toreck zu seinem ersten Bundesliga-Treffer ein (4.).
Der 21. Spieltag
Werder war in der Folge verstärkt um Spielkontrolle bemüht, hatte jedoch - mit Ausnahme eines gefährliche Freistoßes von Ekici, den Starke gekonnt parierte (8.) - große Probleme, zu Torchancen zu kommen. Stattdessen waren die Kraichgauer bei ihren gelegentlichen Kontern gefährlicher. Bestes Beispiel: In der 17. Minute kam Roberto Firmino in zentraler Position völlig frei zum Abschluss, vergab die große Chance zum 2:0 aber kläglich.
Es dauerte bis zur 21. Minute, ehe Rosenberg, schön freigespielt von Junuzovic, die erste und einzige herausgespielte Tormöglichkeit der Hanseaten im ersten Durchgang hatte. Doch der Schwede schloss gegen den aus dem Tor geeilten Starke zu überhastet ab.
Bis zum Pausenpfiff, der von den Werder-Fans mit einigen Pfiffen begleitet wurde, ereignete sich in der Folge wenig. Kurz vor der Halbzeit hatte Lakic per Kopf eine Gelegenheit nach einer Standardsituation, zielte aber über das Tor (44.).
Marin bringt neuen Schwung
Beim Debüt ein Teilerfolg: Markus Babbel mit Hoffenheim in Bremen. Getty Images
Die Hereinnahme von Marin für Ekici nach dem Seitenwechsel sorgte prompt für Belebung. Beck klärte allerdings am Fünfmeterraum in der 49. Minute, nachdem Marin leichtfüßig durch die TSG-Abwehr spaziert war. Nach gutem Beginn plätscherte die Begegnung danach aber längere Zeit ereignisarm dahin.
Roberto Firmino mit einer vergebenen Kopfballgelegenheit frei vor Wiese leitete dann aber eine heiße Schlussphase ein (68.). Gut zehn Minuten später vergab der eingewechselte Füllkrug frei vor Starke eine große Ausgleichschance (79.). Hoffenheim konnte sich nun immer schlechter gegen die Angriffe der Norddeutschen erwehren. Nicht unverdient gelang Werder daher in der 90. Minute durch Arnautovic doch noch der Ausgleich. Der Österreicher traf frei vor Starke, nach einem von Rosenberg, mit Glück und Geschick per Hinterkopf, weitergeleiteten hohen Ball aus der eigenen Hälfte, im Stile eines Torjägers.
In der Nachspielzeit hätten beide Teams die Partie noch für sich entscheiden können. Aber Mlapa und Musona scheiterten binnen weniger Sekunden im Strafraum (90.+1). Auf der Gegenseite parierte Starke gegen einen wuchtigen Freistoß von Arnautovic, auch Fritz' Nachschuss wurde abgewehrt (90.+3).
Für Werder Bremen steht am kommenden Samstag das brisante Nord-Derby beim Hamburger SV an. Tags zuvor empfangen die Hoffenheimer den 1. FSV Mainz 05.