Hannovers Trainer Mirko Slomka sah nach dem 3:0-Erfolg in Frankfurt keinen Grund für personelle Veränderungen. Fromlowitz musste also auch diesmal Zieler im Tor den Vortritt lassen.
Schalkes Coach Felix Magath tauschte dagegen im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den HSV zweimal: Kluge und Draxler verdrängten Matip sowie Edu auf die Bank. Der erst 17-jährige Draxler kam so zu seinem Startelfdebüt bei den "Königsblauen".
Schalke begann das Duell defensiv, stand tief in der eigenen Hälfte und überließ den Hannoveranern die Initiative. Die 96er kamen so auch zu einem optischen Übergewicht, zu mehr aber auch nicht. Der Schalker Abwehrriegel hielt stand. Die erste Chance war den "Knappen" vorbehalten, Rauls Schuss wurde aber von Haggui geblockt (12.). Eine Minute später war das Spiel für Schlaudraff bereits beendet, der 27-Jährige musste verletzungsbedingt durch Stindl ersetzt werden.
Der 19. Spieltag
Ansonsten hatte die stark von der Taktik geprägte Begegnung nicht die Fülle an Torraumszenen zu bieten, auch weil auf beiden Seiten der finale Pass nicht ankam. Nachdem Pogatetz' Hammer-Freistoß von Neuer pariert wurde (21.), sorgte eben jener Stindl für Furore. Der Ex-Karlsruher drosch das Leder von der Strafraumgrenze knapp links vorbei (21.). Kurz darauf bediente Farfan Huntelaar mit einem Traumpass, doch der Niederländer wurde in letzter Sekunde von Haggui mit einer riskanten, aber fairen Grätsche gestoppt (25.).
Etwas später machte es Raul deutlich besser: Schmitz wurde auf der linken Seite steil geschickt. Der Linksverteidiger, der zuvor in abseitsverdächtiger Position gestanden hatte, flankte in die Mitte zum Spanier, der aus kurzer Distanz die etwas überraschende Gäste-Führung besorgte (33.). Drei Minuten danach hätte Raul fast einen Doppelpack geschnürt, diesmal lupfte der "Altstar" die Kugel aber links neben den Kasten.
Die Niedersachsen blieben bemüht, hatten aber in den Schlüsselzweikämpfen zumeist das Nachsehen. Vor allem das Sturmduo Ya Konan/Abdellaoue war fast vollständig abgetaucht. Folglich sorgte lediglich ein Pinto-Schuss, der nach 37 Minuten knapp drüber sauste, im ersten Durchgang für Abwechslung.
Hannover dreht nochmal auf, doch Schalke wehrt sich routiniert
Eher am Ball: Schalkes Moritz gewinnt das Kopfballduell gegen Ya Konan (li.). picture alliance
In den zweiten 45 Minuten nahm die Partie deutlich an Fahrt auf, gerade weil die 96er Druck machten. Die erste Duftmarke gab Abdellaoue ab, der hauchdünn rechts vorbeischoss (49.). Danach kehrte aber wieder Ruhe vor Neuers Kasten ein, denn die Schalker waren hellwach und präsenter in den Duellen. Es war ein rassiges Spiel, in dem die Niedersachsen zwar mehr Betrieb machten, die Gelsenkirchener zunächst aber zielstrebiger agierten. Schalke nutzte jedoch die eigenen Kontergelegenheiten nicht und musste daher weiter zittern.
Nach einer knappen Stunde wurde es jedoch brenzlig für die Gäste, die sich in dieser Phase bei ihrem Keeper Neuer bedanken durften, der mit Paraden gegen Pinto (64.) und Pogatetz (65.) die Führung festhielt. Das Match stand nun auf des Messers Schneide, denn je mehr 96 öffnete, desto größer wurden die Chancen der Gäste, den Sack zuzumachen. Hüben wie drüben wollte das Tor aber nicht fallen. Raul scheiterte an Zieler (72.), ehe Rausch im Gegenzug knapp links vorbeischoss (73.). Weil in den Schlussminuten bei den Akteuren, die zuvor allesamt enorm viel Laufarbeit verrichtet hatten, die Kräfte nachließen, blieb es schlussendlich beim etwas glücklichen Sieg der "Königsblauen".
Für die Gelsenkirchener wird es bereits am kommenden Dienstag wieder ernst: Im Viertelfinale des DFB-Pokals gastiert der 1. FC Nürnberg um 20.30 Uhr in der Veltins-Arena. In der Bundesliga sind die "Knappen" am darauffolgenden Samstag vor heimischer Kulisse gegen Hoffenheim gefordert. Tags zuvor reisen die Hannoveraner nach Leverkusen.