Werder-Coach Thomas Schaaf musste im Vergleich zum 3:1-Auswärtssieg bei St. Pauli auf Wagner verzichten. Der zuletzt so treffsichere Stürmer hatte sich im Training am Sprunggelenk verletzt und wurde durch Arnautovic ersetzt.
Wolfsburgs Trainer Felix Magath sah nach dem 4:1 gegen Köln keine Veranlassung, sein Team zu verändern und vertraute derselben Elf wie am vergangenen Wochenende.
In einer munteren Anfangsphase agierten beide Teams vom Start weg mit offenem Visier, suchten immer wieder ihr Heil in der Offensive. Strafraumszenen ließen folgerichtig nicht lange auf sich warten. Zunächst setzte Mandzukic das Leder nach einer Grafite-Flanke von rechts ans Außennetz (4.), ehe Benaglio einen Freistoß von Frings nach vorne prallen ließ, aber Glück hatte, dass kein Bremer bereitstand, um abzustauben (9.).
Nun übernahmen die Gastgeber das Kommando. Bremen zeigte die reifere Spielanlage und beschäftigte den VfL fortan mehr und mehr in der Defensive. Allerdings versäumten es die Werderaner, ihre Überlegenheit in Torchancen umzumünzen. Wolfsburg agierte nun deutlich zurückgezogen, wagte sich kaum in die gegnerischen Hälfte, schlug bei erster Gelegenheit aber eiskalt zu. Mertesacker klärte eine Mandzukic-Flanke von links genau vor die Füße von Cicero. Wiese konnte den Schuss des Brasilianers nicht festhalten, so dass Riether aus kurzer Distanz nur noch einzuschieben brauchte (22.).
Die Schaaf-Elf steckte den Rückschlag gut weg, brachte sich aber zu selten in aussichtsreiche Position. Anders der VfL: Zwar waren die "Wölfe" weiterhin häufig in der Defensive gebunden, spielten die sich bietenden Angriffsmöglichkeiten aber klar aus und offenbarten so immer wieder Lücken in der Bremer Deckung.
Dementsprechend rückte Wiese deutlich häufiger in den Mittelpunkt als sein Gegenüber Benaglio, der zumeist nur bei hohen Bällen gefordert war. Zehn Minuten vor der Pause konnte sich der Bremer Schlussmann glücklich schätzen, dass sowohl Grafite als auch Mandzukic Riethers punktgenaue Flanke von rechts verpassten und die Riesenchance zum 2:0 liegen ließen (35.).
Statistik & Tabelle
Auch nach dem Wechsel bot sich den Zuschauern im ausverkauften Weserstadion ein ähnliches Bild wie in Hälfte eins: Bremen blieb optisch Überlegen, konnte aber keinen Druck aufbauen. Also versuchte Werder es per Konter und wäre damit beinahe zum Erfolg gekommen. Einzig Riether, der Wesleys butterweiche Hereingabe von rechts in höchster Not vor Arnautovic klärte, stand dem Ausgleich im Weg. Der Österreicher legte noch einmal auf Marin zurück, der Benaglio mit seinem Schuss jedoch nicht ernsthaft in Bedrängnis brachte (55.).
Fast im Gegenzug verpasste Grafite das Bremer Gehäuse von der Strafraumgrenze nur um Haaresbreite (57.). Die Bremer intensivierten nun ihre Bemühungen, schufen dadurch allerdings auch Räume für Wolfsburger Konter. Binnen einer Minute eröffneten sich auf beiden Seiten gleich mehrere Möglichkeiten zu weiteren Treffern. Zunächst klärte der eingewechselte Hasebe Frings' Freistoß gerade noch auf der Linie (68.), ehe Schäfer auf der Gegenseite links am Fünfmeterraum völlig frei am langen Pfosten vorbeiköpfte (69.) und Benaglio Pizarros flache Hereingabe von rechts gerade noch entschärfte (69.).
Die Schaaf-Elf gab sich zu keiner Zeit auf und versuchte auch in der Schlussphase, den Ausgleich zu erzwingen. Allerdings gab es gegen die VfL-Abwehr kein Durchkommen. Die "Wölfe" ließen kaum noch etwas zu und bescherten Werder-Kapitän Frings so eine Niederlage im 400. Bundesligaspiel.
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) empfängt Bremen Tabellenführer Borussia Dortmund, während Wolfsburg zu Hause gegen Kaiserslautern antritt.