FSV-Coach Thomas Tuchel änderte sein Team im Vergleich zum torlosen Remis in Nürnberg auf gleich vier Positionen. Noveski (Wade), Allagui, Caligiuri und Fathir mussten passen, Ivanschitz, Holtby, Kirchhoff sowie Heller waren neu im Team.
Frankfurts Trainer Christoph Daum hielt sich nach dem 1:1 gegen Bayern München mit großen Rochaden zurück, brachte lediglich Meier für Fenin.
Die erste Halbzeit geriet für Eintracht Frankfurt zu einem kompletten Desaster. Lediglich in der Anfangsphase leisteten die Hessen im Derby noch etwas Widerstand, Gekas (3., 8.) zeigte sich vor dem Tor aber zu unschlüssig und Mainz deutete bereits an, sich gegen die launische Diva große Ziele gesetzt zu haben: Soto (6.) und Ivanschitz (14.) rückten in die Nahtstellen der gegnerischen Viererkette, durften aber noch ebenso wenig jubeln wie Heller, der auf Vorlage von Fuchs haarscharf verpasste (15.).
Statistik & Tabelle
Die Daum-Elf musste früh im Mittelfeld umstellen, da sich Clark an der Wade verletzt hatte (20.) - Fenin kam, Meier rutschte in die Doppelsechs und fortan kamen die Hessen kaum noch zum Atemholen. Ein ums andere Mal zeigte sich das Mittelfeld der Gäste im Spielaufbau überfordert, die Stürmer hingen in der Luft und die Abwehr leistete sich Schwäche um Schwäche. Schürrle und Holtby spielten die Frankfurter schwindelig, Ivanschitz staubte aus kurzer Entfernung locker zum 1:0 ab (26.).
Und es kam noch ärger! Nach einem Foul von Russ gab Fuchs einen Freistoßknaller in Richtung Fährmann ab, der Keeper der Gäste wehrte zu kurz nach vorne ab und Soto bedankte sich artig, schob zum 2:0 locker ein (38.). Minuten später der nächste Nackenschlag. Rode rangelte an der Strafraumgrenze gegen Heller, sah dafür die Rote Karte (43.) und der folgende Freistoß brachte zudem noch das dritte Gegentor: Bungert schob den Abpraller hoch auf links, Soto umspielte Jung problemlos und jubelte danach über seinen Doppelpack (44.).
Jubel nach dem Führungstreffer von Ivanschitz: Mainz zerlegte die Eintracht schon in Durchgang eins. picture-alliance
Das Spiel war so nach 45 Minuten schon entschieden. In der zweiten Hälfte versuchte Frankfurt nur noch Schadensbegrenzung zu betreiben, das gelang auch weitgehend, da der Mainzer Druck mit dem komfortablen Vorsprung im Rücken und bei numerischer Überzahl jetzt etwas nachließ. Die wenigen Chancen des zweiten Durchgangs ließ die Tuchel-Elf dann auch recht leichtfertig liegen. Schürrle schoss nach Solo links vorbei, Joker Allagui scheiterte an Fährmann und Holtby setzte den Nachschuss neben das Tor (68.).
Auch die Schlussphase brachte keine neuen Erkenntnisse. Unter dem lautstarken Jubel der Heimfans schaukelte der FSV die restliche Spielzeit mühelos nach Hause, vergab noch die ein oder andere gute Möglichkeit auf das 4:0 (Holtby 75., Schürrle 81., Risse 84.) und feierte nach dem Schlusspfiff einen hochverdienten Derby-Erfolg über ein chancenloses Frankfurter Team, das weiter akut vom direkten Abstieg aus der Liga bedroht bleibt.
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) reist Mainz 05 zu Schalke, während Frankfurt Köln empfängt.