Dortmunds Trainer Jürgen Klopp stellte im Vergleich zur 1:3-Pleite bei Olympiakos Piräus zweimal um: Für Gündogan und den in der Liga Gelb-Rot-gesperrten Perisic kamen Kapitän Kehl und Großkreutz in die Startelf.
Der Kölner Coach Stale Solbakken brachte nach dem 2:0-Sieg gegen Hannover Matuschyk an Stelle des verletzten Brecko - Riether rückte aus dem Mittelfeld nach rechts hinten.
Vor ausverkauftem Haus versuchten die Kontrahenten zunächst, das Terrain abzustecken. Mit robustem, so manchesmal übertriebenem Einsatz. Kehl als auch Matuschyk holten sich früh die Gelbe Karte ab.
Kölns Marschroute, aus kompakter Abwehr mit schnellen Kontern zum Erfolg zu kommen, war alsbald Makulatur: Hummels Pass fand Großkreutz am linken Flügel. Die Abseitsfalle der Kölner schnappte nicht zu, und Kagawa vollstreckte den Rückpass des Flügelflitzers von der Grundlinie aus sechs Metern ins rechte Eck (7.).
In der Folge sahen die Fans im ausverkauftem Dortmunder Fußballtempel bis zur Pause immer das selbe Bild, das Einbahnstraßenfuball Richtung Kölner Tor zeigte. Oftmals verloren die "Geißböcke" bei den schnellen Kombinationen des Gegners ihre Ordnung - der neuen Doppel-Sechs mit Jajalo und Matuschyk gelang es nicht, das Zentrum zu verdichten. Kehl scheiterte von der Strafraumgrenze an Rensing (15.), Sereno bremste Hummels' Offensivdrang im Strafraum (17.).
Auch zeigte der FC gegen die spielstarken Dortmunder nicht das entsprechende Zweikampfverhalten und ließ dem Gegner zu viel Raum. Wie beim 2:0: Kagawa hatte im Zentrum viel Platz, der rechts von ihm angespielte Götze ebenso. Der Youngster umdribbelte Eichner im Strafraum und legte quer, Lewandowski kam nicht ran. Bender setzte nach und spitzelte den Ball zu Schmelzer, der aus 15 Metern gekonnt mit rechts unter die Latte schlenzte (25.).
Die Angriffsversuche der Rheinländer blieben auch in der Folge hausbacken und wurden von der frühzeitig und aggressiv attackierenden Klopp-Elf meist schon im Mittelfeld abgefangen. Der Meister agierte im Vorwärtsgang zwar nun vorübergehend nicht mehr mit letztem Nachdruck, dennoch hätte Piszczeks Knaller aus 20 Metern fast das 3:0 bedeutet (30.).
Zog die Borussia wie kurz vor dem Kabinengang das Tempo an, waren die Gäste gänzlich überfordert. Großkreutz scheiterte, nachdem in der FC-Abwehr zum wiederholten Male Riesenlücken klafften, an Rensing (43.). Der war nach einem tollen Angriff des BVB dann aber doch machtlos: Piszczeks exakten Steilpass in den Strafraum schnappte sich Bender und legte quer auf Lewandowski, der im Fünfer nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte (44.).
Der 10. Spieltag
Beide Trainer wechselten zur Pause: Beim BVB kam Blaszczykowski für Götze, auf der anderen Seite ersetzte Roshi Peszko. Am laschen Vortrag der Solbakken-Schützlinge änderte sich nichts, es folgte die baldige Konsequenz: Mit einer direkten Kombination spielte sich der Meister in Person von Kuba und Großkreutz durchs Zentrum. Die Kopfballvorlage des deutschen Nationalspielers nutzte Lewandowski aus zehn Metern zu seinem zweiten Treffer - 4:0 (50.).
Damit waren frühzeitig auch die letzten Zweifel am vierten Sieg der Westfalen in Serie beseitigt. Auch Bender erhielt von Klopp Schonung auferlegt - Leitner kam (57.). Gegen sich offensiv weiterhin versteckende und bis zum Ende einen einzigen (!) Torschuss (Podolski, 86.) abfeuernde Kölner musste die Borussia nicht viel tun, um die Partie locker zu Ende zu spielen.
Nicht ohne noch einmal nachzulegen: Ein Klasse-Diagonalpass von Hummels erreichte Kuba, der den Ball vor der Grundlinie erlief. Zentimetergenau flog die Vorlage des Polen auf den Kopf des Kapitäns, der aus elf Metern wuchtig einnickte (66.).
Dortmund kompensierte so den Champions-League-Frust von Piräus. Der Meister feierte den vierten Sieg in der Liga nacheinander, gegen Köln gar den neunten in Folge, und ist mit Erreichen des zweiten Platzes weiter auf dem Vormarsch.
Dortmund empfängt am Dienstag (20.30 Uhr) im DFB-Pokal Dynamo Dresden. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) folgt in der Liga das Gastspiel in Stuttgart. Ebenfalls am Dienstag reist Köln im Pokal zum Bundesliga-Duell nach Hoffenheim. Am Sonntag (15.30 Uhr) steht dann der Heimauftritt gegen Augsburg auf dem Programm.